Eftelya Karay
„Hier trink das.", ich sah nach rechts zu Emir, der mir eine Flasche Wasser hielt. Lächelnd nahm ich sie an. „Emir", seufzte ich und sah hinunter auf die Stadt. „Ich fühle nichts."Er nimmt seufzend meine Hände in seine. „Vielleicht bist du im Schock..."
Ich schüttelte den Kopf und unterbrach ihn. „Nein. Also ich meine, sie sind meine Eltern, aber wann waren sie da? Nie. Ich weiß fast gar nichts über sie. Ihre Leere in meinem Leben war schon immer da, deshalb keine Ahnung wie ich mich fühlen soll."
Wir saßen auf dem Dach vom Krankenhaus. Ich kam immer hierhin, wenn ich nicht wusste wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen. Mein Kopf fühlte sich an wie ein Vulkan, der kurz vorm Ausbrechen war.
Ich wusste einfach nicht, warum ich hier im Krankenhaus war und was ich fühlte. Letztendlich waren sie meine Eltern, biologisch und auf Papier. Jedoch sind nicht alle Eltern, die zusammen ein Kind zeugen gleich Eltern.Eltern sein ist viel mehr als das.
„Tue, dass was du für richtig hältst, Prinzessin. Ich bin immer bei dir."
„Danke Emir, ohne dich wäre verloren."
Emirs Handy piepte und er schaute auf sein Handy, während ich runter auf die Stadt schaute. „Kenan meint, dass es besser wäre, wenn du runterkommst."
Ich schaute Emir an. „Okay."
Emirs Hand in meiner gab mir Kraft. Ich wusste, dass ich nicht alleine war. Mein Mistkerl ist nun bei mir, wenn die Karay gegen mich wären. Er war schon immer da. Seit dem ersten Tag an ist er mein Beschützer, meine Kraft und jetzt mein Freund.
Ich seufzte laut auf und er schaut zu mir. „Was ist los?"
„Ich bin froh, dass du hier bist", antwortete ich und wir liefen durch die Tür, wo sich der Eingang die Intensivstation befand. Muss ich die Karays auch erwähnen, dass Sie hier waren? Nein, oder?
„Ich bin immer für dich da, Prinzessin."
„Wie wagst du es mit ihm hier aufzutauchen?", rief Sami als er uns entdeckte und blickte auf unsere ineinander verschränkten Hände.
„Lass ihn einfach reden", sagte Emir und ich nickte. „Soll er doch sagen, was er möchte. Hör einfach nicht hin, Eftelya und gut ist."
„Eftelya?", die Intensivstation ging auf und Kenan stand zwischen den Schiebetüren. „Die Wertsachen deiner Mutter."
„Wieso gibst du sie mir?", ich runzelte die Stirn und sah Kenan an.
„Eben! Wir sind ihre Familie und nicht diese kleine...."
„Verlierst du ein falsches Wort über Eftelya, dann kannst du direkt neben deiner Familie liegen, dafür sorge ich selbst ", unterbricht Emir ihn mit einem ernsten Unterton. „An deiner Stelle würde ich deine letzten Tage genießen, denn dachtest du, dass was du mir angetan hast, dass es unbestraft bleibt."
„Wie dem auch sei. In den Papieren steht es so. Du hast ein Recht auf all das.", ich runzelte die Stirn und er hielt mir einen Vollmacht Antrag hin. „Und, die gehören eurem Vater.", doch diese reichte er Sami.
„Außerdem ist ein Brief für dich da", sagte Kenan und reicht mir eine Türe. Das war entweder ein falscher Witz oder ein Albtraum. Ein Brief für mich. Von meiner Mutter, die mich seit Jahren nicht beachtet hat. Mein inneres zog sich zusammen und ich hielt die Luft an.
„Geh in dein Büro, Prinzessin. Lass dir Zeit", lächelte Emir und wollte mir Zeit für mich geben, doch ich wollte, dass er mit mir ist.
„Bitte komm mit mir."
Er nickte nur und folgte mir in mein Büro. Ich setzte mich sofort hin, riss den Umschlag auf und holte den Brief heraus.
„Ich weiß nicht, ob ich es lesen möchte. Vielleicht sollte ich es auch sofort wegschmeißen."„Renn nicht weg, Eftelya. Los ließ ihn."
„Ich habe Angst, dass es irgendwas ändert."
„Eine Änderung im Leben ist anfangs schwer, doch danach ist es, dass schönste was einem passiert ist", antwortet er lächelnd und legt seine Hand auf meine Wange. „Beispielsweise bist du meine schönste Änderung."
Ich nahm tief Luft und hielt den gefalteten Zettel hoch. „Okay. Ich werde ihn lösen."
Eftelya,
ich war eine schreckliche Mutter. Mein Verhalten gegenüber dir, das ist nicht zu entschuldigen. Ich habe große Fehler gemacht. Fehler, die ich nicht gutmachen kann. Fehler, die kein zurück haben. Ich wünschte, dass ich alles richtig gemacht hätte, aber es ist für alles zu spät. Ich habe es dir Jahre lang nicht gesagt, aber du hast ein Recht darauf es zu wissen.
Du bist keine Karay.Ich hielt die Luft an und schaute hoch. Mein Herz fühlt sich so an, als würde es gleich aus meiner Brust springen. Wie ich bin keine Karay?
Dein Vater, denn du seit Jahren als dein Vater gesehen hast, der ist nicht dein richtiger Vater. Ich habe Selim, den Mann denn du als dein Vater gesehen hast, nie geliebt. Als ich siebzehn wahr wurde ich gegen meinen Willen verheiratet, ich war verliebt in jemand anderen, wie du jetzt in Emir Arslan verliebt bist. Ich sehe das Leuchten in deinen Augen, wenn er bei dir ist und auch wie glücklich du mit seiner Familie bist. Ich habe dir alles weggenommen. Die ganzen Karays wussten es, es gibt keinen der es nicht wusste bis auf dich. Die Eltern von Selim, deine Großeltern haben dich trotz allem geliebt und dich nicht abgestoßen. Trotz, dass du nicht ihr Blut in dir trägst, bist du die einzige, die das meiste Erbe bekommt. Sie lieben dich wirklich sehr und es ist mir wichtig, dass du dich niemals von ihnen abwendest. Vor allem von deiner Oma, denn sie ist heute der Grund, weshalb du Ärztin geworden bist. Sie war für dich da als ich es nie für dich sein konnte. Zu derselben Zeit als ich dich bekam, bekam dein Vater von einer anderen Frau eine Tochter.
Sie müsste Gülin sein. Jemand anderes konnte es nicht sein. Warum würde sie sonst sagen, dass sie meine Schwester ist?
Es ging um den Ruf, der Familie. Aus dem Grund ließen mich die Karays nicht von Selim trennen. Es änderte sich nichts in meinem Leben, leider. Jedoch drohte mir Selim immer, wenn ich mich nicht von dir fern halte oder dich mehr liebe, dass er dich umbringt. Du wuchs mit Erziehern auf, er schickte dich immer weit weg, damit ich keinen richtigen Kontakt zu dir pflegen konnte. Er wusste nämlich sehr wie sehr ich deinen richtigen Vater geliebt habe.
Für dein Wohl hielt ich mich von dir zurück und ich hasse mich dafür, aber damit du lebst musste ich mein Leben lang auf dich verzichten.
Dein richtiger Vater ist Aslan Civanoğlu.
Es tut mir vom ganzen Herzen sehr leid.
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Secret Fire
RomanceGewaltsam zerrte er mich an meinem Handgelenk die Treppen hinauf. »Lass mich los Emir!«, zischte ich sauer und versuchte mich aus seinem starken Griff zu befreien. Er hörte garnicht auf mich und öffnete die Tür eines Zimmers. Er drehte sich zu mir u...