Lucian und Magnus hingegen kletterten hastig und möglichst leise die Feuertreppe hinauf bis hin zu Lucian's Wohnung, wo sie feststellten, dass auch Jack diese Idee gehabt haben musste. Vorsichtig kletterten sie durch das Fenster und wären beinahe an Alec vorbei gelaufen, hätte Lucian ihn nicht aus dem Augenwinkel in der Dusche erkannt. Vorsichtig stieß er Magnus an und deutete auf die Dusche, ehe sein Kollege auch schon vorsichtig darauf zu lief und zuerst mit seiner Waffe dort hinein trat. Als er jedoch erkannte wer dort mit noch immer gefesselten Händen kauerte steckte er seine Waffe sofort weg und kniete sich zu Alec hin. Als nun auch der junge Mann ihn erkannte, atmete er sichtlich erleichtert auf und fing leise an zu weinen ehe er sich Magnus förmlich in die Arme warf. Lucian hingegen schlich weiter auf die Türe des Badezimmers zu, ehe er erst ein Scheppern und dann noch ein dumpfes Geräusch vernahm. Unruhe durchflutete sofort seinen gesamten Körper und wie automatisiert öffnete er die Badezimmertüre und scannte erstmal den Flur nach Personen ab, als er jedoch vorne im Wohnraum die zerstörten Bilder an der Wand sah und danach einen Stiefel hinter der Ecke zur offenen Küche hervorstechen sah, lief er mit klopfendem Herzen und gezogener Waffe darauf zu. Als er jedoch um die Ecke sehen wollte schoss jemand auf ihn. „Hey! Ok! Marik! Ich bin's!" rief er, als er merkte, dass dort Jack leblos auf dem Boden lag. Vorsichtig hielt er seine Waffe hinter der Ecke hervor, um Marik zu zeigen, dass er ihm nichts tun wollte. Vorsichtig schob er sich dann ein weiteres Mal vorsichtig hinter der Ecke hervor und sah kurz darauf seinen ziemlich übel zugerichteten Freund, der sich zum Teil hinter der Kücheninsel mit Blickrichtung Flur und Eingang verschanzt hatte. Mit extrem zittriger Hand hielt Marik eine fremde Waffe in der einen Hand und klammerte sich mit der anderen an eine der blutigen Pfannen.
„Schon gut. Ich bin's nur. Alles ist in Ordnung." redete Lucian beruhigend auf ihn ein, doch Marik schie noch immer sichtlich alarmiert und angespannt zu sein. „Ich werde mal eben prüfen, ob er wirklich tot ist. In Ordnung?" redete Lucian ruhig weiter während er vorsichtig auf Jack's Leiche zu lief und nach einem Puls tastete. Als er jedoch mit Sicherheit wusste, dass der Mann tot war atmete er schon etwas erleichtert auf. „Er ist tot, er kann dir und dem Baby nichts mehr tun. Versprochen." versicherte Lucian seinem Freund, der daraufhin sichtlich erleichtert einen Moment lang den Kopf nach hinten legte und vollkommen untypisch anfing zu weinen. Jetzt überbrückte Lucian die letzten Meter zwischen ihnen und nahm Marik die Waffe ab, ehe dieser auch die Pfanne frei gab und sich einfach nur am Hals seines Freundes festklammerte. „Es wird alles gut." murmelte Lucian erneut und legte dabei vorsichtig eine Hand an Marik's Rücken, wobei sein Freund heftig zusammenzuckte. Anscheinend war Jack nicht gerade zimperlich gewesen trotz des Babys. Als dann Clary und Simon vorne durch die Wohnungstüre hinein stürmten, zuckte Marik erneut heftig zusammen und klammerte sich noch weiter an Lucian fest. „Alles gut, die Beiden kommen nur zur Unterstützung." versuchte Lucian seinen Freund zu beruhigen während er Simon bedeutete sofort einen Krankenwagen zu rufen.
Nach all dem war Marik nun schon zum wiederholten Male im Krankenhaus gelandet und unter eine engmaschige Überwachung gestellt worden. Während Magnus seinen Freund nicht von der Seite gewichen war, hatte auch Lucian die gesamte Zeit bei Marik am Bett verbracht und die Hand seines noch immer vollkommen verstörten Freundes gehalten. Der Arzt hatte ihnen versichert, dass es dem Baby soweit gut ging und Marik nur ein paar üble Prellungen davongetragen hatte. Selbst Alec, der nun bei Ihnen im Zimmer saß hatte Marik nicht wirklich helfen können. Nach all den Befragungen durch die Beamten war er selbst ziemlich erschöpft gewesen, weshalb er auch ziemlich schläfrig nur noch auf dem Bett kauerte und dagegen ankämpfte in einen tiefen Schlaf zu versinken. „Es ist okay...Ich werde die ganze Zeit hier sein und mein Team auch. Du kannst dich ausruhen, Alec." versicherte Magnus seinem Freund leise, während er ihm beruhigend über den Unterarm fuhr, allerdings schien Alec das nicht sonderlich zu helfen. „Ich...Ich kann nicht. W-Was ist, wenn ich aufwache und das alles war nur ein Traum...w-wenn er dann doch nur wieder neben mir liegt...." murmelte Alec verzweifelt und kaum verständlich vor sich hin, während er weiter gegen seine Müdigkeit ankämpft. „Das ist kein Traum, versprochen. Und wenn du möchtest halte ich die ganze Zeit über deine Hand. So kannst du mich die ganze Zeit über spüren. Ich werde nicht loslassen." versicherte Magnus ihm dann, was Alec ein schwaches Schmunzeln entlockte, ehe er erneut vor Müdigkeit leicht mit den Augen rollte und für einen Moment lang in sich zusammen sank. „Schon ok..." sagte Magnus noch leise und umfasste nun mit seinen Händen die von Alec, was auszureichen schien, dass Alec dieses Mal nicht wieder erwachte. Stattdessen sank er nur weiter in seinem Kissen zusammen und schlief nun tief und fest vor sich hin. Nach all dem was er hatte erleiden müssen, hatte er es verdient wenigstens ein bisschen Ruhe zu haben. Und wenn es erstmal nur für ein paar Stunden war.
„Du hast keine Ahnung wie unendlich froh ich bin, dass dieser Widerling endlich tot ist! Er ist endgültig tot und kann nie wieder zurückkehren!" seufzte Magnus sichtlich erleichtert während er sich in dem Stuhl neben Alec's Bett zurücklehnte. Auch Lucian schien sichtlich erleichtert zu sein, als er zu Magnus herüber sah. „Ich habe zwar nur über diese kurze Zeit mitbekommen was dieser Irre anrichten kann, aber das hat mir um ehrlich zu sein auch gereicht. Ich habe Marik noch NIE so aufgelöst weinen sehen! Selbst der Arzt meinte, dass das eigentlich genug Stress war, um eine Fehlgeburt zu verursachen. Anscheinend ist es ein Wunder, dass das noch nicht geschehen ist." seufzte Lucian und sah dabei seinen ruhig gestellten Freund besorgt an. „Er ist tot, das alles ist jetzt endgültig vorbei! Jetzt kann alles wieder geregelte Bahnen laufen und mit einem guten Psychologen und den Ärzten schaffen wir das alles schon." murmelte Magnus, um sich vielleicht auch ein wenig selbst zu versichern, dass das alles hier. Das Leben in Angst und Stress, die Sorge um Alec und die konstante Angst Jack hinter jeder Ecke zu vermuten konnten sie nun alle hinter sich lassen. Zumindest vorerst...
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Call it hell
FanfictionKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?