57 | gemeinsam

4.7K 231 32
                                    

Eftelya Karay
Emirs Röntgen Aufnahmen. Er war ja letzte Woche zur Kontrolle hier", sagte sie und ich nickte wissend. „Es sieht nicht so gut aus."

Mein Herz hört einen Moment auf zu schlagen. „Die Schüsse haben seine Wirbelsäule und Rippen, doch schlimmer getroffen als gedacht.", ich schlug hastig den Ordner auf. „Im schlimmsten Fall könnten wir Emir verlieren oder er könnte nie wieder seinen Oberkörper bewegen und wäre leider deswegen an einen Rollstuhl gebunden."

Ich rannte mit den Ergebnissen ins Zimmer von Kenan. Komm schon, die Ergebnisse sollen falsch sein oder ich habe sie falsch gelesen. Bitte diesmal soll es ein Fehler sein.

„Ist er alleine?", fragte ich als gerade eine Krankenschwester hinauskam. Sie nickte lächelnd und ich öffnete die Tür.

„Eftelya? Seit wann platzt du denn so herein?", sagte er breit lächelnd.

„Kenan...", fing ich an, doch mein Hals schnürte sich zusammen, dass einzige was ich tat, war es ihm die Ergebnisse vor die Nase zu legen.

„Was ist das?", er klappte die Mappe auf und fing an sich die Werte und Röntgenbilder anzuschauen.

„Verdammt!"

„Ich kann ihn nicht verlieren, Kenan. Er ist das Einzige, was ich noch habe.", schluchzte ich und ließ mich auf den Sessel fallen. „Wir müssen was tun, bitte."

„Es sieht überhaupt nicht gut aus."

Ich wischte die Tränen weg und nickte. „Und wir müssen sofort eingreifen."

„Hast du es ihm gesagt?", ich schüttelte den Kopf. „Wie soll ich es ihm denn sagen?", fragte ich weinend und strich meine Haare zurück. „Es lief alles so gut, wie kann ich ihm jetzt sowas sagen?"

Es war alles seine Schuld...Sami!
Es leuchtete in meinem Kopf auf und ich stand blitzschnell auf. „Wohin?"

„Ich bringe ihn um!"

Kenan
Eftelya riss die Tür auf und rannte los. „Eftelya!", rief ich ihr hinterher, doch sie war schon längst an den Treppen und lief hoch. Ich tat es ihr gleich nach und stellte schnell fest, dass sie auf dem Weg zu ihrem Halbbruder war.

„Ich hasse dich!", hörte ich sie rufen und wie sie ins Zimmer stürmte. Schnell eilte ich ihr nach und stand im Zimmer. „Eftelya, komm beruhig dich", sagte ich seufzend und sah in die verwirrten Gesichter ihrer Familie.

„Was willst du wieder?", rollte Sami seiner Augen und verschränkt grinsend die Arme vor der Brust. „Das einzige, was ich will..."

„Schafft sie hier weg", unterbrach Herr Karay, der im Krankenbett lag. Ihre Mutter stand auf und ging auf Eftelya zu. „Was ist passiert, Eftelya?"

„Du wirst für alles bezahlen, Sami Karay. Ich verspreche es dir. Ich will, das du für alles mit deinem Tod bezahlst! Ich hoffe, dass du verreckst! Außerdem alles verlierst, was du auch hast.", sie sah ihn hasserfüllt an und ihre Brust bebte.

„Herr Doktor, können Sie bitte diese Verrückte mitnehmen?", lachte der alte Mann und ich lächelte fälschlich auf.

„Ich glaube nicht, dass Eftelya verrückt ist. Sonst wäre sie ja nicht einer der jüngsten Ärztinnen, oder? Sonst würde sie heute hier nicht in diesem weißen Kittel stehen."

Eftelya dreht sich zu ihm und legt ihre Hände an der Bettkante ab. „Weißt du? Ich bin so froh, dass ich nicht deine Tochter bin."

Sein Gesicht wurde plötzlich ganz weiß und er sieht zu seiner Frau. „Du brauchst sie nicht so anzuschauen, ich habe es selbst erfahren. Mein richtiger Vater ist übrigens ein toller Mann, genauso wie seine Familie. Ich bin froh, dass ich nicht wirklich eure Schwester bin und auch, dass ich nie ein Teil dieser Familie gewesen bin. Es wäre nur Zeitverschwendung, aber zurück zum Thema. Sami, du wirst sowas von leiden."

Secret FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt