56 | verlieren

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Eftelya Karay
„Mama", murmelt Malik leise und ich befeuchtete meine Lippen.

„Ich kann Sie verstehen, Frau Civanoğlu. Also ich meine, würde mein Mann nach Jahren mit seiner Tochter ankommen, dann würde ich es natürlich auch nicht so herzlich aufnehmen können."

„Lässt ihr uns einen Moment alleine?", sie sieht ihren Mann und Sohn fragend an, die jedoch schauen mich skeptisch an.

Ich nickte leicht lächelnd und zeigte ihnen damit, dass es in Ordnung für mich ist. Also gingen die beiden und wir setzten uns. „Nimm es nicht so persönlich. Es ist nur.", sie lacht leise und sieht auf ihre Finger. „Dein Vater und deine Mama sie hatten sich damals sehr geliebt. Ich glaube auf eurer Sprache sagt man, die Liebe von der jeder geschwärmt hat."

Ich lächelte und sie fuhr fort. „Sie war seine erste und große Liebe, die erste Liebe vergisst man nie. Es ist immer etwas Besonderes, nicht wahr? Ich hatte anfangs immer Angst, dass dein Vater immer sie lieben würde, immer an sie denken würde und mich mit ihr vergleichen würde, aber hat er nicht. Du bist fast zwanzig Monate älter als Malik. Du bist am 19.09.93 geboren und wir haben uns Ende Juli 1993 auf der Universität kennengelernt. Eine Seite in mir wusste ganz genau, dass Aslan mich niemals betrügen würde, aber die andere Seite von mir war verzweifelt und unsicher.
Ich war schon anfangs unsere Beziehung skeptisch, die ganze Stadt wusste von ihrer Beziehung, doch dein Vater sagte, dass er deine Mama seit Ende 1993 nicht mehr gesehen hat und seitdem vorbei ist . Ich bin überhaupt nicht sauer auf dein Vater, er wusste es nicht und du genauso wenig. Jetzt würde ich ihm auch niemals die Chance wegnehmen dich kennenzulernen, wo er dich nach siebenundzwanzig Jahren gefunden hat. Vielleicht kriegen wir es beide ja auch hin und ziehen uns nicht an den Haaren.", sie öffnet lächelnd ihre Arme und nimmt mich in ihre Arme.

„Ich würde mich freuen, wenn wir es hinkriegen würden", erwiderte ich lächelnd ihre Umarmung und atmete erleichtert aus.

„Ich dachte wirklich, dass du sie fertig machst", kam lachend Arda. „Ich habe Hunger, können wir jetzt essen?"

[...]

Also aßen wir gemeinsam zum Abend und es fühlte sich wirklich gut an. Sie ließen mich überhaupt nicht fremd fühlen, sondern viel mehr als wäre ich schon immer ein Teil dieser Familie.

„Und wieso hast du dich für Medizin entschieden?", fragte Malik als wir im Nachhinein im Garten saßen und Tee tranken.

„Um meine Eltern zu provozieren eigentlich", grinste ich. „Sie wollte unbedingt Business, was für mich überhaupt nicht infrage kam."

„Ich glaube auch, dass diese Interesse von Aslan kommt. Er lebt für die Medizin", sagte Elif lächelnd und empört schaut er seine Frau an.

„Stimmt gar nicht! Außerdem lebe ich auch für euch."

„Und Eftelya? Wie sieht aus, hast du jemand in deinem Leben?", fragte sie mich plötzlich und ich schmunzelte, als ich an meinen Mistkerl dachte.

„Emir Arslan ist der glückliche Mann an ihrer Seite.", antwortet mein Vater. „Ich würde ihn gerne mal kennenlernen als dein Freund und auch als den Mann, der meiner Tochter in verschiedensten Situation beigestanden hat."

„Habt ihr nichtmal Geschäfte gemacht, Malik?", fragte Elif und Malik nickte.

„Machen wir immer noch. Wir sind zwar nicht so gut miteinander wie damals aus einigen Gründen, dennoch trennen wir privates und geschäftliches.", als er dies sagt, grinst Malik mich von der Seite an.

Secret FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt