ALEC
Es war eine harte Nacht gewesen und es tat mir unglaublich leid Magnus die ganze Zeit über wach gehalten zu haben. Ich hatte mich die ganze Zeit über total schrecklich gefühlt und mein Magen hatte ununterbrochen rebelliert. Es war jetzt ungefähr 6 Uhr morgens und gerade kotzte ich mir wieder die Seele aus dem Leib. Magnus hatte mich die ganze Zeit über nicht alleine gelassen, er hatte mit mir zusammen auf dem Boden gekauert und irgendwie versucht dafür zu sorgen, dass ich mich entspannte. Ich fühlte mich in seiner Nähe so unglaublich wohl und hatte das erste mal das Gefühl sicher zu sein. Trotzdem hatte mein Körper anderes vor, mittlerweile saß ich wieder zitternd auf dem angenehm warmen Boden und versuchte wieder einigermaßen zu Atem zu kommen während Magnus mich in seine Arme zog und in die Decke einwickelte. „Das wird schon." versicherte er mir immer wieder und begann damit mich leicht hin und her zu wiegen. Nach einiger Zeit dämmerte ich leicht weg und bekam nur noch am Rande mit, wie ich hochgehoben wurde und aus dem Bad getragen wurde.MAGNUS
Die Nacht war wirklich grauenhaft gewesen. Alec hatte kaum eine Sekunde Ruhe gehabt, er war völlig am Ende mit seinen Kräften! Als es gerade etwas ruhiger war und er weg dämmerte hob ich ihn sanft hoch und brachte ihn auf mein Sofa im Wohnzimmer, dort konnte er vermutlich etwas besser schlafen. Ich holte noch schnell einen Eimer und stellte ihn direkt neben das Sofa, ehe ich mir auf einen der Barhocker in der angrenzenden Küche setzte. Von hier aus hatte ich den perfekten Blick auf Alec und konnte jeder Zeit sehen was los war. Etwas geschafft machte ich mir einen Kaffee und setzte mich danach wieder auf den Hocker, als auch schon kurz darauf Lydia ins Zimmer kam.„Morgen." begrüßte sie mich und lief auf mich zu. „Morgen." entgegnete ich und trank einen Schluck von meinem Kaffee. „Danke, dass wir hier bei dir schlafen durften. Ich besuche heute noch Jess und frage sie ob sie noch weitere Unterkünfte kennt, wir wollen dir ja nicht zur Last fallen." sagte sie und zog sich ihre Jacke über. „Das ist kein Problem, ihr könnt bei mir bleiben! Dann bin ich hier nicht so allein." entgegnete ich und sie entspannte sich etwas. „Danke, sollen wir dir dann Geld geben oder ziehst du das vom Lohn ab?" fragte sie dann während sie in ihrer kleinen Handtasche kramte. „Passt schon, ihr müsste nichts Zahlen. Ich helfe gerne!" entgegnete ich und sie sah mich überrascht an. „Ok...eh...danke! Wie geht's Alec?" fragte sie dann und sah besorgt zu ihre Freund auf das Sofa. „So ein Typ im Club hat sich an ihm gerieben...ich hab ihn rausgeschmissen! Er hat sich die ganze Nacht durch übergeben und ist vor ein paar Minuten vollkommen erschöpft eingeschlafen. Ich würde ihm gern helfen." erklärte ich, bei meinen letzten Worten lächelte Lydia wissend. „Sei vorsichtig! Er hat viel Scheiße mitgemacht." warnte sie mich und sah mich dabei ernst an. „Du meinst die Verletzungen an seinen Oberschenkeln,Hüfte und so?" fragte ich. „Ja, aber das hat nicht nur körperliche Schäden hinterlassen. Pass bitte auf." sagte sie und ging dann.
Also hatte ich richtig gelegen, Alec hatte schon viel mitmachen müssen! Ab jetzt würde ich auf ihn aufpassen und dafür sorgen, dass er wieder normal leben konnte. Nachdem ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte und Lydia gegangen war machte ich mich daran etwas zu Essen für Alec zu machen, ich schnitt ihm ein paar Möhren, eine Gurke und ein paar Tomaten. Danach machte ich ihm noch zwei Toast und stellte das alles auf meinem Wohnzimmertisch ab. Kurz darauf wachte Alec auch schon auf. Ich lief wieder zum Sofa und setzte mich an das Fußende. „Na? Geht's dir jetzt etwas besser?" fragte ich besorgt und strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht, vorsichtig nickte er. „Ich habe gerade mit Lydia besprochen, dass ihr bei mir bleiben könnt. Ich müsst natürlich nichts Zahlen! Sie ist eben gegangen um Jess mal zu besuchen. Ich habe dir mal was zu essen gemacht, wir wollen ja nicht, dass du irgendwann umkippst." erklärte ich und Alec sah mich erstmal eine Weile lang an. Ich konnte förmlich hören wie sein Gehirn arbeitete. "Warum tust du das?" fragte er dann leise und spielte nervös mit seinen Händen. "Ich will dir helfen, irgendetwas stimmt nicht mit dir und das hindert dich daran glücklich zu sein. Du warst so glücklich gestern und dann warst du wieder so wie jetzt...in dich zurück gezogen. Was ist passiert?" sagte ich und rutschte etwas weiter auf ihn zu. Alec sagte jedoch nichts und starrte lieber auf seine Hände, die wohl für ihn auf einmal unglaubliche interessant wirkten.
"Du musst mir nicht sofort etwas erzählen...wir können ja in kleinen Schritten anfangen." schlug ich vor und stellte das Essen zwischen uns. "Also, wie alt bist du?" begann ich und schnappte mir eine Gurke. Während ich aß sah Alec mich erst überrascht an, ehe er sich schließlich dazu durchrang mir zu antworten. "18" murmelte er leise und sah danach wieder auf seine Hände. "Ich bin 24." entgegnete ich und hielt ihm die Schale mit den Möhren hin. "I-Ich hab keinen Hunger." lehnte er ab und sah mich kurz schüchtern an. "Nach heute Nacht glaube ich dir das absolut nicht, dein Magen muss doch total leer sein. Warum willst du nichts essen?" antwortete ich sanft und hob sein Kinn mit meiner freien Hand an. "Ich will einfach nicht." sagte er nur und zog sich etwas zurück. "Du hast Angst davor dich wieder zu übergeben, oder?" fragte ich vorsichtig und sofort sah Alec mich an, ich hatte wohl genau ins Schwarze getroffen. Ich stellte die Schalen wieder auf den Tisch und nahm eine Möhre heraus. Ich hielt sie ihm hin und sah ihn aufmunternd an. Mit zittrigen Fingern nahm er sie entgegen und sah mich schüchtern an. „Alles wird gut, dieses Mal klappt es." versicherte ich ihm und rutschte noch etwas näher an ihn heran, ich saß nun direkt vor ihm und konnte seinen schnellen Atem auf meiner Haut spüren. „Warum bist du so nervös, wenn dir jemand so nahe kommt?" fragte ich leise und beugte mich noch etwas vor, sodass meine Stirn fast seine berührte. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben." flüsterte ich schon fast und er sah mich mit großen Augen an.
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Call it hell
Fiksi PenggemarKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?