54 | Neuanfang und einiges hinter sich lassen

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Eftelya Karay
Nun ist ein Tag vergangen seitdem Vorfall im Krankenhaus, doch heute würden wir uns zusammen setzen und reden. Inklusive meiner Mutter.

Ruf mich, nachdem Gespräch an, Prinzessin.
~Emir

Ich packte mein Handy weg und lief zum letzten Termin von heute. „Frau Doktor!", lächelte der Junge mich an, als ich das Krankenzimmer betrat. „Wann darf ich gehen?"

„Wie fühlst du dich denn?", fragte ich lächelnd und reichte seinen Eltern die Hand.

„Bestens. Ich kann es kaum abwarten wieder mit den Jungs zu zocken.", ich lächelte und nahm mir den Ordner in die Hand.

„Dann schauen wir mal, ob du nachhause gehen darfst.", ich blickte in seine Werte und führte anschließen einige Tests mit ihm durch.

„Einigen wir uns, okay? Ich lasse dich nachhause gehen, aber mit einer Voraussetzung, zwei Wochen kein Sport", sagte ich und er nickte lächelnd.

„Ja ich will ja auch an die Konsole! Sport ist sowieso unwichtig.", grinste er. „Vielen Dank!"

Ich schrieb noch einige Schmerzmitteln und Vitamine und reichte das Rezept seiner Mutter. „Die Vitamine einmal täglich, das Schmerzmittel können Sie ihm geben, wenn er es wirklich braucht."

„Dankeschön", bedankte sich auch die Mutter des fünfzehnjährigen Jungens. „Gerne."

„Gute Besserung, Luke. Pass auf dich auf und sitz nicht allzu lange vor dem Fernseher!Nach den zwei Wochen auch genug Bewegung, die ganze Zeit vor der Konsole zu sitzen ist nicht gesund!", lächelte ich ihn an. „Auf Wiedersehen, schönes Wochenende!", wünschte ich der Familie und lief hinaus.

„Merna.", ich lehnte mich an die Theke an der Information und lächelte sie sanft an.
„Luke wird entlassen und Frau Berns OP muss verschoben werden. Sie fühlt sich heute nicht gut."

„Ich kümmere mich darum", lächelte Merna und ich nickte dankend. „Bist ein Engel."

„Deine Mutter und dein Vater sind in deinem Büro", sagte Merna leise. „Dein richtiger Vater also."

„Ich habe Sie erwartet", seufzte ich. „Habe jetzt zwei Stunden frei, dann mache ich mich weiter an die Arbeit."

„Ich bin ja hier, wenn was ist, melde ich bei dir", sagte Merna und ich nickte.

„Dann sehe ich dich gleich, Mero.", neckte ich die junge Krankenschwester und sie dreht lachend ihre Augen. „Geh Efo."

„Komm schon. Merna gleich Mero, dass klingt besser als Efo.", grinste ich sie an und lief mit einem mulmigen Gefühl im Bauch in mein Büro. Ein Gespräch, was eventuell mein Leben verändern könnte. Trotz, dass es mein Zimmer war, klopfte ich an bevor ich reintrat.

„Ich war noch bei meinem Patienten. Entschuldigung, die Verspätung", sagte ich und sehe meine Eltern an. Sie so zusammen sehen war wirklich komisch, diese Menschen waren meine Eltern. Meine Mutter und mein richtiger Vater ...

„Ist doch kein Problem", sagte mein leiblicher Vater und ich nickte leicht lächelnd. Sie saßen nebeneinander auf der Couch und ich ließ gegenüber von Ihnen fallen.

„Habt ihr schon über irgendwas gesprochen?", fragte ich nach und legte mein Stethoskop von meinem Hals ab und sie nickten. „Ein wenig.", antwortet meine Mutter leise.

„Ich würde gerne anfangen", sagte ich und sehe alle beide fragend an.

„Aber natürlich, Eftelya", sagte er und einatmend fing ich an. „Wieso jetzt?", fragte ich meine Mutter sofort.
„Ich meine, ich werde bald 27. Warum hast du so lange gewartet? Ich habe jahrelang geglaubt, dass mein Vater mich hassen würde, aber die Wahrheit ist, dass er überhaupt nicht mein Vater gewesen ist und mich deshalb gehasst hat, weil ich die Tochter eines anderen Mannes bin."

Mein leiblicher Vater schaute ebenfalls erwartungsvoll zu meiner Mutter „Ich konnte es nicht. Er hätte dich umgebracht, dir weh getan was er sowieso immer getan hat, aber ich musste dich irgendwie schützen, Eftelya."

„Mein Leben war eine reine Katastrophe, bis Emir kam."- und dies war es. Ich wuchs weit weg von zu Hause auf, doch auch als ich zu Hause war wurde mir immer gezeigt, dass ich unerwünscht war. Sie hatten nie wirklich Interesse an mir und meinem Leben. Ich war wie Luft für die Karays.

„Für deinen Schutz", antwortet sie mit glasigen Augen und ich lehnte mich zurück. „Was ein Schutz, ehrlich. Ich bin aufgewachsen voller kalter Gefühle, besser wäre es, wenn ihr mich weggegeben hättet."

„Betrachte die Dinge aus der Sicht deiner Mutter. Ich denke im Brief stand, das Gleiche.", ich sah ihn genau an und fragte mich, wieso er jetzt genau meine Mutter ihn Schutz nahm. „Ich wünschte, dass die Dinge anders wären, Eftelya. Du weißt nicht, wie viel ich geopfert hätte, damit ich dich aufwachsen sehe, wie du zur Schule gehst, dein Abitur machst und zur Universität gehst. Mit deinen Freunden etwas unternimmst oder wie du einfach in unserem Zuhause rumläufst.", er hielt lächelnd inne und sieht mich genau an. „Oder, wenn du mal Probleme hast, dass du zu mir kommen wärst und ich dir als dein Vater zur Seite stehen könnte."

Ich schaute hoch und versuchte die kommenden Tränen zu unterdrücken. „Ich weiß, dass du und ich wie zwei Fremde sind", fuhr er fort und ich musste daran denken, als ich Emir erst kennenlernt hatte, dass ich ihn immer „Der Fremde." genannt habe. „Ich habe
siebenundzwanzig Jahre deines kostbaren Lebens verpasst, aber ich möchte nichts mehr verpassen. Keine Minute mehr."

„Die Freude wäre ganz meinerseits, wenn du ab jetzt ein Teil meines Lebens und ich ein Teil deines Lebens wäre. Ich würde dich sehr gerne kennenlernen als mein Vater."
„Und ich verspreche dir, der beste Vater zu sein, denn du all die Jahre nicht hattest.", er griff plötzlich nach meinen Händen und drückt sie lächelnd. „Okay?"

„Okay.", lächelte ich und sehe zu ihm.
Ein Neuanfang mit meinem leiblichen Vater, dass kann was werden.

„Nun ja. Zwar bin ich irgendwo sauer auf dich, weil du so etwas jahrelang von mir verheimlichst hast, aber Mama ...", ich hielt inne und sah zu ihr. Seit langem hatte ich sie nicht mehr direkt mit Mama angesprochen, das war jetzt komisch. Es fühlte sich irgendwie fremd an, obwohl es doch das natürlichste der Welt war „Mama" zu sagen.
Sie hatte einen Verband um ihren Arm und ein Pflaster auf der Stirn. Ihr ging es deutlich besser, nachdem Unfall, aber dem Mann, der mich niemals als seine Tochter anerkannt hat.  Ihm ging es nicht wirklich gut, seine Werte stiegen auf und ab. „Ich weiß, was für ein Mann Selim Karay ist. Ich bin bereit einiges hinter mir zulassen. Ich glaube, du weißt auch, dass du und ich trotz dessen niemals Mutter und Tochter sein können. Es ist viel passiert, unverzeihliche Dinge teilweise. Ich glaube aber, dass sich mein Zorn gegenüber dir minimieren könnte."

Secret FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt