19. Julian Brandt

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Für footballgirl_

[2]: „Kannst du mich bitte in den Arm nehmen?"

Julian Brandt (Fußball)

Claire fuhr gerade mit ihrem Rad am Fluss entlang, schaute sich das plätschernde Wasser an, als es plötzlich geschah. Auf einmal stieß sie mit ihrem Vorderrad gegen etwas, es folgte ein Quietschen, ihr Schrei und dann ein weiterer Schrei. Ein Kinderschrei. Claire stürzte mit ihrem Rad zu Boden. Ihr Kopf stieß unsanft auf den Beton, sodass sie ihre Augen zukniff. Dennoch war der Sturz nicht so stark, als dass sie ihr Bewusstsein verlor. Sie schlug ihre Augen auf und bemerkte sogleich tausende von Schuhpaaren, die sich um sie versammelten und panisch umher schrien.
„Hallo, geht es Ihnen gut?", fragte dann eine Frau und kam auf die zu. Claire sah zu der älteren Frau hoch, wollte nicken, doch spürte schon bei der kleinsten Bewegung, wie ihr Schädel dröhnte, weshalb sie dann doch die Worte als Antwort nahm.
„Ja", murmelte sie benommen. Die Frau war nicht ganz überzeugt und sah dann zu den Passanten.
„Rufen Sie den Krankenwagen!", forderte sie. Kurz darauf nahm ein junger Mann das Handy und wählte den Notruf. Fast zeitgleich hörte Claire dann Kinderweinen. Sofort schob sie ihren Kopf etwas beiseite zum Ursprung des Geräusches und entdeckte einen kleinen Jungen, der bitterlich weinte und sich den Ellenbogen hielt.
„Sie sind mit ihm zusammengestoßen!", erklärte die ältere Dame, die den fragenden Blick Claires richtig deutete. Frustriert kniff diese die Augen zu. Sie hatte gerade also allen Ernstes einen kleinen Jungen umgefahren und ihm allen Anschein nach noch dazu den Arm gebrochen. Claire lehnte ihren Kopf zurück auf den Boden und kniff peinlich berührt ihre Augen zusammen. Sie wartete ungeduldig auf den Krankenwagen, der mit lautem Tatütata wenig später zu ihnen fuhr und mit dem Blaulicht neben ihr hielt. Claire versuchte die Gaffer um sich herum nicht zu bemerken und sich einfach auf die Arzthelfer zu fokussieren, wovon sich zwei neben sie knieten.
„Hallo, können Sie mich hören?", meinte ein junger Mann und stützte sich neben sie.
„Ja", antworte Claire schwach: „Ich habe nur Kopfschmerzen!"
„Okay, bleiben Sie bitte liegen und folgen sie dem Licht!", fuhr der Arzthelfer fort. Sie kam sich zwar vor wie der größte Idiot auf Erden, als sie die ganzen Kontrollübungen vor all den Leuten machen musste und sie war mehr als nur froh, als der Arzthelfer sie bat, aufzustehen.
„Okay, ganz langsam!", murmelte der Mann und stützte sie bestmöglich auf den Weg zum Krankenwagen. Sie setzte sich auf die Treppe und entdeckte wieder den Jungen, der im Krankenwagen neben ihr saß und weiterhin weinte und kreischte, als der Arzthelfer versuchte seinen Arm zu bewegen. Claire wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, dass sie dies verursacht hatte.
„Ich würde Sie gerne mit ins Krankenhaus mitnehmen, damit man Sie da noch einmal durchcheckt, wäre das in Ordnung?", erkundigte sich der junge Mann. Claire schielte zu ihm und nickte einverstanden. Momentan war ihr alles recht, solange sie von hier weg konnte.
„Das Rad nimmt ein Kollege später mit, möchten Sie wen anrufen, damit er ins Krankenhaus kommt?", fragte der Arzthelfer weiter.
„Meinen Freund, gerne", murmelte Claire. Der Mann hatte damit natürlich kein Problem und übergab ihr das Handy, was ihr beim Sturz aus der Tasche gefallen sein muss. Sofort wählte Claire die Nummer von Julian, auch wenn das Leuchten des Bildschirms ihre Kopfschmerzen nur förderte und ihr klar machte, dass sie vermutlich eine leichte Gehirnerschütterung davon getragen hatte. Sie nahm das Handy ans Ohr und wartete kurz, bis Julian dran ging.
„Honey?", erklang seine Stimme irgendwann.
„Ja, ich bin's"
„Du hörst dich überhaupt nicht gut an, alles okay?", fragte Julian besorgt.
„Ich hatte einen Unfall", gestand Claire und hörte nur Julian nach Luft schnappen: „Geht es dir gut? Was ist passiert?"
„Ich bin mit demRad gestürzt, aber mir geht es soweit ganz gut. Ich fahre trotzdem ins Krankenhaus mit, zum durchchecken. Könntest du vorbei kommen?", murmelte Claire und wurde zum Ende hin immer leise.
„Na klar, ich mache mich sofort auf den Weg!", stellte Julian klar.
„O...okay", stammelte Claire und spürte die Übelkeit, die in ihr aufkam. Der Krankenhelfer bemerkte ihr Unwohlsein, nahm ihr das Handy ab und beendete den Anruf.
„Okay, lassen Sie uns ins Krankenhaus fahren. Ich vermute, dass Sie eine Gehirnerschütterung haben!", erklärte der Mann und half Claire wieder hoch. In diesem Moment ertönte auch ein weiterer Schrei des Jungen, der dafür sorgte, dass Claire nur noch schlechter wurde. Der Arzthelfer begleitete sie auf einen Stuhl, bevor er die Türen nach Innen schloss und dann dem Fahrer Bescheid gab, dass sie losfahren könnten.
Die Fahrt über schwiegen die beiden, immer wieder warf der Arzthelfer ihr Kontrollblicke zu, bis sie im Krankenhaus ankamen und Claire von einem Ärzteteam übernommen wurde. Sie begleiteten sie in die Notaufnahme und setzten sie auf eine Liege.
„Ist mein Freund schon da?", erkundigte sich Claire, während sie da saß.
„Ihr Freund kommt bestimmt gleich!", meinte die Krankenschwester dazu und legte ihr eine Decke über den Körper.
„Und der Arzt kommt auch gleich zu Ihnen!", fügte sie hinzu, bevor sie aus dem Krankenzimmer schritt. Als sie die Tür öffnete, stieß sie direkt mit einem anderen Mann zusammen.
„Oh tut mir leid!", meinte Julian sofort. Die Stimme ihres Freundes ließ Claire aufschauen.
„Julian?", fragte sie hoffnungslos ins Zimmer.
„Ja Honey, ich bin's!", sagte Julian sofort und drängelte sich an der Krankenschwester vorbei ins Zimmer.
„Wie geht es dir?", fragte er sofort besorgt und stellte sich zu ihr ans Bett. Für Claire war Julians Auftauchen wie ein Freischuss, denn auf einmal begann sie laut zu schluchzen.
Kannst du mich bitte in den Arm nehmen?", schniefte sie. Julian nickte sofort und beugte sich zu seiner Freundin herunter, bevor er den zitternden Körper in seine Arme schloss.
„Ich habe einem kleinen Jungen den Arm gebrochen!", schluchzte sie.
„Shhhh", flüsterte Julian und küsste seine Freundin kurz.
„Doch, er hat geweint!", wimmerte Claire.
„Jeder bricht sich mal den Arm, er ist ein Junge, das schafft er schon. Claire, Honey, es ist nicht deine Schuld!", versicherte ihr Julian und drückte seine Freundin näher an sich.
„Es ist nicht deine Schuld!", wiederholte er.

Ich saß übelst lange an diesem OS 😅
Ich hoffe er ist mir einigermaßen gut gelungen, ich würde mich natürlich über Feedback freuen 💗💗💗
Sonst würde mich interessieren über wen ihr gerne die nächsten OSs lesen würdet, dann könnte ich mich danach richten

Sport One Shots || boyxgirl [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt