Es verging fast ein Monat, seit ich das letzte mal etwas von Adam gehört hatte. Ein klein wenig hatte ich gehofft er würde das ganze einfach vergessen, zurück nach Fort Myers gehen und mich und Kelly in Ruhe lassen. Allerdings hatte ich diese Hoffnung verloren, als ein weiterer Brief bei uns ankam, der uns zu einer gerichtlichen Verhandlung vorlud.
"Er meint es wirklich ernst." sagte Sebastian, als er den Brief zu ende gelesen hatte.
Es würde eine Verhandlung geben, bei der sich rausstellen würde, wo Kelly in Zukunft leben würde. Allein der Gedanke daran machte mir Angst. Und mir wurde schlecht, ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen.
"Tja dann werden wir meinen Geburtstag dieses Jahr wohl nicht feiern." sagte ich. Ich versuchte mich selbst aufzumuntern, denn es war schon ein wenig paradox, dass die Anhörung genau an meinem Geburtstag stattfand. Es könnte der schönste, aber auch der schlimmste Tag meines Lebens werden.
"Er wird das nicht schaffen. Wir haben einen guten Anwalt, einen der besten. Nichts kann sich zwischen uns und unsere Tochter stellen." Sebastian klang überzeugt. Selbst wenn er Angst hatte, wovon ich ausging, er zeigte es nicht. Er war stark, also musste ich das auch sein.
Adam hatte mich schon viel zu oft zum Weinen gebracht. Und nicht nur jetzt, auch damals in Fort Myers und als wir gerade nach Panthersville gezogen waren. Ganz besonders, als er mich mit Kelly einfach allein gelassen hatte.
Heute musste ich stark sein.
Sebastian reichte mir seine Hand. Vorsichtig malte er Kreise auf meinem Handrücken, ich entspannte mich.
Unser Anwalt, Jack Dover, war wirklich gut. Er arbeitete auch für die Bozeman Kanzlei, ich kannte ihn nur flüchtig. Niemals hatte ich gedacht ich würde einmal auf seine Hilfe angewiesen sein.
Wir hatten uns zwei mal mit ihm getroffen. Dover hatte herausgefunden, was Adam gegen uns in der Hand hatte. Es war überraschend wie genau er über unser Leben bescheid wusste.
So wusste er zum Beispiel, dass Sebastian vor einigen Tagen mit Chris unterwegs war und erst spät zurückkam. Adams Anwalt hatte das so hingerückt, dass es aussah, als wäre Sebastian ein verantwortungsloser Vater, der lieber durch die Häuser zog, um sich die Kante zu geben, als sich um seine Tochter zu kümmern.
Besonders Gefallen hatte Adams Anwalt an der Tatsache gefunden, dass Sebastian nicht Kellys leiblicher Vater war und sie auch nicht adoptiert hatte. Das sprach auf jeden Fall für Adam, denn als leiblicher Vater, hatte er definitiv das Recht auf das Sorgerecht. Allerdings hätte er sich das vor drei Jahren überlegen sollen, als er einfach abgehauen war.
Dover hatte uns versichert, dass Adam nicht gewinnen würde. Er war wohl schon in mehrere solche Konflikte verwickelt und konnte uns aus seiner Erfahrung versichern, dass es gut für uns aussah. Adam hatte zu wenig gegen uns in der Hand, um Kelly wirklich zu bekommen.
"Bis zur Anhörung können wir nichts weiter tun, als auf das beste zu hoffen." sagte Sebastian irgendwann und sah mir dabei tief in die Augen. Er wusste was gerade in mir drinnen vorging, aber er wusste nicht wie er damit umgehen sollte, genauso wenig wie ich.
Ich konnte ihn verstehen, denn nichts in der Welt konnte verhindern, dass es mir schlecht ging. Ich musste darauf hoffen, dass Dover recht behielt und Adam uns wirklich nichts anhaben konnte.
*****
Seit zwei Tagen fühlte ich mich hundeelend. Der anstehende Gerichtstermin hing mir schwer in den Knochen. Sebastian versuchte immer wieder mich aufzumuntern, allerdings ging es ihm insgeheim nicht wirklich anders.
Als ich heute morgen schweißgebadet aufgewacht war, wurde mir klar wie sehr mich die ganze Sache mitnahm. Sebastian hatte mich den ganzen Tag über gepflegt und sich dazu noch um Kelly gekümmert. Ich hatte ihm immer wieder versichert, dass das überflüssig war, denn er ließ mich kaum aus den Augen.
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Be Mine || Sebastian Stan Fanfiction
Fanfiction"Ich bin Sebastian." sagte mein Gegenüber schließlich. "Imogen" ----- Imogen und Sebastian führen zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem bringt das Schicksal sie zusammen.