18. Böser Traum

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"Bist du endlich fertig?" fragte Sebastian zum wiederholten Male, als ich noch immer im Arbeitszimmer über den Papieren hing.

"Ich komme gleich." rief ich und versuchte die restlichen Dokumente auf einen Stapel zu bringen. Meine Weinterjacke und die Mütze hatte ich schon angezogen. Nur die Schuhe fehlten noch.

"Mommy!" rief nun auch Kelly und ich konnte durch den Flur hören, wie sie anfing mit den Füßen zu trampeln.

"Imogen wir fahren gleich ohne dich auf den Weihnachtsmarkt." reif Sebastian nun streng und ich bekam eine Gänsehaut beim Klang seiner Stimme.

Ich wusste nicht, dass er auch streng klingen kann. Das hatte er so noch nie gezeigt.

"Ich komme." rief ich nur, blieb jedoch auf der selben Stelle stehen und legte die Papiere weiterhin zurecht. Das sah doch schon mal ganz gut aus. Ich lehnte mich zurück und betrachtete mein Werk. Ja damit konnte ich arbeiten. Allerdings erst wenn wir wieder zu Hause waren.

Sebastian und Kelly kamen zu mir ins Zimmer und trugen jeweils einen Schuh von mir.

"Du hast Kelly von einem Karussell erzählt, also beweg endlich deinen süßen Hintern und zieh dir deine Schuhe an, damit wir los können." Sebastian sprach wieder ruhiger und in seiner gewohnten Stimme, allerdings war mir klar, dass ich nicht mehr viel Spielraum hatte bevor ich das Fass zum Überlaufen brachte.

Demnach drehte ich dem Schreibtisch den Rücken zu und nahm den beiden meine Schuhe ab.

"Na endlich." sagte Sebastian und verdrehte verspielt die Augen, was ich mit einem Schlag auf seinen Oberarm quittierte.

Sebastian selbst war schon längst angezogen und Kelly hatte er auch fertig gemacht. Es fehlte also tatsächlich nur noch meine Wenigkeit, damit wir losfahren konnten.

"Worauf wartet ihr denn?" fragte ich ironisch als ich meine Schuhe anhatte und den Autoschlüssel in die Hand nahm, während Sebastian und Kelly auf der Treppe saßen.

Sebastian begann zu grinsen und ich konnte genau sehen, wie er sich jeglichen Kommentar verkniff. Er wollte auch nur endlich los und sagte deshalb nichts weiter. Er half Kelly die Veranda herunter und folgte mir dann zu meinem Wagen.

*****

"Mommy." rief Kelly begeistert und klammerte sich an Sebastian fest. Dann waren sie weg, ein paar Sekunden drehten sie wieder an mir vorbei.

Immer wieder hob meine Tochter ganz freudig die Hände in die Luft, wenn sie mich sah.

Einen Vorteil hatte es ja einen Freund zu haben, der von deiner Tochter gemocht wird. So musste ich nicht mit in das Karussell, bei dem mir seltsamerweise schlecht wurde.

Es war absurd, denn das Karussell war unter anderem für Einjährige ausgelegt, ich schätze ein Kleinkind war da sicherer als ich.

Sebastian störte sich allerdings nicht daran, mit Kelly ein paar Runden zu drehen. Er sah mindestens genau so begeistert aus wie sie selbst.

"Nochmal" rief Kelly als Sebastian mit ihr an der Hand zu mir zurückkam.

"Mommy langweilt sich schon. Ich glaube wir gehen lieber weiter Kelly Liebes." sagte Sebastian ruhig und zog sie vom Karussell weg.

"Hat es denn Spaß gemacht?" fragte ich die Kleine, obwohl mir schon klar war, was sie mir antworten würde.

Wie erwartet erhielt ich ein begeisterte Nicken zusammen mit einem zuckersüßem Lächeln.

"Na komm, lass uns noch ein Stück gehen." sagte ich und nahm ihre andere Hand, sodass sie zwischen mir und Sebastian lief.

"Willst du nachher noch mit zu uns kommen?" fragte ich und sah zu Sebastian herüber. Der nickte sofort und lächelte mir entgegen.

Be Mine || Sebastian Stan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt