22. Happy Birthday Kelly

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"Hier zu mir." rief Ben und zappelte mit den Armen. Kelly tat es ihm gleich und wartete darauf, dass Keith ihr den Ball zuspielte. Sebastian kam ihr allerdings zuvor, indem er Keith den Ball abnahm und ihn zu Ben kickte.

Kelly war daraufhin etwas stutzig und schmollte mit dem Mund. Ben sah das und spielte ihr den Ball zu. Auch wenn sie mit ihren zwei Jahren noch nicht viel von Fußball verstand, freute sie sich trotzdem riesig, als der Ball vor ihren kleinen Füßen liegen blieb.

"Die guten Schuhe." sagte Tessa nur, als sie sah, wie Kelly mit ihren weißen Ballerinas im Rasen rumtobte.

"Ach lass sie, heute ist ihr Geburtstag." pflichtete ich ihr bei und trank einen Schluck aus meinem Sektglas. Ich verzog allerdings gleich darauf angeekelt das Gesicht und stelle das Glas auf dem Gartentisch ab.

"Warum trinkst du das Zeug immer wieder, wenn du weißt, dass es dir eh nicht schmeckt?" fragte Tessa und lachte über mein verzogenes Gesicht.

Ich hatte tatsächlich selbst keine Ahnung, warum ich mir das jedes mal aufs neue antat. Ich mochte weder den Geschmack noch die Wirkung von Alkohol, aber trotzdem redete ich mir auf jeder Feier ein ich müsste wenigstens ein Glas Sekt trinken. Aus Anstand oder so.

"Wenn du mit uns anstoßen willst, kannst du auch den Orangensaft von den Kindern nehmen, die stört das sicher nicht." sagte Tessa und stellte ihr Glas ebenfalls auf den Tisch. Sie würde es im Gegensatz zu mir allerdings noch austrinken. Und mein Glas gleich hinterher.

Ich warf ihr einen bösen Blick zu. Auch wenn ich 25 war, gab es keinen Grund sich darüber lustig zu machen, dass ich für gewöhnlich keinen Alkohol trank.

Ein Schrei hallte durch den Garten und ließ mich und Tessa augenblicklich verstummen.

Die Mutter in uns kam zum Vorschein und wir standen synchron auf um zu den Männern und den Kindern zu laufen. Sebastian und Keith hockten über einem Kind, allerdings konnte ich nicht wirklich zuordnen, ob es Ben oder Kelly war.

Als ich jedoch weiße Ballerinas im Gras lagen sah wurde mir ganz schlecht. Jetzt wurde aus dem anfänglichen Schrei ein richtiges Weinen und Brüllen.

Kelly lag auf dem Boden und jammerte furchtbar.

"Was ist passiert?" fragten Tessa und ich zeitgleich.

"Sie ist umgeknickt." sagte Keith und stand auf, um mir Platz zu machen. Gleichzeitig zog er Ben zur Seite und hielt ihn bei sich, damit er nicht dazwischen funkte.

"Kelly mein Schatz, was tut dir weh." fragte ich und sah ihr in die Augen. Ich versuchte sie auf die Beine zu ziehen, aber kaum stand sie begann sie nur noch mehr zu schreien.

Sebastian reagierte blitzschnell. Er nahm sie auf den Arm, bedacht, ihr nicht noch einmal weh zu tun.

"Hol die Autoschlüssel, wir fahren in die Notaufnahme." sagte er und lief mit Kelly bereits durch den Garten in Richtung Einfahrt. Völlig perplex folgte ich seiner Anweisung und blendete alles andere um mich herum aus. Auch, dass Tessa mich von der Seite immer wieder ansprach nahm ich nicht mehr wahr.

Ich kam mit dem Autoschlüssel in der Einfahrt an und überreichte ihn Sebastian. Ich selbst war definitiv nicht in der Verfassung Auto zu fahren. Lieber setzte ich mich auf die Rückbank und versuchte Kelly durch liebe Worte und ein paar vorsichtige Streicheleinheiten zu beruhigen.

Nur verschwommen nahm ich wahr, wie Keith Sebastian mitteilte, dass die drei nachkommen würden.

Die ganze Fahrt über bekam ich nicht wirklich etwas mit. Sebastian fuhr sicher viel schneller als erlaubt war, aber das blendete ich aus. Ich konnte mich nur auf Kelly konzentrieren, die immer wieder schmerzverzerrt aufschrie.

Be Mine || Sebastian Stan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt