Der schwarze Hund

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Remus pov

Bald ist wieder Vollmond, was bedeutet, dass ich ziemlich starke Stimmungsschwankungen habe. Um meinen Freunden das nicht zumuten zu müssen, bin ich zum See gegangen.

Alleine sitze ich unter einem Baum am See und lese. Verdammt, ich hab überhaupt keine Lust auf dieses blöde Muggelbuch!

Genervt werfe ich es von mir-und natürlich landet es im Wasser. Das ist mir jetzt aber auch egal.

Ich kauere mich noch kleiner zusammen, lege die Stirn auf meinen angewinkelten Knien ab und schließe die Augen. Tränen fließen über meine Wangen und ich weiß nicht warum.

Ich sag ja-Stimmungsschwankungen.

Plötzlich höre ich ein Platschen, denke aber, dass es irgendein Wasserwesen war. Vielleicht hat es ja Interesse an meinem Buch. Schlecht geschrieben ist es jedenfalls nicht. Wobei verwischte Tinte sich sicherlich nicht gut lesen lässt.

Dann jedoch ertönt ein Winseln und etwas Nassen patscht gegen meine Hände, die ich um meine Beine geschlungen und vor den Schienbeinen verschränkt habe.

Irritiert hebe ich den Blick.

Vor mir sitzt ein großer, schwarzer Hund. Seine Beine und sein Bauch sind nass, genau wie seine Schnauze.

Er jault und senkt kurz den Kopf. Ich folge der Bewegung und sehe mein Buch vor meinen Füßen liegen. "Ähm...Dankeschön." sage ich und streichle den Kopf des Tieres.

Der Hund legt sich hin und dreht sich auf den Rücken. Lachend beginne ich seinen Bauch zu kraulen, was dieser wohlig grummelnd hinnimmt.

Der ist echt süß. Und er macht mich glücklich, obwohl ich bis eben noch so niedergeschlagen war.

Der schwarze Hund setzt sich wieder hin und ich streichle den Staub aus dem Fell.

"Wo kommst du eigentlich her, Hündchen?" Der Schwarze zieht die Lefzen hoch und knurrt. "Gefällt dir der Name 'Hündchen' nicht?" frage ich lachend und kraule ihn hinter den Ohren. Das Tier beginnt wieder freudig zu grummeln.

"Okay, wo kommst du her?"

Sirius pov

Keiner weiß, dass ich ein Animagus bin. Und jetzt sitze ich mit meinem Schwarm am großen See.

Seine warmen Hände in meinen Fell fühlen sich toll an. Nur weiß er leider nicht, dass ich es bin. Und schon gar nicht weiß er, dass ich seit Jahren in ihn verliebt bin.

In drei Tagen ist Vollmond und Moony scheint es nicht gut zu gehen. Ich weiß, dass er immer das Gefühl hat, uns zu belasten, wenn er Stimmungsschwankungen bekommt, aber das stimmt nicht. Wir kümmern uns doch gerne um ihn.

Er ist mein bester Freund und ich werde immer für ihn da sein. Ich liebe ihn von ganzem Herzen und er versteht das einfach nicht. Er denkt nach all den Jahren noch immer, dass er nutzlos, hässlich und auf keinen Fall liebenswert ist.

"Weißt du, ich glaube, Peter, James und Sirius haben einfach genug von mir. Ich jammere nur rum und dann bekomme ich immer diese Stimmungsschwankungen und gehe ihnen allen auf die Nerven. Sie müssen mich hassen." Wieder beginnt mein Moony zu weinen und vergräbt sein Gesicht wieder in den Armen.

Jetzt kann ich nicht mehr anders und verwandle mich zurück in einen Menschen. "Moony, das ist Blödsinn. Wir lieben dich. Ich ganz besonders. Und wir sind für dich da. Egal, wie es dir geht. Du musst es uns nur sagen. Du darfst nur nicht immer weglaufen, wenn du merkst, dass es dir nicht gut geht." Ich setze mich neben ihn und nehme ihn fest in meine Arme.

Verheult hebt er den Blick: "Tatze? Seit wann bist du hier?" "Seit du dein Buch ins Wasser geworfen hat. Ich bin ein Hundeanimagus. Damit versuche ich immer in deiner Nähe zu sein. Ich bin nur zum ersten Mal wirklich zu dir gekommen." sage ich beruhigend und streichle ihn.

"Du liebst mich?" fragt er dann zitternd. "Mehr als ich vielleicht sollte." seufze ich. "Heißt was?" "Das!" Ich lehne mich nach vorne und lege meine Lippen sanft auf seine.

Als ich merke, dass Remus nicht erwidert lehne ich mich zurück und sehe ihn entschuldigend an. "Ähm...Tut mir leid. Das hätte ich nicht machen sollen." Remus lehnt sich wieder nach vorne und küsst mich. Sofort erwidere ich und wir knutschen eine Weile herum.

"Ich liebe dich." flüstere ich gegen seine Lippen, als wir uns lösen.

"Ich liebe dich auch, Tatze."

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt