87. Luca Killian

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Für freaking_girl2000

Das erste, was ich wahrnahm, als ich wach wurde war ein mehr oder minder lautes Rascheln in der Nähe meines Kopfes, das sich anhörte, als würde man dünnes Metall aneinander schlagen. Das Geräusch war für mich unerträglich, vor allem in Verbindung mit dem dröhnenden Schädel, sodass ich leise aufstöhnte, bevor ich es schaffte meine Augen einen Spalt zu öffnen.
Ich erblickte einen Körper, beziehungsweise Hüften neben meinem Krankenbett.
„Ah, sind Sie wach?", fragte dann eine angenehm ruhige Frauenstimme, als totaler Gegensatz zum Geräusch.
„Mhm", murrte ich, während ich zwanghaft versuchte meine Augen aufzuhalten. Ich drehte meinen Kopf, sodass ich Aufsehen konnte und dadurch das Gesicht der jungen Frau entdeckte, die gekleidet wie eine Krankenschwester warm also nahm ich an, dass sie eine war.
„Geht es Ihnen einigermaßen gut? Neben Kopf- und Beinschmerzen natürlich!", erkundigte sie sich, wobei sie sich etwas zu mir herunterbeugte. Sofort merkte ich das grüne Funkeln in ihren Augen, mit dunkleren Sprenkeln in sich, was dieses Paar Augen nur noch faszinierender machte.
„Hallo?", schnipste sie dann vor meinem Gesicht, als ich sie vermutlich zu lange angegafft hatte. Ich fand wieder zu mir und schüttelte, automatisch, meinen Kopf, was mich sofort auftischen ließ, da ich für diese Bewegung noch nicht bereit war.
„Vorsichtig, Sie wurden vor einigen Stunden operiert, nach so langem Schlafen kann der Kopf schon einmal wehtun. Sie brauchen jetzt einfach viel Ruhe und dann werden die Kopfschmerzen schon weggehen!", lachte sie und legte dabei ihre Hand auf meine Schulter, was ein angenehmes Kribbeln durch meinen Körper schießen ließ, was sich Schluss endlich in meine. Bauch einnistete und da die Schmetterlinge zum Flattern brachte.
Doch so schön dieses Gefühl auch war, so schnell war es auch wieder verschwunden, als sie ihre Hand wegnahm und sich aufrecht hinstellte. Sie lächelte noch einmal freundlich.
„Möchten Sie etwas trinken?", erkundigte sie sich. Ich schüttelte meinen Kopf, diesmal mit kaum einer Bewegung, damit der Schmerz nicht wider meinen Kopf zum Dröhnen brachte.
„Okay, wenn Sie mich brauchen, dann drücken sie einfach den Knopf hier!",  sie zeigte auf den roten Knopf am Gestell neben meinem Bett. Ich blinzelte auffällig stark, als Zeichen, dass ich ihre Worte wahrgenommen hatte.
„In Ordnung, dann ruhen Sie sich jetzt aus!", meinte sie und legte ihre Hand noch einmal auf meine Schulter, bevor sie endgültig verschwand. Mein Blick folgte ihr noch bis zum Türrahmen und blieb dort hängen, als sie verschwand. Ihre Augen ließen mich einfach nicht mehr los. Ich hatte noch nie in meinem Leben so schöne Augen gesehen.
Ich dachte zwar nicht mehr lange an sie, da mich die Müdigkeit wieder zurückholte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich von ihr träumen würde, so wie mich ihre Augen in einen Bann gezogen hatten.

Die kommenden Tage verbrachte ich auf der Suche nach diesen Augen. Ich konnte das Bett nach einer halben Woche auf Krücken wieder verlassen und lief ihr währenddessen immer wieder über den Weg, doch mein Krankenzimmer hatte sie nach Tag eins nicht mehr betreten.
Heute war wieder einer dieser Tage, an denen ich von Langweile geplagt wurde. Meine Freunde kamen immer am Abend, nach der Arbeit oder dem Training aber bis dahin war es noch ein langer Weg voller Langweile, der mich mit Sicherheit noch umbringen würde. Zumindest hatte ich dieses Gefühl, aber eigentlich wusste ich nicht einmal, wie viel Uhr wir hatten.
Ich humpelte gerade um eine Ecke, als ich meinen grünäugigen Engel entdeckte, der gerade auf einem Stuhl saß und in ihr Handy vertieft war. Ich nahm dies als eine Chance wahr, sie in einem freien Moment zu erwischen, sodass ich den Weg zukehrt wählte.
Ich ließ mich auf dem Stuhl neben ihr fallen.
„Warum sind Sie nicht mehr meine Krankenschwester!", begann ich das Gespräch sofort beim eigentlichen Thema, da ich es hasste drum herum zu reden. Überrascht lugte sie auf und sah erst einmal etwas verwirrt um sich herum, bevor sie zusammenzuckte, sobald sie mich neben sich bemerkte.
„Wie bitte?", fragte sie dann.
„Warum sind Sie nicht mehr meine Krankenschwester!", wiederholte ich meine Frage und setzte ein charmantes Lächeln auf, damit sich das alles nicht ganz so gruselig anhörte.
„Ich bin nicht mehr für den Bereich zuständig, in dem ihr Zimmer liegt.", erklärte sie mir vernünftig. Ich lehnte mich zurück und musterte sie dann.
„Haben Sie Probleme mit der neuen Krankenschwester?", wollte sie dann wissen und ging vollkommen in die falsche Richtung. Hastig schüttelte ich meinen Kopf, denn ich wollte hier keine Probleme verursachen.
„Ich habe ein Problem, dass ich Sie jetzt nicht mehr so oft sehe. Ich habe mich schon darauf gefreut!", meinte ich. Sie fing an zu lachen.
„Versuchen Sie gerade mit mir zu flirten?", wollte sie amüsiert wissen. Ich zuckte mit den Achseln.
„Man kann es flirten nennen!", meinte ich dann. Sie lachte noch lauter auf, was mich auch zum Lachen brachte, da mich ihres ansteckte.
„Wenn Sie mich jetzt nicht mehr behandeln, darf ich dann wenigstens mit Ihnen Essen gehen?", fragte ich dann. Sofort hörte sie auf zum Lachen, stattdessen blieb nur noch ein Lächeln übrig.
„Sie sollten sich freuen, dass ich nicht Ihre Krankenschwester bin. Sonst dürfte ich keine mehr als professionelle Beziehung zu Ihnen führen!", meinte sie dann.
„Ist das ein Ja?", fragte ich hoffnungsvoll. Ihre Mundwinkel zuckten noch weiter nach oben, bevor sie dann nickte.

Ich hoffe euch gefällt der Os. Lasst es mich gerne wissen ❤️

Sport One Shots || boyxgirl [✓]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt