3 | Dreißiger Zone

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Eftelya Karay
„Ich habe dich auf der Beerdigung neben Arslan gesehen.", meine Cousine sah mich fragend an. „Kanntest du ihn vorher?" Mittlerweile war es schon spät abends und die Fanilie Karay hatte sich bei uns versammelt. Mein Onkel und seine Frau unterhielten sich unten mit meinen Eltern, wobei ich die Zeit mit meiner Cousine oben in meinem Zimmer verbrachte.

Ich schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich habe in bei Malik im Café gesehen."

„Er ist ein heißer Kerl.", grinste sie und warf sich auf mein großes Bett. Seine Augen waren wirklich wunderschön und diese Aura, die er ausstrahlte, die war so unglaublich.

»Ganz okay. Er sieht aus wie ein ganz normaler Typ.«, sagte ich und sah in ihre blauen Augen.

Danla griff nach meinem Laptop. „Wie alt er wohl ist?", sie tippte seinen Namen ein und schon kamen irgendwelche Ergebnisse heraus.

„Der Typ ist schon achtundzwanzig!", sie hielt inne und sah mich geschockt an. »Er ist der Besitzer eines Gastronomiebetriebs."

»Ich dachte, dass er Architekt oder Ingenieur ist. Zumindest wirkt er so.«, antwortete ich ihr ehrlich und band meine Haare zu einem Zopf.

Danla nickte. »Ich habe auch so gedacht.«

Ob er nochmal heiraten würde? Sicherlich. Er war noch ziemlich jung.

»Also vergessen wir einen Moment mal Emir Arslan. Es kommt bald raus, dass du Medizin studierst und nicht Management!«, flüsterte Danla leise und ich nickte zustimmend.

»Ich mache nur, dass was ich will. Ist das falsch?«, fragend blickte ich in ihre Augen und sie schüttelt ihren Kopf. »Ich stehe hinter dir, dass weißt du und ich werde dich auch unterstützen.«

Ich öffnete meinen Mund, doch schloss ihn wieder als die Frau meines Onkels mein Zimmer betrat. „Naa über wen oder was lästert ihr Schönheiten?"

Ich lachte. „Über nichts, wenn mein Medizinstudium als Lästern zählt, dann darüber."

»Dein Vater hat gerade wieder einmal betont wie fest dein Platz im Holding ist! Dein Onkel und ich stehen absolut hinter dir, dass weißt du oder?«, dankend lächelte ich sie an.

Es war unglaublich, dass alle wussten was ich tat außer meine eigene Familie. »Wir sehen uns die Tage Eftelya! Danla wir fahren gleich nachhause, sei in einigen Minuten fertig!«

„Pass auf dich auf Engel!«, sie gab mir einen sanften Kuss auf die Schläfe und ließ uns wieder alleine.

»Übrigens. «, ein teuflisches Grinsen lag auf ihren Lippen. »Du weißt es sicherlich nicht, doch bald wird es die ganze Welt wissen. Es wird, das Magazinthema des Jahres.« 

Fordernd schaute ich Danla an. «Hast du dich nicht gewundert, warum er heute so kalt war?«

»Er? Danla! Wen meinst du?«

»Emir, er wurde betrogen und wenn du hörst mit wem.«, sie warf ihre Haare zurück. »Dann ist es hier nicht mehr so friedlich!«

»Wer denn?«

Sie schüttelte ihren Kopf. »Ach bald weißt es sowieso die ganze Welt.«

»Sag schon!«

Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange. »Wir sehen uns morgen im Heim! Vermiss mich nicht zu sehr!«, lachend verließ sie mein Zimmer und mein Blick fiel wieder aufs Laptop.
Irgendwas in mir wollte diesen Mann näher kennenlernen. Warum wusste ich auch nicht...

[...]

Am frühen Morgen stand ich auf und packte meine Sachen zusammen. Ich wäre ab nun an wieder im Wohnheim, das Wochenende mit den Karays war genug für mich. Ich schlich leisedie Treppen runter.

»Guten Morgen mein schöner Schatz.«, ich sah hoch in die Augen unserer Haushälterin. »Gehst du schon?«

»Guten Morgen Lola. Ja ich fahre zurück.«, erwiderte ich lächelnd.

Sie nickte und ihre Mundwinkel zuckten einen Moment nach unten. »Mein Kind.«, seufzte sie laut auf. »Es ist nicht meine Art, doch deine Eltern sprechen ständig über deine Zukunft. Du musst es Ihnen sagen.«

Lola arbeitet seit fast fünfundzwanzig Jahren bei uns. Sie war da als ich geweint habe, als ich mich gefreut habe. Lola war wie eine Mutter für mich. Sie sah mich wie ihre eigenen Kinder und wusste Dinge über mich, die selbst meine Eltern nicht wussten wie mein Medizinstudium. Traurig, dass ich so wenig mit meinen Eltern sprach, dass Sie nichtmal meine Träume kannten. »Ich werde es machen. Falls meine Eltern fragen, sag Ihnen, dass ich an einem Projekt arbeiten muss, weshalb ich so früh weg bin.«

»Pass auf dich auf.«, lächelte Lola mich sanft an und begleitete mich hinaus. Beim rausgehen lächelte ich die Menschen, die für meine Eltern arbeiteten alle an und atmetet erleichtert aus als ich das Grundstück verließ.

Es fühlt sich immer an wie ein Gefängnis.

Seufzend überquerte ich die Straße zu meiner Haltestelle, doch blieb abrupt stehen als ein schwarzes Auto scharf vor mir abbremste.
Ich schluckte, dass war knapp. Ich strich meine Haare hinters Ohr und atmete aus. »Es tut mir so Leid!«

Diese Stimme, kenne ich doch. Ich sah hoch und sah ihn auf mich zukommen. Es ist, dass dritte Mal in drei Tagen. »Du schon wieder Reporterin!«, seine Mundwinkeln zuckten nach oben und er blieb genau vor mir stehen.
»Geht es dir gut?«

Ich nickte.

»Ich wollte dich nicht erschrecken.«, er kratzte sich an seinem Bart und sieht mich undefinierbar an.

»Dreißiger Zone.«, ich zeigte auf das runde Schild. »Du fährst mit gefühlt 100km/h hier durch! Das ist eine Familiensiedlung, weißt du garnicht wie viele Kinder hier leben!«, zischte ich sauer und sah ihn fragend an.

»Verzeihen Sie Frau Karay.«, lachend verdrehte er seine Augen. »Kann ich dir ein Geheimnis verraten?«

Verwirrt sah ich ihn an und er packte mein Arm um mich an sich zuziehen. »Weißt du, die Frau meines Lebens hat mich betrogen und ich habe diesen Mistkerl gefunden. Ich bin auf dem Weg zu ihm.«

»Er wird sich wünschen nicht geboren zu sein.«, flüstert er in mein Ohr und ich hielt den Atem an. »Er ist ein toter Mann.«, sein warmer Atem prallte auf meine Haut. »Ich werde demnächst langsamer fahren. Versprochen Prinzessin.«

Er löste sich von mir und grinste. »Wir sehen uns sicherlich, dass ist nicht unser letztes Treffen Alya.«

Secret FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt