Dying Beauty

Prolog

Samstag 14.02.2019        22.00 Uhr

Sie liegt still da. Zu still, um lebendig zu sein. Ihr Leben ist fast vorbei.

Der Teer der Straße, auf der sie liegt, hat sich tief in ihre Handflächen gebohrt. Auf ihrer Stirn klafft eine riesige Platzwunde, ihr Körper ist übersät mit blauen Flecken.

Er findet, dass ihre Wunden sie umso schöner machen. Er, der hier steht, und mit ihr wartet. Wartet, bis sie ihren letzten Atemzug tut, um ihr für immer Lebewohl zu sagen.

Leise schleicht er um sie herum und betrachtet ihren verwundeten Körper, der im Mondlicht glitzert. Sie ist schön. Sehr schön.

So sollte sie nicht sterben. Sie hatte einen besseren Tod verdient. Aber es musste sein. Sie musste sterben.

Noch vor wenigen Stunden tanzte sie durch den Ballsaal und fühlte sich frei, doch nun war ihr Leben vorbei. Ihr letzter Tanz war getanzt, ihr letztes Lachen war gelacht.

Er hatte sie abgefangen, als sie den Ball verließ. Sie war nicht mehr gut gelaunt, sie weinte. So hatte sie noch keiner gesehen.

Doch er ahnte schon immer, dass es diese Seite an ihr gibt. Er liebt sie sogar noch viel mehr. Dieses Gefühlschaos und ihr gebrochener Blick, sind so anders, als alles, was er bisher von ihr kennengelernt hatte.

Sie atmet nur noch einmal in der Minute. Gleich wird es vorbei sein. Gleich ist sie tot.

Er beobachtet, wie ihr Brustkorb sich immer unregelmäßiger hebt und senkt.

Und dann hört es auf. Kein Heben und Senken, nur Stille.

Sie ist tot.

Er dreht noch eine Runde um ihren Körper, bis er sich schließlich abwendet und davonläuft.

Sie bleibt alleine zurück. Sie, und die Erinnerung an diesen Abend.

Es fängt an zu regnen und ihr wunderschönes, reines Kleid saugt das Wasser auf. Auch ihre Haare, die ihr offen über das verwundete Gesicht fallen, werden klatschnass. Doch es ist egal, das bildschöne Mädchen ist sowieso schon tot.

Der Regen wäscht das Blut ab, welches ihren Körper zuvor rot tränkte. Es fließt fort von ihr, hinein in die Abwasserkanäle der Stadt. Dort wird es für immer bleiben. Sie kann es nicht mehr aufhalten, ihr Blut wird sie für immer verlassen.

Sie ist schon tot. Sie braucht es nicht mehr.

Irgendwann später taucht die Polizei auf, macht Fotos von der Leiche und nimmt das schöne Mädchen für immer mit sich. Nun ist die Stelle, auf der sie noch kurz zuvor gelegen hatte, leer. Sie ist weg, ihr Blut ist weg. Auch die Tatwaffe ist weg. Er hatte sie mitgenommen, als er ging.

Alles ist weg. Man könnte meinen, der Mord wäre nie passiert.

Doch die Erinnerungen an diese Nacht bleiben für immer ... 

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Hallo und herzlich Willkommen in diesem Buch. Es freut mich, dass du den Weg hierher gefunden hast.
Bevor du weiterließt, kannst du dir gerne den Bonuskontent am Ende des Buches ansehen, um noch ein bisschen mehr über die Charaktere zu erfahren.

Außerdem könnte dir auffallen sein, dass der 14.02.2019 kein Samstag war. Leider habe ich, als ich das Buch gestartet habe, nicht zurückgerechnet. Aber nun ist es halt so, und eigentlich finde ich es ganz lustig.

Jetzt viel Spaß beim Weiterlesen :)