Fünfzehn: Sophia

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Samstag 14.02.2019 20:22 Uhr

Sophia Blackwolf


Sophia wusste sogar eine Stunde später noch nichts von den neusten Erkenntnissen ihres Freundes. Moritz hatte sie überall gesucht, doch noch immer nicht gefunden.

Mittlerweile ärgerte er sich darüber, dass er Sophia nicht gleich eingeweiht hatte. Immerhin war er bei ihr zuhause gewesen, um sie abzuholen. Doch er hatte dort nicht den Mut gehabt, sie auf Zoe anzusprechen. Sophia hatte viel zu glücklich gewirkt, er wollte den Moment nicht kaputtmachen. Doch nun bereute er es.

Sophia hatte er nicht finden können, da diese sich nur indirekt auf dem Ball aufhielt. Während im Schloss eine Party stattfand, stand sie mit ihren Freundinnen im Garten. Es war eiskalt und alle froren, doch Sophia wollte die Probleme zwischen ihnen aus der Welt schaffen.

„Warum bin ich hier?" Marie war nur wiederwillig mit nach draußen gekommen und betrachtete seitdem nur ihre Fingernägel. Sophia hatte sofort gemerkt, dass sie keine Lust auf dieses Gespräch hatte. Nicht nur an ihrer Mimik, sondern auch an ihrem Outfit. Als sie gemeinsam ihre Kleider shoppen waren, hatte Sophia ihr erlaubt, einen glitzernden Gürtel zu tragen. Sie war die einzige gewesen, die sich so ein Accessoire erlauben durfte. Doch Marie trug den Gürtel nicht.

Sie musste ja eingestehen, dass ihr Verhalten echt kindisch gewesen war, doch trotzdem musste sie das Zeichen, was Marie mit dem fehlenden Gürtel setzte, als Rebellion deuten.

„Ich möchte mit euch reden", verkündete Sophia feierlich: „Ich muss mich entschuldigen. Ich war in der letzten Zeit nicht nett zu euch. Im Gegenteil. Ich habe mich benommen wie eine Dramaqueen."

Marie lachte: „In letzter Zeit? Seit wir dich kennen benimmst du dich so!"
Zoe fletschte die Zähne: „Wenn du weiter schlechte Stimmung verbreiten möchtest, kannst du gerne gehen. Sophia versucht sich bei uns zu entschuldigen. Wenn du ihr nicht verzeihen kannst ..."

„Das will ich gar nicht."

„Gut, dann auf Wiedersehen."
Schnaubend drehte sich Marie um und ging zurück zum Schloss. Man hörte noch ein: „Wie unnötig war das denn bitte?", aus ihrer Richtung.

Sophia drehte sich zurück zu ihren Freundinnen. Das war eine klare Ansage gewesen. Es schien, als sei Marie nicht an einer Aussprache interessiert.

Da Zoe sie aber gerade eben verteidigt hatte, nahm Sophia an, dass zumindest sie ihr vergeben würde. Sie hatte ja bereits mit Lana und Julianna geredet, deshalb wollte sie sich erst um Zoe kümmern.

Sie setzte zu einer Entschuldigung an: „Zoe, es tut mir so leid, wie ich mich dir gegenüber verhalten habe. Ich ..."

Doch Zoe winkte ab: „Du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich bin diejenige, die sich blöd verhalten hat. Da du endlich wieder mit mir redest, muss ich dir allerdings etwas gestehen. Und ich weiß nicht, ob du dich danach noch immer bei mir entschuldigen willst."

Sophia wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt erwartete. „Okay ..."

Zoe holte tief Luft: „Ich weiß, dass Alex derjenige ist, der dir die Hate-Kommentare schickt. Alex ist s1a5k1r1a0f3."
„Woher weißt du das?"

Zoe sah betroffen drein: „Ich habe ihm dabei geholfen, die Seite zu modifizieren. Deshalb konnte man sie Instagram nicht melden und sie nicht blockieren. Aber du musst mir glauben, dass ich es nicht getan habe, damit er dich nervt. Ich habe das schon vor einigen Wochen gemacht und Alex sagte, er wollte die Seite, um einen Gaming-Account zu starten. Ich habe erst gemerkt, was er da tut, als es schon die ganze Schule wusste."

Dying BeautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt