Nach dem Schock, den Mister Avelon mir auf der Arbeit heute morgen eingejagt hatte, brauchte ich jemandem, mit dem ich darüber reden konnte. Und mit wem ging das besser, als mit dem Mann, den ich liebte.
Noch in der Kanzlei hatte ich ihm eine Nachricht geschrieben und gefragt, ob er nach der Arbeit zu mir kommen könnte. Gott sei dank, sagte er sofort zu.
Gerade als ich Kelly einen Film angemacht hatte, weil sie mich schon den ganzen Morgen und natürlich auch am Nachmittag damit genervt hatte, klingelte es an der Haustür.
Ich war nicht schlecht drauf, aber in Gedanken saß ich immer noch im Büro meines Chefs.
Das hatte zur Folge, dass Sebastian mich sofort besorgt musterte, als ich ihm die Tür aufmachte. Ich sagte nichts, begrüßte ihn auch nicht sondern ging zurück in die Stube, in der Hoffnung er würde mir folgen.
Er kam mir auch hinterher und setzte sich mit einem noch immer sehr besorgten Gesichtsausdruck neben mich aufs Sofa. Ich fand zuerst keine Worte, sondern sah ihn einfach nur stumm an. Sebastian wartete einen Moment bevor er anfing zu reden.
"Was bedrückt dich?" fragte er und nahm meine Hand in seine, drückte leicht zu. Ich atmete einmal tief durch und setzte dann zum reden an. Im Prinzip war nichts gravierendes passiert, aber seit dem Gespräch mit Mister Avelon konnte ich den Gedanken nicht mehr loswerden, was passieren würde, wenn ich den Job tatsächlich verlieren sollte.
"Ich hatte heute morgen ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten." sagte ich und versuchte stark zu klingen, allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass meine Stimme zitterte. Genau wie mein gesamter restlicher Körper.
Sebastian sagte nichts sondern wartete nur ruhig darauf, dass ich von alleine weiter redete. Er drängte mich zu nichts.
"Es ging darum, dass Antonio sich versetzen lässt. Mein Boss denkt, dass das private Gründe hat und hat mir sozusagen eine Verwarnung ausgesprochen. Er meinte, wenn ich unangenehm auffalle wird das Konsequenzen haben."
Gegen Ende des Satzes fand ich meine Stimme wieder und klang etwas sicherer, fand ich zumindest.
"Eine Kündigung also?" flüsterte Sebastian vorsichtig. Ich nickte als Antwort.
"Aber noch ist doch nichts passiert, mach dir nicht schon wieder unnötig viele Sorgen." sagte Sebastian und versuchte mich anzusehen, allerdings fixierte ich Kelly, die neben mir saß.
"Ja aber bei jeder Kleinigkeit könnte er mich rausschmeißen. Da reicht schon ein schlechter Tag, an dem ich zwei Minuten zu spät komme, weil Kelly ärger macht." sagte ich frustriert und versuchte mir vorzustellen, was für Auswirkungen das haben würde. Dann hörte ich allerdings sofort auf, daran zu denken, da es mich nur negativ stimmte.
"Ich weiß." Sebastian leugnete es nicht. Er wusste, dass ich Recht hatte.
"Wenn ich den Job verliere, dann kann ich mir das Haus auch nicht mehr leisten. Ich müsste in eine Wohnung umziehen. Wer weiß ob ich mir das überhaupt leisten kann." ich sah mich und Kelly schon in einem ranzigen Einzimmerapartment vergammeln, weil ich meinen Job verloren hatte.
"Ganz ruhig, so weit lassen wir es aber nicht kommen." sagte Sebastian und munterte mich ein wenig mit seinem Lächeln auf.
"Ich nehme kein Geld von dir an, wenn du das meinst." sagte ich sofort. Geld zu leihen war schon immer eine Sache, die ich hasste. Die Person wollte es zurückhaben, traute sich aber nicht es anzusprechen und dann würde es komisch werden. Und dann wurde sowas gesagt wie 'Zahl es zurück, wenn du kannst' obwohl man es eigentlich sofort wiederhaben wollte.
Abgesehen davon fand ich es noch mal komischer Geld von Personen zu leihen, die mir nahestanden, weil ich dann eine seltsame Verpflichtung gegenüber ihnen sehen würde. Das hatte ich als ich noch in Fort Myers lebte mit einer Freundin gehabt. Sie hatte mir Geld für ein Konzertticket geliehen und bis zu dem Tag, als ich ihr alles zurückgezahlt hatte, war es komisch zwischen uns. Und danach wurde es auch nicht unbedingt besser.
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Be Mine || Sebastian Stan Fanfiction
Fanfiction"Ich bin Sebastian." sagte mein Gegenüber schließlich. "Imogen" ----- Imogen und Sebastian führen zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem bringt das Schicksal sie zusammen.