56.🖇

385 34 5
                                    

ALEC
Auf dem Rückweg vom Krankenhaus sprach keiner von uns ein Wort. Ich saß zusammen mit meinem Vater und Magnus in einem Wagen. Jace uns Simon waren bei Sarah mitgefahren.
Magnus saß hinten bei mir und hatte einen Arm um mich gelegt, während ich einfach nur aus dem Fenster starrte und vor mich hin schwieg. Ich hatte momentan einfach keine Kraft mich zu unterhalten, abgesehen davon wusste ich auch überhaupt nicht worüber ich reden sollte oder ob ich überhaupt etwas sagen konnte!

Ich merkte wie Magnus immer wieder beruhigend über meine Seite strich und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte. Er war total ruhig und entspannt, diese unglaubliche Ruhe ging auch auf mich über und ich schloss für ein paar Minuten meine Augen und genoss die Sonne, die in mein Gesicht schien.

"Ich habe dein Zimmer gestern aufräumen lassen...die Matratze und das gesamte Bettzeug wurden ausgetauscht." sagte mein Vater dann leise und sah kurz in den Rückspiegel. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und lächelte ihn sanft an, während Magnus an meiner Schulter schlief. Sichtlich beruhigter sah mein Vater dann wieder auf die Straße vor uns.

Er schien momentan überhaupt nicht mehr zu wissen, wie er mit mir umgehen sollte. Seit er mich in L.A gefunden hatte, hatte er mich nicht mehr in den Arm genommen...es war nicht mehr so wie früher. Vermutlich hatte er Angst davor mich zu zerbrechen, was ich ihm auch nicht verübeln konnte. Ich wusste ja manchmal selbst nicht, wie ich mit mir umgehen sollte...

Der Rest der Fahrt verlief eigentlich ziemlich ruhig, die Stimmung im Auto war nicht mehr so angespannt wie vorher und Magnus hatte beinahe die ganze Zeit über geschlafen. Für ihn war der Tag gestern vermutlich auch sehr anstrengend gewesen, das hatte man ihm heute morgen deutlich angesehen. Es sah so aus, als wäre er den Großteil der Nacht nicht zur Ruhe gekommen.

Zuhause angekommen parkte mein Vater den Wagen vor dem Haus, während Magnus müde seine Augen öffnete. Entspannt sah ich zu ihm und er grinste mich zufrieden an, danach streckte er sich kurz und wir stiegen gemeinsam aus. Vor unserer Haustüre wartete bereits jemand ungeduldig auf uns...oder besser gesagt auf Jace. Es war Raphael, einer von Jace's Freunden. Soweit ich das verstanden hatte, waren die beiden sogar beste Freunde.

Als Jace seinen Freund sah stürmte er auf ihn zu und nur Sekunden später hingen die beiden sich in den Armen. Raphael hatte seine Arme fest und Jace's Mitte geschlungen und der etwas kleinere, blonde hatte seine Arme in dessen Nacken verschränkt. Die beiden waren unzertrennlich, das hatte Sarah mir mal erzählt. Simon schien ebenfalls erleichtert zu sein, dass Jace sich bei Raphael so gut fühlte.

Es war beinahe so wie bei Magnus und mir, sobald er bei mir war...da war alles ruhig und ich fühlte mich sicher. Magnus war mein Zuhause...der Ort an dem ich mich am wohlsten fühlte. Mein sicherer Hafen!

Nachdem die beiden sich etwas beruhigt hatten gingen wir gemeinsam rein, sofort bemerkte ich, dass Jace eine Gänsehaut bekam und Raphael sofort einen Arm um ihn legte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als wäre mehr zwischen den beiden...mehr als nur Freundschaft.
„Gut, dass er sich jetzt um
Jace kümmert. Meine Freundin hätte mich sonst noch kalt gemacht." seufzte Simon neben mir und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Zufrieden klammerte ich mich an Magnus und schloss für einen Moment meine Augen. „Was ist los?" murmelte Magnus gegen meine Stirn und legte seine innere Handfläche an meine Wange. „Nichts...ich bin einfach nur froh, dass ich dir damals auf dein Shirt gekotzt habe. Sonst wäre ich vermutlich einfach verschwunden und hätte jetzt nicht dich...hier bei mir." murmelte ich und Magnus fing an zu lachen. „Wenn das so ist, dann bin ich auch froh über die Kotze auf meinem Shirt." witzelte er und sah mich mit strahlenden Augen an. Jetzt sah auch ich zu ihm hoch und näherte mich seinem Gesicht.

Nur Sekunden später lagen meine Lippen auf seinen und ich merkte wie mich ein angenehm warmes Gefühl durchflutete. Nach den Ereignissen der letzten Tage sollte ich eigentlich am Boden zerstört sein, doch Magnus war das Licht in meiner Dunkelheit! Er strahlte über alles hinweg! Wenn er bei mir war konnte mir nichts mehr passieren, nie wieder.

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt