15.🖇

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ROBERT
Am nächsten Morgen ging ich tatsächlich zu Alec's Zimmer. Unschlüssig stand ich davor und überlegte ob ich klopfen sollte oder nicht. Cat hatte mich gestern etwas misstrauisch gemacht, vielleicht hatte sie ja recht und Alec wusste etwas, was wir nicht wussten. Ich atmete nochmal tief durch und klopfte an seine Zimmer Türe. Als ich nach einiger Zeit keine Antwort bekam öffnete ich vorsichtig die Türe und fand ein noch vollkommen unberührtes Bett vor. Besorgt sah ich mich um und suchte schließlich im Badezimmer nach Alec. Ich fand ihn auf dem Boden kauernd, er starrte mit leeren Augen einfach geradeaus.

"Alec?" fragte ich vorsichtig und kniete mich neben ihn. "Was ist los?" fragte ich besorgt und strich ihm vorsichtig ein paar Haare aus dem Gesicht. Er sah mich nur aus müden Augen an und sofort wusste ich was los war. "Hey, du stehst jetzt auf und ich werde dir ein paar frische Sachen bringen, ok?" sagte ich und hob seinen Oberkörper in meine Arme, er war eiskalt. "Alles wird gut." versicherte ich ihm und strich ihm beruhigend über den Rücken. Wir blieben noch eine Weile so sitzen, bis ich ihn auf die Beine zog und ihn Richtung Dusche schob. "Du machst dich frisch und ich lege dir ein paar Sachen raus." sagte ich und lief schnell in sein Zimmer und brachte ihm einen Pulli und eine schwarze Jogginghose. Als ich wieder im Bad ankam hatte er sich keinen Millimeter bewegt. "Ich will nicht duschen." murmelte er nur erschöpft. "Ok. Ist in Ordnung. Zieh dich erstmal um, ich warte in deinem Zimmer." sagte ich dann und stricht ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, er wirkte total blass.

Alec nickte leicht und ich setzte mich auf sein Bett. Knapp 10 Minuten später kam er frisch angezogen aus dem Bad. "Komm, wir machen dir was zu essen und dann verbringen wir den ganzen Tag im Bett und schauen uns Filme an." schlug ich vor und sah ihn aufmunternd an. Manchmal hatte Alec solche Tage an denen er total fertig war, ich nahm mir dann immer frei um für ihn da zu sein. "Nein, ich will dir den Tag mit Sarah nicht kaputt machen." murmelte er, während er sich gegen mich lehnte. "Tust du nicht, wir machen einfach einen entspannten Tag zuhause. Wir wollten zwar eigentlich auf den Jahrmarkt, aber das wird ihr bestimmt auch gefallen." versicherte ich ihm.

"Hör auf! Du magst sie und du solltest an dich denken und den Tag mit ihr und Jace verbringen." sagte er ernst und sah mich eindringlich an. "Ich...Alec! Du bist mein Sohn! Du bist das wichtigste in meinem Leben, wenn es dir nicht gut geht, dann bin ich da!" versicherte ich ihm und nahm seine Hand. "Du solltest erstmal etwas essen, wir können ja später noch schauen was wir machen." schlug ich dann vor und zog ihn hinter mir aus dem Zimmer. Alec brauchte dringend etwas Abwechslung, er brauchte Jemanden der ihn von seinen Sorgen ablenkte und unterstützte, wenn es ihm schlecht ging. Ich war zwar immer für ihn da, aber ich war eben sein Vater. Er brauchte jemanden mit dem er auch so mal reden konnte, vermutlich wollte er nicht über alles mit mir sprechen.

Ich zog ihn hinter mir her und dann direkt in die Küche. "Du setzt dich jetzt hier hin und ich mache dir was zu essen" sagte ich und schob ihn auf einen der Hocker. Als er mir gerade widersprechen wollte sah ich ihn mit hochgezogener Augenbrauen an und er schwieg lieber. Während ich meinem Sohn Toast machte klingelte meine Handy, es war Cat. "Morgen, Cat! Was gibt's ?" fragte ich und schob meinem Sohn das Frühstück hin. "Ich habe leider schlechte Nachrichten, der Lehrer ist auf der Flucht, der ist total durchgedreht und hat einen Polizisten mit einem Messer schwer verletzt! Er ist entkommen und ich habe echt Angst, dass der dem Jungen etwas antut, bevor wir ihn finden." erklärte sie mir sichtlich besorgt. "Du musst Alec unbedingt fragen, ob er jemanden mit so einem Tattoo kennt!" fügte sie noch hektisch hinzu. "Alec? Ich muss dich was fragen!" sagte ich und lenkte somit die Aufmerksamkeit meines Sohnes auf mich. "Kennst du jemanden mit einem Tattoo auf dem Rücken? Es ist ein Drache!" wollte ich wissen und sah ihn eindringlich an, er wurde leicht nervös. "Warum?" fragte er dann. "Alec, beantworte bitte einfach meine Frage." ermahnte ich ihn, doch er gab nicht nach.

Genervt rollte ich mit den Augen. "Dein Lehrer Mr. Brown hat sich an einem Schüler vergangen und der hat Cat ein Video zugeschickt. Wir wollten den Lehrer festnehmen, er hat einen Polizisten ernsthaft verletzt und ist geflohen. Wir vermuten, dass er dem Jungen etwas antun will!" brummte ich frustriert. "Kennst du ihn oder nicht?!" drängte ich dann. Alec schien ernsthaft nachzudenken und er wirkte total unsicher, bis er meine Frage schließlich verneinte. Es gab nur ein kleines Problem...Ich glaubte ihm kein einziges Wort!

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt