48 | Vater

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Eftelya Karay
„Schmier dir den Sex ab, Emir.", grinste ich und lief an ihm vorbei. „So lange du.", ich drehte mich und sehe in seine Augen. „Diese Verletzungen an deinem Körper trägst..."

„Kein Sex.", unterbricht er mich lachend und ich nickte. „Aber danach, Prinzessin?"

„Mal schauen, Mistkel.", ich setzte mich auf die Couch und Emir direkt neben mich. Lächelnd beobachtet er mich und ich schüttelte lachend meinen Kopf. „Was ist?"

„Sieh es dir an."

„Was meist du?", hackte ich nach und setzte mich im Schneidersitz direkt vor ihn.

Sanft streicht er meine Haare zurück und lächelt. „Du bist hier. Bei mir. Nach allem was passiert ist."

„Senden asla vazgeçmezdim ki, Emir. Nolursa olsaydı senden hiç gitmem, gidemem."
(Ich habe dich nie aufgegeben, Emir. Egal was passieren würde, ich würde dich niemald aufgeben, könnte ich nicht.)

Sanft legt er seine warmen Lippen auf meine Stirn und blieb einige Sekunden so. Ich schloss meine Augen und hörte seinem Herzschlag zu. Es beruhigte mich, auch wenn mein Inneres bereits mehr als ruhig war.

„Wollen wir eine Weltreise machen?", fragt er lachend und ich schaute verwirrt in seine Augen.

„Ich meine, dass im Ernst. Du und ich, die Welt wartet doch auf uns.",

„Ich denke nicht, dass wir so reich sind, dass wir mal so eben die Welt bereisen können."

„Sagst du, Prinzessin. Außerdem hast du so viel Erbe.", grinsend zwinkert er mir zu.

„Wieso möchtest du eine Weltreise machen?", hackte ich nach.

„Ich habe Angst, Eftelya."

„Wovor?", ich sehe fragend in seine Augen. „Was lässt dich so fühlen?"

„Ich habe Angst dich zu verlieren. Jetzt bist du bei mir, aber wer weiß wie lange es hält. Was wenn irgendjemand kommt und dich mir wegnimmt? Jetzt hatte ich Glück und habe dich nicht verloren, aber was wenn?"

In seinem Blick konnte ich Trauer und Angst sehen, ihn so zu sehen machte mich fertig. „Hey, dass wird nicht passieren. Okay?", ich nahm seine Hände in meine und drückte sie ganz fest. „Du und ich, wir sind jetzt zusammen und uns wird niemand trennen können."

Er drückte einen sanften Kuss auf meine Lippen und lächelt. „Gehen wir schlafen?"

„Geh du schonmal hoch. Ich räume schnell die Gläser weg."

„Nein ich warte. Es ist letztendlich unsere erste Nacht in unserem Haus. Wir gehen zusammen hoch."

„Wie du magst."

[...]

Emir zischte auf als ich seine Wunden säuberte. „Es tut mir leid.", murmelte ich und machte vorsichtig die Heilungscreme drauf.
Nachdem ich mit seinem Bauch fertig war, klebte ich ein großes Pflaster drauf und an seinem Rücken wiederholte ich diesen Prozess.

„Waren die Kugeln tief?"

„Die im Bauch, ja.", seufzte ich und die Erinnerung wie Emir in seinem eigenen Blut lag, erschütterte mich. „Diese Menschen, die dich erschossen haben, sie hatten diese Dinger vor der Waffe, damit man von der Waffe nichts hört. Ich dachte erst, dass du abgestochen wurdest, aber es hat sich kurz danach herausgestellt, dass es keine Messerstiche waren."

„Pistolenschalldämpfer, diese Dinger nennt man so.", lachte er und ich schüttelte seufzend den Kopf. „Wie dem auch sei, Mistkerl."

Ich klebte auch das Pflaster an seinen Rücken und umarmte ihn vorsichtig von hinten. Ich legte meine Hände auf seine nackte Brust und seufzte. „Ich hatte so Angst, dass dir etwas passiert. Kenan hat mir anfangs auch nicht erlaubt, dass ich dich operiere, denn ich war so am Ende.", ich hauchte einen Kuss auf seine Schulter. „Doch jetzt ist alles vorbei."

Er legte seine Hände auf meine. „Ja ist es, Baby. Alles ist vorbei."

Emir und ich blieben eine Weile in diese Position ehe wir uns entschieden schlafen zu gehen. „Gute Nacht mein Engel. Mit dem Wunsch, dass wir immer zusammen einschlafen."

„Und zusammen aufstehen.", vorsichtig kuschelte ich mich an ihn und schloss die Augen.

[...]

„Ich habe überhaupt keine Lust.", meckerte Emir am nächsten Tag als ich ihn raus an die frische Luft zwang. „Zuhause war es schön."

„Du musst dich auch bewegen, Mistkerl.", seufzte ich und wir stiegen aus dem Aufzug aus.

„Darf ich?", fragend schaute ich in Emirs Augen und er hielt mir seine Hand hin.

„Natürlich, Baby.", ich reichte ihm lächelnd meine Hand und er verschränkte sie mit seinen Fingern.

„Also unser erster Spaziergang als Paar.", sagte Emir grinsend und hauchte einen Kuss auf meine Hand. „Ich schätze, dass ich der glücklichste Mann auf dem Planeten bin im Moment."

„Du sollst es nicht nur im Moment sein, dass solltest du immer sein."

Emir schaut mich lächelnd und plötzlich lacht er laut auf. „Okay es reicht, Prinzessin. Wir wollen nicht ein kitschiges Paar werden oder?"
Mit meiner freien Hand schlug ich ihn am Arm. „Emir! Du bist so ein Idiot! Können wir nicht am Anfang unser Beziehung süß sein?"

Plötzlich packt er mich mitten im Park an der Hüfte und legt seine Arme um mich. „Wir sind mehr als süß. Dafür müssen wir nicht kitschig sein oder Prinzessin?"

„Ich hätte nichts dagegen.", sagte ich und versuchte stur zu bleiben. Gleichzeitig versuchte ich Abstand zwischen uns zu schaffen, damit ich ihm nicht weh tat.

„Ich glaube, dass ich dich jetzt küssen möchte.", stellte er fest und schaut in meine Augen.

„Du glaubst?", lachte ich und er nickte.
„Schade, Herr Arslan. Daraus wird nichts."

Ich nahm seine Hand wieder in meine Hand und zog ihn mit mir mit. „Du lässt mich ja nichts machen."

Ich öffnete meinen Mund um ihm antworten zu können, doch jemand rief meinen Namen.

„Eftelya Karay!", ich drehte mich und sah eine fremde Frau hinter mir. „Wer ist das denn?"

Emir zuckte mit den Schultern und die Frau kam näher. „Prinzessin, ich kenne sie..."

Verwirrt schaute ich ihn an. „Gülin."

„Ich kenne keine Gülin?", sagte ich und die junge Dame stand nun vor mir.

„Emir.", lächelt sie und blickt auf unsere Finger. „Süß."

„Was können wir für dich tun, Gülin?", Emir runzelte die Stirn und schaut sie fragend an.

„Wieso guckst du mich so an, Emir? Damals hatten wir gemeinsam immer Spaß. Warum jetzt nicht?"

Ich schluckte und sah Emir an. „Das ist über mehr als zehn Jahre her, dass war die Oberstufe." Okay Jugendliebe. Kein Grund um eifersüchtig zu sein, Eftelya.

„Okay. Ich bin auch wegen etwas anderem da. Deinetwegen, Eftelya."

„Kennen wie uns überhaupt?", fragte ich verwirrt und sie schüttelte ihren Kopf.

„Nein liebe Eftelya, aber wir sind Geschwister. Dein Vater ist auch mein Vater."

Secret FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt