Nachdem ich mit Tessa fast die ganze Nacht geredet hatte, hatte ich eine neue Sicht auf die ganzen Dinge.
Sie hatte mich zu nichts gedrängt aber beteuerte immer wieder, dass sie nur das beste für mich wollte. Und vielleicht war das beste ja, einfach über meinen eigenen Schatten zu springen und den ersten Schritt zu wagen. Ich hatte mir selbst versichert, dass ich Sebastian nicht einfach so vergeben konnte. Tessa und Chris hatten mir ihre Sichtweise erklärt und ich verstand ihre Beweggründe und warum sie so dachten. Andersrum wussten sie auch, dass sich meine Meinung nicht so schnell ändern würde. Sie konnten mich vielleicht in eine gewisse Richtung lenken aber die finale Entscheidung lag doch bei mir.
Und die Entscheidung, die ich getroffen hatte war mir nicht einfach gefallen.
Nach einem weiteren Besuch beim Frauenarzt zu einer Routineuntersuchung, bei der nichts ungewöhnliches festgestellt wurde stand ich mit Kelly an der Hand vor unserer Haustür. Als ich ihr gestern Abend davon erzählt hatte war sie überglücklich gewesen. Sie freute sich riesig endlich wieder nach Hause gehen zu können und Sebastian wieder zu sehen. Wenn man es ganz genau nahm ging es mir nicht anders. Seit gestern Abend fieberte ich diesem Moment entgegen.
Und nun stand ich hier und wusste erst nicht ob ich klingeln oder meinen Schlüssel benutzen sollte. Es fühlte sich so seltsam fremd an, wieder hier zu sein. Aber es war mein Haus. Also musste ich nicht klingeln.
In der ganzen Zeit seit Weihnachten war ich nicht einmal hier gewesen. Es hatte sich nicht viel verändert. Das einzige, das ich merkte war die Ruhe, die der Ort ausstrahlte. Als ich die Haustür öffnete kam mir kein gewohntes Kinderlachen entgegen und auch kein Jammern von Sebastian, der sich über Kleinigkeiten aufregte.
Der Lärm, den Kelly verursachte würde bald wieder durch die Wände hallen aber von Sebastian hatte ich bis jetzt noch nichts gesehen. Sein Auto stand in der Einfahrt und seine Schuhe waren auch im Flur. Wenn sich seine Arbeitszeiten nicht geändert hatten sollte er bereits Feierabend haben. Das hieß allerdings nicht, dass er auch zu Hause war.
Ich legte mir im Kopf schon die richtigen Worte zurecht, die ich sagen konnte, um eine Konversation zu starten und das ganze nicht seltsam werden zu lassen. Allerdings machte Kelly einen Strich durch meine Rechnung als sie ins Wohnzimmer rannte.
„Daddy!" rief sie in der Hoffnung auf Sebastian zu treffen.
Ich war ihr hinterher gelaufen und musste mir selbst eingestehen, dass ich bei dem Anblick, der sich mir bot fast dahinschmolz.
Sebastian saß anscheinend bis vor einigen Sekunden auf dem Sofa, denn der Fernseher war noch an. Als er Kelly allerdings hörte war er aufgesprungen und ihr entgegengelaufen. Jetzt saßen die beiden auf dem Fußboden und umarmten sich. Und zwar richtig. Kelly hatte ihre Hände um seinen Hals geschlungen und Sebastian streichelte mit einer Hand ihren Rücken, während die andere vorsichtig ihre Haare kraulte.
„Daddy" murmelte Kelly immer wieder als er sie in seinen Armen hin und her wiegte.
„Ich hab dich vermisst." sagte Sebastian schließlich als er sie ein Stück von sich entfernt hielt. Er küsste sanft ihre Wange und streichelte danach über die Stelle.
Ich wollte den Moment wahrlich nicht ruinieren, denn ich freute mich, dass die beiden sich endlich wieder sahen.
Deshalb fiel es mir recht schwer die Aufmerksamkeit durch ein leichtes Räuspern meinerseits zu unterbrechen.
Sebastian sah sofort zu mir auf.
„Schön, dass du wieder da bist." sagte er und lächelte mich an, wobei mein Herz schwer wurde. Er war so ein guter Mensch und ich quälte ihn. Vielleicht war ich ja doch schuldig in der Geschichte.
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Be Mine || Sebastian Stan Fanfiction
Fanfiction"Ich bin Sebastian." sagte mein Gegenüber schließlich. "Imogen" ----- Imogen und Sebastian führen zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem bringt das Schicksal sie zusammen.