11. Wunderschöne Natursteine

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"Also sag schon, was ist das jetzt mit dir und Sebastian?" fragte Tessa ins Telefon und ich wusste ganz genau, dass sie mich mit Blicken durchbohrt hätte, wenn sie jetzt hier wäre.

Ich weiß noch ganz genau, wie ich reagierte, als er zum ersten Mal Gesprächsthema war. Kelly und ich waren damals gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt und ich hatte Tessa ordentlich zappeln lassen.

Auch heute ließ ich mir reichlich Zeit beim Antworten. Ich hatte das Handy auf den Couchtisch gelegt und auf Lautsprecher gestellt, während ich mit Kelly und ein paar Bausteinen spielte. Meine Tochter vor mir nahm hin und wieder einen Stein in den Mund, woraufhin ich sie ermahnend ansah.

"Hallo, Erde an Imogen? Hast du vor heute noch zu antworten?" ich fing an zu lachen. Wenn ich ihr nicht antworten würde, würde sie in 10 Minuten vor meiner Haustür stehen, da war Tessa gnadenlos.

Ich hatte Tessa bereits von dem Kuss erzählt. Und was danach kam, und auch was danach nicht kam. Sie freute sich für mich und war kurz vorm ausrasten. So voller Enthusiasmus war sie wirklich schon lange nicht mehr.

"Ich muss ehrlich sagen, ich weiß es nicht." antwortete ich wahrheitsgemäß und atmete tief ein.

"Wie du weißt das nicht? Du musst doch wissen, ob ihr zusammen seid oder nicht." brauste sie auf. Man merkte wirklich, dass sie ganz dringend eine Antwort brauchte. Und ich um ehrlich zu sein auch.

"Wann siehst du ihn denn das nächste Mal?" fragte Tessa.

"Wir haben uns noch nicht wieder verabredet. Ich denke mal in den nächsten paar Tagen wird sich was ergeben." sagte ich und nahm Kelly einen Baustein aus dem Mund, um ihn auf einen kleinen Turm zu packen, den wir gebaut hatten. Oder eher ich.

Konnte ich noch so lange warten? Jetzt wo Tessa die Frage angesprochen hatte, brannte es mir unter den Fingernägeln eine Antwort zu erhalten.

Es gab einen Knall, da Kelly den kleinen Turm umgestoßen hatte und die Hälfte der Steine auf den Tisch gefallen waren.

"Was war das denn?" fragte Tessa und lachte dabei. Ich erklärte ihr, dass ich mit Kelly spielte und versank dann wieder in Gedanken. Vielleicht konnte ich ja heute Abend mit Sebastian reden. Vorausgesetzt er war zu Hause.

"Du Tessa, kannst du auf Kelly aufpassen?" fragte ich ohne weitere Umschweife.

"Ja klar, was hast du denn vor?" wie immer war sie auch heute wieder ausgesprochen neugierig.

"Ich will zu Sebastian fahren und mit ihm reden. Vorausgesetzt er hat Zeit."

In meinem Kopf spielten sich schon mehrere Szenen ab. Ich plante was ich zu Hause vorher noch erledigen musste und vor allem wie ich das Gespräch mit Sebastian führen würde. Wie fängt man sowas denn am besten an? Wir müssen reden? Nein, das klingt so, als gäbe es schlechte Nachrichten.

"Hallo? Bist du noch dran?"

"Sorry Tessa, ja. Was hast du gesagt?" ich stand vom Boden auf und lief in die Küche, um meine Kaffeetasse wegzubringen.

"Ich hab gefragt, wann ich dasein soll." lachte sie.

"Kann ich dir das in 10 Minuten sagen? Ich ruf nur schnell Sebastian an und frag ihn, ob es in Ordnung geht, dass ich zu ihm komme." ausgesprochen klang das recht seltsam. Ich war noch nicht einmal bei Sebastian, wobei er schon mehrere Male bei mir war.

"Klar wir sprechen uns in ein paar Minuten." sagte Tessa und legte auf.

Meine Hände wurden ganz schwutzig und ich zappelte mit den Füßen als ich begann Sebastians Nummer einzutippen. Ich drückte auf die grüne Taste und hielt das Telefon ans Ohr. Er ging Gott sei Dank recht schnell dran.

Be Mine || Sebastian Stan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt