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MAGNUS
Als ich Nachts aufgewacht war, so ganz ohne Alec neben mir, wurde ich unruhig. Sofort hatte ich mir Sorgen gemacht, vielleicht ging es Alec nicht gut...obwohl es ja vor dem zu Bett gehen eigentlich einerlei Anzeichen für ein schlechtes Gefühl seinerseits gab. Ich hatte ein paar Minuten gewartet und als er dann nicht zurückkam und ich auch nichts hörte packte mich endgültig die Nervosität! Ich stand auf und lief aus dem Zimmer hinaus, ich vermutete, dass Alec Unten war und meine Vermutung bestätigte sich, als ich einen Lichtschimmer aus der Küche sah. Bevor ich allerdings in die Küche laufen konnte, bemerkte ich einen kühlen Luftzug. Aus Gewohnheit aus meiner Zeit beim Militär fing ich sofort an mich umzusehen, ehe ich ins Wohnzimmer schlich. Ich schaltete das Licht ein und sah sofort die offene Verandatüre. Hatte jemand vergessen die Türe zu schließen oder war sie aufgebrochen worden? Egal was passiert war, jetzt musste ich zuerst Alec finden und nachsehen, ob es ihm gut ging! Sofort lief ich wieder aus dem Zimmer und direkt zur Küche, die Türe schob ich vorsichtig auf und sah nur Sekunden später Alec. Er stand weinend an der Kücheninsel und schien vollkommen aufgelöst zu sein. Sofort lief ich auf meinen Freund zu und zog ihn in meine Arme, wo er dann endgültig anfing hemmungslos zu weinen.

Als dann auf ein Mal Alec's Beine unter ihm weg sackten hob ich ihn hoch und trug ihn direkt zu einem der Barhocker herüber. Ich setzte ihn darauf ab und löste mich dann von ihm, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte, was vollkommen überflutet von Tränen war. "Was ist passiert?" wollte ich besorgt wissen und strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht. Alec versuchte tatsächlich etwas zu sagen, doch seine Stimme versagte ihm vor lauter Aufregung den Dienst. "Ganz ruhig, Versuch tief ein und aus zu atmen und dann versuchst du es nochmal." redete ich beruhigend auf ihn ein und sah Alec dabei direkt in die Augen. Tatsächlich atmete Alec tief durch und versuchte sich etwas zu sammeln, ehe er erneut ansetzte etwas zu sagen. "Ich...ich weiß nicht mehr was echt ist und was nicht." gab er unter Tränen zu und sah mich aufgelöst an. "Ich verstehe nicht ganz..." antwortete ich verwirrt und Alec schluckte schwer. "Jack ist überall! Ich...ich weiß aber nicht ob das alles nur in meinem Kopf passiert und ich langsam einfach den Verstand verliere. Es tut mir so leid!" weinte Alec und er schien vollkommen am Ende zu sein mit seinen Nerven! "Alec! Ganz ruhig! Das hast du dir nicht eingebildet! Es war jemand im Haus!" stellte ich klar und sofort atmete Alec erleichtert aus, trotz allem wirkte er total neben der Spur.

"Was ist denn hier los?" hörte ich auf ein Mal Alec's Vater neben uns, anscheinend war der Mann ebenfalls wach geworden. "Jack war im Haus! Bei Alec!" fasste ich knapp zusammen und der ältere Mann neben mir nickte verstehend. "Sowas in der Art habe ich mir schon gedacht, als der Bewegungsmelder draußen Alarm geschlagen hat. Das hat Sarah und mich aufgeweckt." entgegnete Robert und ich nickte verstehend. "Die Polizei ist schon alarmiert und meine Wachmänner durchkämmen das gesamte Grundstück." fügte Robert noch hinzu, ehe er besorgt zu seinem Sohn sah. "Wir brauchen Sarah hier unten, dringend." sagte ich leise, aber mehr als nur eindringlich zu Alec's Vater, der darauf hin sofort los eilte, um seine Freundin zu holen. Es sah nicht so aus, als hätte Alec diese Angst sich das alles ein zu bilden erst seit gerade! Ich wollte nur abklären, ob mit ihm auch wirklich alles in Ordnung war und da das nunmal Sarah's Job war, konnte sie ihm auch am besten Helfen.

Sobald ich meinen Blick wieder auf Alec richtete, bemerke ich, dass er heftig zitterte. "Wir bringen dich jetzt ins Wohnzimmer und da kannst du dich in Ruhe mit Sarah unterhalten. Es wird alles wieder gut, versprochen." versuchte ich meinen Freund etwas zu beruhigen, doch er war gerade unerreichbar für mich. Alec war vollkommen verstört. Bevor ich Alec jedoch hochheben konnte kam auch schon Sarah in die Küche gelaufen und hielt mich davon ab. "Warte, Magnus! So kommen wir nicht weiter." sagte sie und bedeutete mir, etwas beiseite zu gehen. Sie selbst stellte sich vor Alec, der schon beinahe hektisch mit seinem Blick durch den Raum wanderte, an keiner Stelle bleib er länger als ein paar Sekunden hängen. "Alec." sprach sie meinen Freund mit ruhiger Stimme an, doch wie schon zuvor bei mir brachte es nichts. "Alec, siehst du mich bitte mal an." bat sie ihn erneut und drehte sein Gesicht zu sich. Tatsächlich sah Alec sie nun an, auch für mehr als nur ein paar Sekunden. "Gut. Das hast du toll gemacht." lobte sie meinen vollkommen neben sich stehenden Freund und sah dann zu mir herüber. "Das Wohnzimmer ist gesichert und das Innere des Hauses auch." sagte sie leise und deutete dann auf die Teetasse auf der Kücheninsel. "Geh an die Schublade und nimm da bitte das Pulver aus der schwarzen Packung raus. Wenn du Alec den Tee machst, gib es vorher rein." sagte sie leise und wendete sich dann wieder an Alec, der und überhaupt nicht zugehört haben schien vor Panik. "Wir beide gehen jetzt ins Wohnzimmer, da werden wir uns auf das Sofa setzen." erklärte sie dem Sohn ihres Freundes, ehe sie ihn vorsichtig auf die Beine zog und direkt festhielt, damit Alec nicht zusammenbrach.

"Wir beruhigen uns jetzt und danach erzählst du mir in Ruhe was alles passiert ist. Dir kann niemand mehr weh tun, er ist weg." versicherte Sarah meinem Freund, doch Alec sah sie nur verstört an. "Er will mir nicht weh tun..." murmelte Alec nur und im selben Moment rollte er mit den Augen. Vollkommen erledigt sackte mein Freund in Sarah's Armen zusammen, was mich dann schlussendlich doch dazu brachte ihn hoch zu heben und ins Wohnzimmer zu tragen. Aber immerhin hatte Sarah mehr erreicht als ich!

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt