72. Bauklötze

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"Das kann ich nicht annehmen Sebastian." sagte ich völlig überfordert und starrte auf die Karte in meinen Händen. Sebastian saß mir gegenüber am Esstisch und grinste wie ein Weltmeister.

"Doch kannst du." sagte er und drückte vorsichtig meine Hand.

"Außerdem gilt es sowieso eher Kelly und Eve." fügte er hinzu.

Ich hatte irgendwann mal erwähnt dass ich gerne professionelle Bilder von Kelly machen lassen wollte. Anscheinend hat Sebastian sich das gemerkt, denn er hat einen Termin bei einem Fotografen vereinbart.

"Weißt du wie teuer solche Bilder sind? Du bist verrückt." wiederholte ich immer wieder und schüttelte fassungslos den Kopf. Gleichzeitig musste ich aber lächeln, da es eine so warme Geste war, mit der ich nicht gerechnet hatte. Vor allem nicht an einem Donnerstag Nachmittag, nachdem wir den Kaffeetisch abgeräumt hatten.

"Sie es als verspätetes Geschenk an." sagte Sebastian und führte meine linke Hand zu seinem Mund, um vorsichtig einen Kuss auf die Knöchel zu setzen. Sofort wurde die Haut an dieser Stelle warm und mein Bauch fing an zu kribbeln.

"Zu welchem Anlass?" fragte ich verwirrt nach.

"Ich brauche keinen Anlass, um meine Familie glücklich zu machen." antwortete Sebastian und grinste nun noch breiter als eh schon.

Ich war mehr als überwältigt von diesem Geschenk, deshalb stand ich von meinem Stuhl auf und lief um den Tisch herum zu Sebastian. Ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte, was dazu führte, dass ich ratlos vor ihm stand und hoffte er würde etwas sagen. Er legte vorsichtig seine Hände auf meine Hüften und zog mich auf seinen Schoß. Ich schloss locker meine Arme um seinen Hals und sah ihn verliebt an. Für den Moment verlor ich mich in seinen blauen Augen. Ich bekam nicht mit, dass ich die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte. Erst als Sebastian mit einer Hand die Haare aus meinem Gesicht hinter mein Ohr legte pustete ich langsam die gesammelte Luft wieder aus meiner Lunge.

"Danke." flüsterte ich und legte meine Stirn gegen die von Sebastian. Wir schlossen beide die Augen und bewegten uns nicht. Dann brach Sebastian die Stille, indem er seine Hand auf meine Wange legte und mich küsste. Ich erwiderte den Kuss sofort, wir bewegten uns vollkommen synchron. Als ich vorsichtig meinen Mund öffnete merkte ich sofort, dass Sebastian das ganze in einen wunderschönen Zungenkuss vertiefte. Ich musste kurz aufstöhnen, da er seine Hände etwas fester um meine Hüften legte und ein Stück weiter nach unten wanderte. Ich drückte meinen Körper gegen Sebastians Brust, um ihm noch näher sein zu können. Dem Braunhaarigen gegenüber von mir gefiel das, er fuhr mit seiner anderen Hand meine Seite auf und ab. Ich selbst kraulte zunächst vorsichtig seinen Haaransatz, folgte dann aber seinem Beispiel und fuhr mit meinen Händen über seine Brust und spielte schließlich mit dem Saum seines T-Shirts. Ich bemerkte wie er eine Gänsehaut bekam, als meine Finger seine nackte Haut berührten und musste lächeln.

"Mommyy!"

Wie vom Blitz getroffen fuhren Sebastian und ich auseinander. Ich stand ruckartig auf und wir drehten beide unsere Köpfe in die Richtung, aus der Kellys Stimme kam. Zu unserem Glück hatte sie aus dem Wohnzimmer gerufen.

"Einen Moment Schatz." antwortete ich und sah dann wieder zu Sebastian. In dem Moment begannen wir beide wie auf Knopfdruck loszulachen. Wir konnten uns nicht zusammenreißen und ich musste mir eine Hand auf den Mund legen, um nicht laut loszuprusten. Sebastian ging es genauso, er hielt sich vor lachen schon den Bauch und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht, wenn ich richtig geguckt hatte.

Ich drehte meinen Rücken zu Sebastian und ging in die Stube, wo Kelly schon aufgeregt auf mich wartete.

Bis vorhin saß sie noch auf dem Teppich und spielte mit kleinen Bauklötzen, allerdings war sie nun zu Eve herübergegangen. Meine jüngste Tochter lag in einer Art Wiege. Die Ränder waren hoch genug, dass sie nicht herausfallen konnte, aber insgesamt war es dennoch niedrig genug, sodass Kelly sich dran lehnen und mit ihrer Schwester reden konnte. Auch wenn es eher ein einseitiges Gespräch war.

Be Mine || Sebastian Stan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt