59. Das Zweite

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Auch zwei Wochen nach den Ereignissen in Fort Myers, hatte ich mich noch immer nicht davon erholt. Es war ein riesiger Schock, von der Scheidung meiner Eltern zu erfahren. Dazu kam das Verhältnis von Miss Hollow und meinem Vater und dann noch die Tatsache, dass er mir wirklich eine verpasst hätte.

Ich saß oben in der Fensterbank und las in einem von Sebastians Büchern. Ich hatte keine Ahnung worum es ging, da ich mich nicht konzentrieren konnte. Ständig drifteten meine Gedanken ab, sodass ich eine Seite mindestens fünf mal lesen musste.

Sebastian und Kelly waren unten im Esszimmer und malten mit Kellys Wasserfarben. Etwas, das sie in letzter Zeit gerne tat. Da ich das Buch sowieso vergessen konnte beschloss ich es zur Seite zu legen und zu den beiden nach unten zu gehen.

Tatsächlich saßen sie beide jeweils vor einem großen Blatt. Während auf Kellys Blatt jede einzelne Farbe und Form, die man sich vorstellen konnte vertreten war, war Sebastians Bild eher ruhig. Es sah aus wie eine wunderschöne Blüte, die sich gerade öffnete.

„Ich wusste nicht, dass du malen kannst." sagte ich und lehnte mich auf der Lehne seines Stuhls ab. Er sah zu mir nach hinten, da er nicht mitbekam, dass ich runtergekommen war und grinste dann.

„Mommy ich kann auch malen." rief Kelly und zeigte aufgeregt auf ihr Bild.

„Oh ja Mäuschen, das sieht klasse aus." sagte ich ebenso begeistert und ließ mich auf den Stuhl neben ihr fallen. Ich gab ihr einen Kuss auf den Kopf, woraufhin sie sich nur kichernd wegdrehte.

„Das bist du mit dem Baby." nuschelte sie stolz und schob ihr Blatt dann zu mir herüber. Tatsächlich konnte man absolut nichts darauf erkennen.

„Du hast mich wirklich gut getroffen." sagte ich und klopfte ihr zur Bestätigung auf die Schulter.

„Ich weiß wie wir Mommy aufheitern können." gab dann Sebastian von sich und sah mir tief in die Augen.

„Wie denn?" fragte Kelly verwirrt und sah zwischen mir und Sebastian hin und her.

„Wir werden Mommy's Bauch anmalen."

Als Sebastian das sagte, musste ich sofort anfangen zu lachen. Kelly war absolut begeistert von der Idee und klatschte aufgeregt in ihre kleinen Händchen.

„Das mein ich ernst Imogen." sagte Sebastian ernst. Scheinbar machte er wirklich keine Scherze.

„Warte was?" fragte ich verwirrt, als Sebastian aufstand und zu mir herüber kam.

„Ihr zwei geht ins Wohnzimmer, ich komm gleich nach." flüsterte er Kelly zu. Meine Tochter griff daraufhin nach meiner Hand und zog mich in Richtung Wohnzimmer. Als wir dort ankamen blieb ich unschlüssig im Raum stehen, da ich absolut keine Ahnung hatte, was Sebastian plante. Er kam mit einem Handtuch in der einen und Kellys Farben in der anderen Hand zu uns. Dann breitete er das Handtuch auf dem Sofa aus und bedeutete mir, mich hinzusetzen.

Naja, zumindest musste ich nicht stehen.

Kelly kletterte neben mich auf das Sofa, während Sebastian sich vor mir auf dem Boden niederließ. Ich beobachte jede seiner Bewegungen, genau wie Kelly. Völlig gebannt sah sie zu ihm herunter, wie er vorsichtig mein T-Shirt nach oben schob und somit meinen kompletten Bauch frei machte. Sanft legte er seine Hände auf meinem Bauch ab und setzte dann einen federleichten Kuss darauf. Er grinste, als er die Gänsehaut mitbekam, die sich überall ausbreitete.

„Kann's losgehen?" fragte er ruhig. Ich nickte ihm als Bestätigung zu und wartete darauf, dass der Pinsel meine Haut berührte.

Kelly war es, die die erste Farbe auftrug. Es war kalt und kitzelte. Das könnte ja interessant werden.

Be Mine || Sebastian Stan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt