8.🖇

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JACE
Robert fragte seinen Sohn etwas in einer anderen Sprache, woraufhin dieser nickte. "Ich zeige dir dann mal unser Zimmer, dann können sich die beiden ja mal unterhalten." sagte er dann an meine Mutter gerichtet. "Ihr könnt heute Abend ein paar Freunde einladen, wenn ihr mögt. Wir sind ja später weg." sagte er noch und dann ging er zusammen mit meiner Mutter. "Ich hätte nicht gedacht, dass du stinkreich bist." murmelte ich grinsend.

"Welche Sprache war das gerade?" fragte ich dann neugierig. "Spanisch." murmelte Alec und wollte gerade wieder gehen, doch ich packte ihn am Handgelenk und zog ihn zu mir. "Wo willst du denn hin?" fragte ich amüsiert. "In mein Zimmer." entgegnete er nur, ohne mich anzusehen. Er schien Angst zu haben. "Wovor hast du Angst?" wollte ich dann wissen und hob dann mit meiner Anderen Hand sein Kinn an. Jetzt musste er mich ansehen. "Ich weiß nicht, was du meinst." sagte er nur und riss sich los. "Und? Wisst ihr schon wen ihr einladen wollt?" ertönte dann die Stimme meiner Mutter, sie hatte sich an den Türrahmen gelehnt. "Dein Vater musste kurz telefonieren." sagte sie, als Alec sie unsicher ansah. „Ich habe überlegt Raphael, Dean und Maik zu fragen." antwortete ich und sah dann zu Alec. Er sah meine Mutter nur unsicher an und sagte nichts.

Wenn man ihn genauer betrachtete, wirkte sein Gesamtzustand eher besorgniserregend. Er war blass und hatte tiefe Augenringe, dazu kam noch, dass er zitterte. „Alles in Ordnung?" fragte meine Mutter besorgt und machte einen Schritt auf Alec zu. Typisch meine Mutter, als Psychologin konnte sie einfach nicht aufhören sich um andere zu sorgen. Das war zwar manchmal nervig, aber ich liebte es an ihr. „Na? Was macht ihr so?" fragte Robert, der gerade wieder den Raum betrat. Alec sagte wieder irgendetwas auf Spanisch und verschwand dann in seinem Zimmer. „Tut mir leid, er ist gerne für sich." entschuldigte er sich für seinen Sohn, doch Mom und ich sahen ihn nur skeptisch an. Ich glaubte ihm kein Wort. Irgendetwas stimmte mit den beiden nicht und ich konnte an den Augen meiner Mutter erkennen, dass sie noch herausfinden würde was es war. Sie gab wirklich nicht auf, niemals.

"Weißt du, wen dein Sohn einlädt?" fragte sie dann neugierig. "Nein...ich kenne seine Freunde um ehrlich zu sein garnicht, ich arbeite sehr viel." entgegnete er traurig und kratzte sich leicht am Hinterkopf. Das passte aber gar nicht zu dem, was wir eben gesehen hatten, die beiden schienen doch ein sehr inniges Verhältnis zu haben. Irgendetwas verschwieg Robert. Egal, jetzt machte ich mich erstmal daran meinen Freunden zu schreiben und sie einzuladen. Sie antworteten sofort und machten sich auf den Weg. "Kommst du mit runter?" fragte meine Mutter und deutete auf die Türe. "Klar, gerne." entgegnete ich und folgte Robert und ihr nach unten. "Also, rechts ist die Küche, ihr könnt euch nehmen was ihr wollt. Wenn ihr spezielle Wünsche habt, dann sagt bitte Maria, der Köchin Bescheid." erklärte Robert und führte uns in eine riesige Küche mit großer Arbeitsfläche und einer ebenso großen Kücheninsel mit Barhockern. "Wow." murmelte ich vor mich hin. "Ok, dann zeige ich euch noch eben den Pool und den Garten." sagte Robert und führte uns in den Garten.  Es war eine riesige Grünfläche mit ordentlichen Blumen und Bäumen, es gab sogar eine Terrasse mit einem Esstisch und einer großen Sitzecke. Es war unglaublich schön hier und der Pool erst. Es war ein großer Pool mit verschiedenen Tiefen und dieses dunkle blaue Wasser, traumhaft schön. Es erinnerte mich irgendwie an Alec's Augen. Nur dass sie mehr strahlten, wenn er lachte.

"Es ist wirklich schön hier." staunte meine Mutter und sah Robert verträumt an. "Freut mich, dass es dir gefällt. Wenn alles gut läuft, dann könnt ihr ja hier einziehen, ihr dürft natürlich dann auch Dinge am Haus verändern. Nur bei der Sicherheitsanlage lasse ich nicht mit mir diskutieren. Apropos Sicherheitsanlage. Wenn eure Freunde kommen, dann muss Alec vorher den Code eingeben der das Tor öffnet. Und fast in jedem Zimmer ist ein Alarmknopf und ein Notfallset." erklärte Robert und führte uns wieder in die Eingangshalle zurück. "Ok." entgegnete ich leicht verwirrt. Anscheinend war meine Mutter mit einem Sicherheitsfanatiker zusammen, komisch! "Was bist du eigentlich genau von Beruf?" fragte ich schüchtern an Robert gerichtet. "Ich bin Staatsanwalt, um genau zu sein sogar oberster Staatsanwalt." erklärte er mit einem freundlichen Blick. "Ok, wenn wir jetzt nicht los gehen, dann kommen wir noch zu spät." merkte Robert an und deutete auf seine Armbanduhr. "Oh, ich hole schnell meine Tasche." sagte meine Mutter und verschwand kurz in der Küche. "Ich wünsche euch viel Spaß." sagte Robert freundlich und wenig später kam meine Mutter und nahm seine Hand, gemeinsam verließen sie das Haus und stiegen in einen von Roberts Wagen.

"Oh man!" murmelte ich und stand völlig verloren in der großen Eingangshalle. Was sollte ich denn jetzt so ganz alleine hier machen? Alec war ja in seinem Zimmer...vielleicht sollte ich einfach zu ihm gehen. Allerdings entschloss ich mich erstmal dazu in mein Zimmer zu gehen, auspacken wäre eine gute Idee. Ich wollte schließlich nicht das ganze Wochenende nur aus dieser Tasche leben. In meinem Zimmer angekommen machte ich mich sofort daran meine Sachen auszuräumen und zu meiner Überraschung war ich nach 10 Minuten bereits fertig. Ich könnte mich aufs Bett legen und etwas entspannen... oder ich sah mir mal den Balkon an. Letzteres klang dann doch am spannendsten und ich öffnete die Türe zum Balkon. Warme Luft und Sonnenschein kamen mir entgegen, während ich hinaus trat. Ich sah mich entspannt um, bis mein Blick an dem Balkon direkt neben meinem hängen blieb, dort stand Alec mit einer Zigarette in der Hand, er hatte sich gegen die Wand gelehnt und schaute konzentriert auf sein Handy. Ohne weiter darüber nachzudenken kletterte ich zu ihm herüber, als ich vom Geländer zu ihm herüber sprang und auf dem Boden aufkam erschreckte sich Alec. Er zuckte heftig zusammen und sah mich geschockt an. "Bist du vollkommen irre?! Benutzt doch mal die Tür, wie jeder normale Mensch." sagte er entsetzt und zog mit zitternden Händen nochmal an seiner Kippe. "Türen sind doch langweilig. Aber wenn du mit dem Rauchen aufhörst, dann verspreche ich dir, dass ich das nächste Mal die Türe benutze." entgegnete ich amüsiert und schnappte mir seine Kippe.

"Hey! Gib das wieder her!" brummte Alec nur und machte einen Schritt auf mich zu, ich wich so lange zurück, bis ich am Geländer ankam und die Zigarette ausdrückte. Alec stand direkt vor mir, wir beide merkten erst jetzt, wo wir standen. Mir war es relativ egal, aber Alec wurde schlagartig blass und seine Hände begannen noch stärker und unkontrollierter zu zittern. "Alles ok?" fragte ich besorgt, doch er war nur wie erstarrt und sah in die Tiefe.

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt