75. Erik Durm

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Für 16WOLKE11

Erik Durm (Fußball)

Lena POV

„Das mit dem Urlaub wird dann wohl nichts!", hörte ich meine Freundin Amy seufzen am Telefon. Auch über meine Lippen kam ein enttäuschtes Seufzen indessen ich meinen Kopf gegen die Wand hinter mir stieß. Auch wenn die Information nichts Neues war, so war es dennoch schrecklich es jetzt zu hören. Seit über drei Monaten konnte ich mich nun schon darauf vorbereiten, dass der wundervolle Urlaub auf Hawaii ins Wasser fiel. Eigentlich sollte dies der Sommer unseres Lebens werden. Wir hatten endlich unser Studium abgeschlossen, alle bestanden und jetzt wollten wir dies ausgiebig feiern. Gemeinsam mit meinen drei besten Freunden, Amy, Sarah und Lucy, Amys Ehemann, Sarahs Freund und Lucys Freundin und natürlich auch Erik wollten wir dementsprechend nach Hawaii. Alles fiel jetzt ins Wasser. Alles wegen Corona. Ich hatte Dinesen Virus kaum mehr gehasst, als heute. Natürlich es war nur ein Urlaub, aber es sollte der Urlaub werden. Der Urlaub unseres Lebens. Und jetzt wurde es nichts.

„Luca und Sarah sind auch frustriert, ich habe heute mit ihnen telefoniert. Sarah meinte, dass wir das vielleicht nachholen können, nächstes Jahr!", murmelte Amy.
„Ja, ja ich weiß", murmelte ich und klemmte mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Aber nächstes Jahr wird alles anders sein. Ich meine Lucy geht nach Thailand!", gab ich zu, denn es war die Wahrheit. Nächstes Jahr war alles anders. Wer weiß, wo wir auf der Welt verstreut sein würden. Ob wir überhaupt noch befreundet sein würden. 365 Tage waren viel. Sehr viel.
„Wir schauen mal, okay?", murmelte ich dann weiter: „Ich muss noch runter. Erik wartet mit dem Essen!"
„Ja alles gut. Wir schreiben. Bye"
„Bye"
Ich nahm den Hörer von meinem Ohr und beendete den Anruf. Mein Blick fiel dann auf das Hintergrundbild, das ein Foto von Hawaii zeigte. Ich hatte mich so unfassbar auf den Urlaub gefreut.
Ich stand vom Bett auf und machte mich auf den Weg zur Tür. Erik hatte gekocht. Es war Donnerstag und Donnerstag war der Tag in der Woche, an dem Erik kochte. Vielleicht würde sein Essen meine Laune etwas heben, denn ehrlich gesagt hatte ich die Schnauze voll so niedergeschlagen zu sein.
Ich öffnete die Tür, doch entgegen meiner Erwartungen stieß mir kein Geruch von Eriks besonderen Kochkünsten entgegen. Normalerweise roch man es durch das ganze Haus, wenn Erik kochte. Heute roch man gar nichts.
Verwundert lief ich runter und hielt Ausschau nach Erik.
„Babe?", rief ich ins Haus, doch erhielt nicht einmal auf meine Frage eine Antwort.
„Babe?", rief ich etwas lauter, doch weiterhin erhielt ich keine Antwort. Ich durchquerte das Haus und lugte in die Küche. Weit und breit keine Spur von Erik.
Auf einmal wurde alles schwarz vor meinen Augen. Sofort war mir klar, dass jemand meine Augen zudeckte.
„Hier bin ich!", hauchte mir dann Erik ins Ohr und küsste mich in meinen Hals. Ich drehte mich in seinen Armen und nahm seine Hände von meinen Augen.
„Wofür war das jetzt?", fragte Ich schmunzelnd. Erik begann zu grinsen: „Weil ich eine Überraschung für dich habe!"
Mit diesen Worten platzierte Erik seine Hände wieder über meinen Augen. Auch wenn ich mehr als nur verwundert war, ließ ich mich von ihm nach vorne drücken. Ich hörte quietschen und schloss daraus, dass er die alte Terrassentür öffnete. Als mir ein Windstoß entgegen kam, versicherte dies mich in meiner Vermutung.
Er drückte mich weiter vor, bevor ich seinen Oberkörper wieder an meinen Rücken spürte.
„Bereit?", flüsterte er mir ins Ohr. Ich nickte hastig.
„Okay, also", er nahm seine Hände vorsichtig von meinen Augen. Im ersten Moment war da nur die Sonne, die mich unheimlich blendete, doch mit jeder Sekunde nahm ich die Welt um mich genauerer wahr. Ich blinzelte und entdeckte dann den aufgebauten Pool im Garten, eine Kinderrutsche, die herein führte, zwei aufgebaute Liegen. Einen Schwimmreifen und eine Plastikpalme, mit einem Ballon, in Form von einem Aloha Grußes, an ihrem Blatt.
„Weil du so enttäuscht bist, dass der Hawaii Urlaub ins Wasser fällt. Ich meine, es ist nicht Hawaii, klar, die Temperaturen sind nicht so und das Meer ist auch größer, als dieser Pool, aber vielleicht, keine Ahnung...", murmelte Erik und wurde zunehmend stiller. Ich drehte mich um zu ihm und lächelte.
Meine Hand fand den Weg an seine Wange. Kurz strich ich mit meiner Fingerkuppe darüber, bevor ich seinen Kopf zu mir herunter zog und ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchte.
„Es ist das perfekte Hawaii!", versicherte ich ihm dann und küsste ihn sofort noch einmal.

Ist jetzt nicht so lang, wie er geplant gewesen war, aber ich hoffe das geht klar. Lasst mir gerne Feedback da 🦦
Zudem wollte ich euch Bescheid geben, dass ich noch immer Plätze beim Adventskalender frei habe ☺️

Sport One Shots || boyxgirl [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt