78. Blumenmädchen

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"Okay hast du alles?" fragte Tessa ein letztes mal und sah mich kritisch an. Ich nickte, überlegte aber gleichzeitig.

"Etwas neues?" fragte sie. Ich raffte mein Kleid nach oben und zeigte ihr das feine weiße Strumpfband.

"Etwas altes?"

Ich schüttelte meine Hand in der Luft und brachte damit das Armkettchen zum Klirren. Meine Mom hatte es mir gegeben. Sie sagte es war von meiner Grandma, von ihrer Hochzeit.

"Etwas blaues?"

Ich strich mir vorsichtig die Haare hinters Ohr und zeigte ihr meine Ohrringe, die ganz leicht blau schimmerten.

"Etwas geborgtes?" fragte sie. Ich überlegte einen Moment, dann schüttelte ich den Kopf.

"Dafür hab ich gesorgt." murmelte Tessa und kramte in ihrer Tasche herum. Sie zog einen Lippenstift heraus und zog mich zu sich heran, um etwas Farbe auf meine Lippen zu tragen.

"Kussecht." sagte sie und betrachtete ihr Meisterwerk. Ich schmunzelte. Genau das, was ich auf meiner Hochzeit brauchte.

"Okay auf gehts." rief Tessa aufgeregt und wollte mich mit sich ziehen. Ich hielt ihre Hand fest und hielt sie somit für einen Moment auf.

"Warte warte. Bevor wir da rausgehen, wollte ich dir noch schnell was sagen." sagte ich und erhielt einen aufgeregten Blick von Tessa. Gleichzeitig merkte ich, dass sie sich beeilen wollte.

"Ich wollte danke sagen. Für alles, was du je für mich getan hast. Du warst damals die erste, die ich in Georgia kennengelernt habe. Und seit dem bist du mir nicht von der Seite gewichen, das würd ich eine wahre Freundin nennen."

Tessa begann zu lächeln und blickte dann nach oben, während sie sich mit den Händen selbst Luft zufächerte.

"Fass dich besser kurz, sonst wein ich gleich." sagte sie mit einer quietschenden Stimme, sie war wirklich den Tränen nahe, genau wie ich.

"Ich hab dich lieb Tessa." sagte ich und legte meine Arme um sie. Sie drückte mich fest an sie und sagte das gleiche.

"Wie weit seid ihr? Wir warten schon auf euch!" Sebastians Vater steckte den Kopf durch die Tür und warf uns einen warnenden Blick zu. Dann hielt er sein Handgelenk mit seiner Armbanduhr hoch. Tatsächlich waren wir etwas spät dran.

"Okay wir sehen uns gleich." sagte Tessa, drückte mich ein letztes mal fest an sich und verließ dann den Raum. Ich sah noch einmal in den Spiegel und richtete meine Haare. Sebastian hatte keine Ahnung, dass ich sie mir heute morgen schulterlang geschnitten hatte. Ich wollte eine Veränderung und Tessas Freundin, die mir sowieso die Haare frisieren sollte bot mir an sie zu schneiden. Sie war Friseurin also machte ich mir keine Sorgen darum, dass es professional war. Und auch wenn ich erst ein bisschen traurig war, freute ich mich gerade darüber es gemacht zu haben. Es sah gut aus und war viel praktischer.

"Du siehst wunderschön aus." sagte nun auch Adrian und hielt mir seine Hand entgegen.

"Dankesehr. Und danke, dass du das machst." sagte ich und lächelte ihm entgegen.

"Liebend gern." antwortete er. Ich legte meine Hand um seinen linken Arm und ließ mich von ihm aus dem Zimmer führen.

Da ich meinen eigenen Vater ganz sicher nicht zu meiner Hochzeit eingeladen hatte, war ich ursprünglich davon ausgegangen allein zum Altar zu laufen. Ich wusste, dass es nicht der Tradition entsprach, aber selbst wenn ich meinen Dad eingeladen hätte..... Entweder wäre er gar nicht erschienen oder er hätte mir den Tag versaut. Und um dem ganzen Theater aus dem Weg zu gehen hatte ich mich dazu entschieden, ihn nicht einzuladen. Meine Mom wusste davon und war positiv überzeugt von meiner Entscheidung. Sebastian war ehrlich und gestand mir, dass er auch nicht überzeugt von der Idee meines Vaters auf unserer Hochzeit war.

Be Mine || Sebastian Stan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt