Als Kind hatte ich die Weihnachtszeit immer geliebt. Überall roch es nach Zimt, wohin das Auge reichte war das Haus dekoriert. Der Tag, an dem ich mit meinen Eltern den Weihnachtsbaum geschmückt hatte war das Highlight der Weihnachtszeit. Abgesehen von Heiligabend natürlich. Meine Großeltern kamen jedes Jahr zu Besuch und fuhren mit mir zu einem kleinen See in der Nähe von Fort Myers, um dort Eislaufen zu gehen.
Es war super.Mit der Zeit wurde es eher schlimmer. Es war nie so, dass ich am Morgen des 26. Dezembers verschwinden wollte, um den Tag nicht mit meinen Eltern verbringen zu müssen, immerhin waren es meine Eltern. Aber ich konnte dennoch spüren, dass sich etwas geändert hatte.
Seit Kelly da war habe ich immer versucht zumindest so zu tun, als ob ich Weihnachten mochte. Immerhin war sie ein kleines Mädchen, das es mehr als nur verdient hatte sich darauf zu freuen. So gesehen war ich Weihnachten nie alleine, aber seit ich ungefähr 16 war habe ich einfach die Freude daran verloren.
Letztes Jahr war es ein bisschen besser. Sebastian war da. Wir hatten Weihnachten zwar nicht zusammen verbracht aber ein paar Tage später war er spontan zu mir gekommen, hatte mit mir und Kelly Bratäpfel und Vanilleeis gegessen und uns davon erzählt wie seine Mutter jedes Jahr einen speziellen Kuchen namens Cozonac zubereitete. Es gehörte zu den Traditionen in Rumänien. Meggy hatte auch in den Staaten nicht aufgehört ihn jedes Jahr zuzubereiten.
Dieses Jahr freute ich mich wirklich sehr auf Weihnachten. Meggy hatte mir versprochen, den Kuchen extra für mich zu backen und an den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr mal vorbeizubringen. Das und die Tatsache, dass ich dieses Jahr nicht allein war lies mich aufblicken und den ganzen Stress kurzzeitig vergessen.
Zumindest so lange wie Sebastian auch da war, um mir unter die Arme zu greifen. Es gab viel vorzubereiten. Abgesehen von den offensichtlichen Sachen wie Plätzchen backen oder dekorieren fielen ja auch noch die alltäglichen Aufgaben an, die sich leider nicht von alleine erledigten.
Seit ein paar Tagen war Sebastian jeden Abend mit seinen Freunden aus. Anfangs hatte es mich nicht gestört, ich hatte mich sogar gefreut. Seine Freunde waren echt korrekte Leute und leider konnte ich nicht leugnen, dass er sie weniger zu Gesicht bekam, seit er mit mir zusammen war.
Er versicherte mir zwar immer wieder das Gegenteil aber ich wusste, dass ich Recht hatte.
Aber als er heute das siebte mal in Folge ausging, ohne mir dieses Mal überhaupt Bescheid zu sagen, wurde ich etwas stutzig. Ich wusste, dass ich ihm nichts vorschreiben konnte. Er war ein erwachsener Mann, der für sich selbst entscheiden konnte.
Aber er hatte sich auch dazu entschieden mit mir zusammenzuziehen. Ich dachte das implizierte, dass man abends zusammen ins Bett ging und am nächsten Morgen auch zusammen aufwachte, zumindest den Großteil der Zeit.
Und gerade heute wo ich eine Überschicht geschoben hatte und danach noch Kelly verspätet abgeholt hatte entschied der gute Herr sich dazu wegzugehen.
Ich war total ausgelaugt und hätte seine Hilfe gut gebrauchen können. Als ich Kelly ins Bett gebracht hatte, fragte sie andauernd wo Sebastian war und wann er wieder kommen würde. Das schlimmste in dem Moment war, dass ich es ihr nicht mal sagen konnte. Sebastian hatte mir nicht gesagt wo er hin wollte und ans Telefon ging er auch nicht. Das Ergebnis war eine quengelnde Kelly, die nicht schlafen wollte, ehe sie einen Kuss von ihrem Dad bekommen hatte. Irgendwie hatte ich es dann doch noch geschafft, sie zum Einschlafen zu bringen. Die Ruhe hielt jedoch nicht lange an. Ich saß keine zehn Minuten auf dem Sofa, da polterte es im Flur.
Ich wusste, dass es Sebastian war, immerhin hatten nur er und ich einen Haustürschlüssel. Kurz überlegte ich ob ich einfach hier warten sollte und hoffen, dass er leise sein würde, damit er Kelly nicht aufweckte. Aufgeregt zappelte ich mit den Beinen. Ich verwarf meine Idee, als es im Flur noch lauter wurde.
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Be Mine || Sebastian Stan Fanfiction
Fanfiction"Ich bin Sebastian." sagte mein Gegenüber schließlich. "Imogen" ----- Imogen und Sebastian führen zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem bringt das Schicksal sie zusammen.