Seit ich Kelly abgeholt hatte fuhr ich durch die Straßen von Panthersville. Ich wusste nicht wo ich hinsollte, ich konnte nirgendwo hin. Sebastian war die einzige Heimat, die ich hatte, aber ich konnte nicht zurück zu ihm. Nicht nach dem, was er gesagt hatte.
"Mommy, wohin fahren wir?" fragte Kelly aufgeregt vom Rücksitz. Sie war das blühende Leben, hatte noch nichts mitbekommen.
"Ist ne Überraschung." sagte ich, da ich mir nicht anders zu helfen wusste.
Ich fuhr bis zum Stadtrand und konnte schon die Wolkenkratzer aus der Innenstadt erkennen. Die Sonne begann bereits unterzugehen und der Himmel färbte sich in ein wunderschönes Orange. Normalerweise würde mich das beruhigen.
Allerdings hatte ich größte Mühe die Tränen zurückzuhalten. Mit verschleierter Sicht ließ sich nicht sonderlich gut fahren, zudem wollte ich stark für Kelly sein. Darum wischte ich mir die Tränen, die bereits aufkamen wieder weg und konzentrierte mich aufs Fahren, auch wenn ich kein Ziel hatte.
Es ging eine Weile gut, aber als Kelly immer wieder nach Sebastian fragte und warum er nicht hier war, fuhr ich an den Straßenrand und hielt den Wagen an. Meine Wangen waren mittlerweile klitschnass und ich versuchte nicht einmal das zu verstecken. Mit tränenverschmiertem Gesicht drehte ich mich zu Kelly um und lächelte sie schwach an, in der Hoffnung, sie nicht zu verschrecken.
"Kelly Schatz, wir fahren erstmal nicht zu Daddy. Kannst du mir versprechen, trotzdem Spaß am Weihnachtsfest zu haben?" sagte ich und schniefte, während ich eine Hand auf Kellys kleines Bein legte, um mich selbst zu beruhigen.
"Krieg ich trotzdem Geschenke?" fragte Kelly mit einem Grinsen auf den Lippen und sah mich ernst an.
Ich konnte mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen, musste in der nächsten Sekunde allerdings trotzdem wieder die Tränen unterdrücken. Ich nickte dem Mädchen zu und drehte mich wieder nach vorne. Gerade als ich den Motor wieder starten wollte klingelte mein Handy. Mein erster Reflex war danach zu greifen, allerdings ließ ich es wieder in den Sitz neben mich fallen. Es war mit Sicherheit Sebastian.
Ich entschied mich das Handy zu ignorieren und mich aufs Fahren zu konzentrieren. Als es jedoch noch zwei weitere male klingelte riss ich es genervt an mein Ohr.
"Was willst du?" fragte ich pampig und versuchte, das Handy zwischen meine Schulter und mein Ohr zu klemmen. Es war sicher kein gutes Verhalten vor Kelly, aber mein Auto hatte noch keine Freisprechanlage, also musste ich mir anderweitig zu helfen wissen.
"Woah, ganz ruhig Imogen." sagte Tessa. Erschrocken riss ich die Augen auf.
"Oh Gott Tessa, tut mir so leid. Ich dachte du bist jemand anderes." Ich wollte mir am liebsten gegen die Stirn schlagen, allerdings schien mir das nicht unbedingt die beste Idee zu sein.
"Sebastian hat mich gerade angerufen. Er klang ziemlich verzweifelt, hat erzählt du bist gegangen? Was ist denn passiert?" fragte sie ohne Umschweife und ihre Direktheit brachte mich kurzzeitig zum lächeln.
Als mich jedoch die Realität einholte, entwich ein tiefer Schluchzer meiner Kehle, was nicht nur Tessa sondern auch Kelly erschrocken ausatmen lies.
"Imogen?" Tessa klang besorgt. Ihre Stimme war belegt und ich hasste mich für das, was ich als nächstes zu ihr sagte. Es war Weihnachten und Tessa war die letzte Person, der ich das vermiesen wollte.
"Imogen, wenn du mir nicht antwortest orte ich dein Handy und komme zu dir!" sagte Tessa aufgebracht.
"Ich... er.... er hat..... es nicht abgestritten." schluchzte ich. Sobald die Worte draußen waren, brachen wieder alle Wände auf mich ein. Meine Brust wurde eng und ich hatte Schwierigkeiten zu atmen. Das zweite mal in nicht mal fünf Minuten hielt ich den Wagen an, um mich nicht aufs Fahren, sondern auf den Schmerz in meiner Brust zu konzentrieren. Mein ganzer Körper zitterte und gleichzeitig fühlte es sich an, als würden meine Gliedmaßen in Flammen stehen.
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Be Mine || Sebastian Stan Fanfiction
Fanfiction"Ich bin Sebastian." sagte mein Gegenüber schließlich. "Imogen" ----- Imogen und Sebastian führen zwei Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem bringt das Schicksal sie zusammen.