63 | Familie Arslan

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Eftelya Karay
„Frau Karay?", vorsichtig rüttelte die Krankenschwester mich und ich kam langsam wieder zu mir, während Azra immer noch leer gerade ausschaute. „Kennen Sie das Mädchen?"

Ich nickte seufzend. „Sie gehört zu meiner Familie.", ich öffnete vorsichtig die Strickjacke, um mir ihren Körper anzusehen, auf den ersten Blick waren nur einige blaue Flecken zu sehen. „Ich werde mich jetzt um die Verletzungen in ihrem Gesicht kümmern. Wir brauchen ein MRT. Kannst du alles vorbeireiten?"

Schon verschwand die Krankenschwester und ich zog mir die Handschuhe über. „Azra? Kannst du mich hören?", ich schaute in ihre Augen, doch sie zeigte keine Reaktion. „Du bist in Sicherheit. Deine Eltern werden gleich hier sein, ja? Erinnerst du dich, was passiert ist?"

„NEIN!", hysterisch schreit sie plötzlich auf und ich zuckte zusammen. „NEIN NEIN! ES IST ALLES DEINE SCHULD! ICH HABE DICH GELIEBT!"

Azra packte mich an den Schultern und schüttelt mich fest. „Aber du hast mir weh getan.", ich sah, wie sie ihre Hand zu meinen Haaren führen wollte, doch ich wich schnell zurück und griff nach der Spritze mit dem Beruhigungsmittel.

„Lass die Spritze los!", zischte Azra sauer. „Du weißt doch, das ich Angst davor habe! Doch du benutzt die immer, um mir Angst zu machen!"

Sie hielt mich wahrscheinlich für den Menschen, der sie verletzt hatte. „Frau Karay, alles in Ordnung?"

„Sophia, halte Sie bitte fest", sagte ich zu der Krankenschwester angewandt.

Azra wollte aufstehen, doch sie verlor ihr Gleichgewicht, was wir ausnutzen, um ihr die Sprite zu verpassen. „Es tut mir leid, Azra."

Ich schrieb Kenan eine Nachricht und erklärte ihm kurz, was los war. Betonte dabei in der Nachricht, dass Emir erstmal nichts mitbekommen sollte, denn er durfte das Zimmer erstmal nicht verlassen, aber wenn er wüsste, was mit Azra seiner Schwester los ist, dann würde er keine Regeln mehr kennen.

Ich zog mir erneut frische Handschuhe an und kümmerte mich um ihre Wunden im Gesicht, nähte die Platzwunde an ihrer Augenbrauen, während Sophia ihr Blut abnahm. „Ich denke, dass er ihr etwas verabreicht hat. Heut zutage sind die Kerle so schlimm.", ich seufzte und nickte Sophia zu. Auch hörte ich weiter weg die Stimme von Selma Teyze. Sie riss die Tür auf und stand nun bei uns.

„Azram.", sie kam ins Zimmer und setzte sich sofort ans Bett zu ihr. „Güzel Kızım, nolmuş sana böyle canimin içi.", mit ganz sanften Bewegungen strich sie die Haare ihrer Tochter nach hinten und auch über ihre Wangen.
(Meine Azra. Meine schöne Tochter, was ist nur mit dir passiert?)

„Ehrlich, ich gehe ihn umbringen.", sagte Kaan Wut geladen, doch Kenan hielt ihn fest.

„Er wird seine Strafe kriegen, das versichere ich dir, aber nicht so."

„Kenan Abi, siehst du nicht, was er meiner Schwester angetan hat?"

Mein Blick fällt auf Deniz Amca, der am Türrahmen stand und die Tränen wegwischte. „Frau Karay, wir nehmen sie jetzt mit zum MRT."

„Wieso, Eftelya? Ist es schlimm?", fragte Selma Teyze während sie ihre Tränen ebenfalls wegwischte. „Nein, also ich mache es vorsichtshalber. Ihr Körper hat einige.", ich hielt inne, wie sage ich ihnen, dass der Typ ihre Tochter geschlagen hat. „Es sind einige Spuren von Gewalt da. Sicher ist sicher."

„Kaan, wo wohnt er?", fragte Deniz Amca.

„Nein!", sagte Selma Teyze.

„Kaan, ich möchte mich nicht wiederholen!"

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