70 | tolle Frau

3.8K 163 13
                                    

Eftelya Arslan

„Und wie läuft die Ehe?", fragte mich Danla und sieht lächelnd zu mir. „Gut.", ich lachte leise aus. „Es ist alles gleich. Ich trage nur seinen Nachnamen. Darüber hinaus hat sich nichts verändert."

„Ihr habt ja auch schon davor zusammengelebt", sagte Merna während sie ihren Kaffee trank.

„Und vorher wart ihr auch immer zusammen unterwegs. Ihr habt eure freien Minuten immer gemeinsam verbracht", ergänzte Sara lächelnd und ich stimmte ihnen zu.

Waren wir ein anhängliches Paar? Ich denke nicht. Er hatte seine Freiheiten und ich meine.
Wir schreiben und telefonieren nicht jede Stunde, es ist für uns beide kein Problem, wenn der andere mal ein Abend mit seinen Freunden ausgeht. Ich lächelte meine Freundinnen an. „Wir sind jetzt seit über einem Monat verheiratet und es ist alles gleich. Eine Ehe zerstört nicht die Beziehung."

„Sehe ich genauso!", sagte meine Cousine Danla, die ebenfalls verheiratet war. „Die Menschen sind es, aber es ist natürlich für alle einfacher die Schuld auf die Ehe zu schieben."

„Genau so ist es", antwortet Sara und ich sah grinsend zu Merna und Sara. „Dann feiern wir bald eure Hochzeiten."

„Also ich heirate ganz sicher nicht demnächst. Kenan und ich lernen uns erst kennen, aber Sara und Arian können....", ich sah das mein Handy aufleuchtete und für einen Moment hörte ich auf Merna zuzuhören, denn die Nachricht kam aus dem Krankenhaus.

Ich blickte zu Sara. „Hast du auch eine Nachricht mit einem Stern bekommen?", ich nickte ihr schluckend zu. Die Nachricht mit dem Stern bedeutete, dass jemand gestorben ist. Eine Todesnachricht

„Oh nein", sagte Merna seufzend.

„Was hat das zu bedeuten?", fragte Danla verwirrt. Sara, Merna und ich arbeiteten zusammen, weshalb wir alle auf Anhieb wussten, was die Nachricht mit dem Stern war.

„Ich glaube, ich ahne, wer gestorben ist", einatmend entsperrte ich mein Telefon und öffnete die Nachricht.

„Sena Karay", murmelte Sara leise. „Sie ist gestorben."

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich überrascht bin. Nachdem sie sich indirekt von mir verabschiedet hat vor vier Wochen, habe ich sie einige Mal m Krankenhaus getroffen. Am liebsten hätte ich sie ans Krankenbett gefesselt und alles getan was in meiner Macht steht, um ihr zu helfen, aber Sena wollte bei ihren Kindern bleiben.

[...]

Ich sah Emir alleine am Grab von Sena stehen. Einatmend lief ich auf ihn zu und legte von hinten meine Arme um seinen Bauch. „Birtanem", murmelte er und legt seine Hand über meine. „Erinnerst du dich daran wie wir uns kennengelernt haben auf der getäuschten Beerdigung von Sena damals?"
(Mein Ein und Alles)

„Wie könnte ich es nur vergessen", sagte ich leicht lächelnd.

Flashback:

Ich lief auf den Mann zu, den ich gestern viel zu lange in der Bar beobachtet hatte. „Mein Beileid", sagte ich mit einem festen Unterton. Er löst seine Augen vom Grab und sieht hoch in meine Augen.

„Danke Reporterin", sagte er und ich schüttelte meinen Kopf. „Alya Karay. Ich bin keine Reporterin immer noch nicht.", ich streckte ihm meine Hand hin. Leicht lächelnd blickte er auf meine Hand, sieht kurz in meine Augen und dann wieder auf meine Hand.
„Emir Arslan", sagte er, während er meine Hand drückte.

Flashback Ende

„Damals habe ich dich auf der getäuschten Beerdigung von Sena kennengelernt und sieh uns heute an, du bist meine Frau.", er nimmt meine Hand und küsst sie.

„Ich wünschte, sie wäre nicht gestorben für ihre Kinder", sagte Emir und ich nickte zustimmend.

„Sehe ich genauso. Für Selin, Melis und Ayaz hätte sie kämpfen müssen", seufzte ich und blickte auf das Grab von Sena. Ich lächelte. Wir kamen nicht zurecht, Sena, aber Ruhe in Frieden. Keine Sorge, ich werde deine Kinder niemals alleine lassen. Ich werde immer für die drei da sein.

„Emir?", hörte ich eine fremde Stimme hinter mir, weshalb ich mich von ihm löste. Gemeinsam drehten wir uns um und ein älteres Paar stand gegenüber von uns.

„Mein Beileid", sagte Emir leicht lächelnd. „Wenn ich irgendwas tun kann, dann bin ich jederzeit da."

Die Frau nickte ihm lächelnd zu. „Du warst auch so als ihr verheiratet war. Wie schön, dass du dich keineswegs verändert hast."

Emir lächelte dankend. Ob sie vielleicht Emirs alte Schwiegermutter war? „Du musst Eftelya sein?", sagte die Frau und ich nickte ihr zu.

„Ich bin Senas Mutter."- ja sie war seine alte Schwiegermutter. „Mein schönes Kind", fing sie an. „Ich weiß, dass Sena auch dir die Verantwortung der Kinder gegeben hat. Du hast die Vollmacht dazu, die Kinder zu dir zu nehmen, aber..."

„Ich möchte auf gar keinen Fall, die Kinder aus ihrem Leben ziehen und alles auf den Kopf stellen. Sena hatte mir erzählt, dass die Kinder sich bei euch wohlfühlen. Für mich ist es nur wichtig, dass die Kinder wissen, dass ich jederzeit für sie da bin, nicht nur wenn sie mich brauchen. Ich würde mir nur wünschen, dass sie bei mir übernachten, damit sie sich an mich gewöhnen können", erklärte ich lächelnd. Senas Mutter drückte lächelnd meine Hand. „Ich bin mir sicher, dass wir beide uns verstehen werden. Deshalb mache ich mir keinesfalls Sorgen um meine Enkeln, die Kinder sind bei dir und natürlich bei uns sicher."

Wir wünschten ihnen nochmals unseren Beileid und viel Kraft. Emir verschränkte meine Hand mit seiner und lächelt sanft. „Wollen wir gehen?", ich nickte ihm zu und lief los.

„Was habt ihr denn hier verloren?", sagte Herr Karay. Ich sah zu ihm. Ich dachte jahrelang, dass er mein Vater ist, aber Gott sei Dank ist er es nicht. Auf der Beerdigung von Sena waren natürlich auch die Karays. Sami war auch hier, er durfte mit den Polizisten herkommen.

„Ich werde hier keine Szene machen, Selim.", ich sprach ihn direkt mit seinem Vornamen an und er sieht mich schockiert an.

„Sami weiß sicherlich, weshalb ich hier bin. Die Anwälte haben ihn bestimmt in Kenntnis gesetzt. Sena und ich hatten einiges hinter uns gelassen und wisst ihr was?", ich sah zu Selim. „Dein Imperium bröckelt immer mehr. Du wirst keinen Nachfolger haben. Das Sorgerecht deiner Enkeln teile ich nun mit Senas Eltern, das war der letzte Wunsch von Sena. Einen Mann wie Sami geben sie sicherlich nicht die Kinder. Letztendlich ist er im Gefängnis, weil er versucht hat Emir zu töten. Versuchter Mord."

Ich sah zu Emir. „Wir können gehen.", ich blickte noch ein letztes Mal zu den Karays und ließ mich von Emir mit zum Auto ziehen.

„Ich bin so stolz auf dich, Eftelya Arslan.", er führte meine Hand zu seinen Lippen und küsst meinen Handrücken. „Du bist eine tolle Frau."

Secret FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt