7.🖇

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JACE
Dieser Junge trieb mich noch in den Wahnsinn. Seine Art und sein Aussehen raubten mir den Verstand. "Also ich finde dich ja um einiges interessanter als meine Probleme." merkte ich an und erntete dafür einen kurzen verwirrten Blick von ihm. Ich nutzte den Moment und nahm ihm seine Kippe weg, er war zu schön, um seinen Körper damit kaputt zu machen. "Hey! Gib die wieder her!" forderte er mies gelaunt, doch ich dachte nicht daran. "Sorry, rauchen ist ungesund." entgegnete ich grinsend. "Was interessiert dich das! Ist mein Leben, nicht deins!" keifte er und sprang von der Mauer. Wütend kam er auf mich zu und wollte sich seine Kippe wieder holen, doch ich streckte einfach nur meinen Arm in die Höhe und sie war für ihn außer Reichweite. Er war so klein, richtig niedlich! Er war allerdings nicht mehr so niedlich, als er mir mit voller Wucht auf den Fuß trat. Fluchend senkte ich vor Schreck meinen Arm und schon hatte er seine Kippe wieder.

"Ahh....wie kann jemand so kleines so viel Kraft haben?!" zischte ich vor Schmerz. Alec zog grinsend an seiner Kippe, seine Augen strahlten. "Wie kann jemand so großes so ein Weichei sein?" fragte er amüsiert und setzte sich wieder auf die Mauer. Raphael und Lydia lachten im Hintergrund lautstark. Ich entdeckte immer wieder neue Seiten an diesem Jungen. Einfach Wahnsinn!

Den Rest der Pause machten Lydia und Jace sich über mich lustig, Alec schwieg jedoch. Er sah mit einem leeren Blick einfach nur ins Nichts. Woran er wohl dachte? Er hatte doch eben noch gelacht und jetzt, er war so teilnahmslos...Er war wirklich ein riesiges Rätsel, kaum lösbar. Als es klingelte trennten sich unsere Wegen leider. Raphael und ich hatten Religion und Lydia und Alec Biologie, schade eigentlich. Dann konnte ich Alec für den Rest des Wochenendes nicht mehr sehen, ich vermisste ihn jetzt schon. "Hey, alles ok?" fragte Raphael, während ich abwesend an die Tafel starrte. "Ja, ich verbringe das Wochenende mit meiner mom und ihrem neuen Freund." brummte ich nervös. "Uhhh... wie heißt der Typ denn?" fragte Jace neugierig. "Ich habe keine Ahnung, aber der soll übel reich sein, der hat einen Pool und so.." sagte ich amüsiert. "Oha! Krass" kam es fasziniert von Raphael. Kurz darauf klingelte es auch schon und die letzte Stunde endete.

Gespannt packte ich meine Sachen uns verabschiedete mich von Raphael, schon wenig später sah ich meine Mutter mit ihrem Wagen auf den Schulparkplatz fahren. "Viel Spaß!" rief Raphael noch, ehe er in den Bus stieg. Ich grinste ihn frech an und er stieg ein. Meine Mutter hielt direkt vor mir und ich stieg ein. "Na? Wie war's in der Schule?" fragte sie und lenkte den Wagen wieder auf die Straße. "Ganz gut. Du...Bin ich eigentlich mit euch beiden alleine?" fragte ich dann unsicher, ich wollte wirklich nicht der Romantik-Killer sein. "Nein, er hat auch einen Sohn, ich glaube er geht sogar auf deine Schule. Aber keine Panik, das wird cool." meinte meine Mutter. "Ihr werdet euch bestimmt gut verstehen. Robert hat vorgeschlagen, dass ihr zusammen ein paar Freunde einladen könnt, während er mit mir ins Kino geht." fuhr sie dann fort. "Heißt das, ich bin alleine mit seinem Sohn?!" wollte ich dann leicht entsetzt wissen. Was sollte das denn? Ich kannte den vermutlich nicht einmal! "Schon ok, ihr könnt euch noch ein paar Freunde einladen, das wird schon. Ihr könnt uns auch jederzeit anrufen, wenn ihr nicht klar kommt." versicherte sie mir, doch mein Bauchgefühl wurde nicht besser.

Nach einiger Zeit bog meine Mutter in das Luxusviertel der Stadt ein. "Du hast mir nicht gesagt, dass er so reich ist!" sagte ich entgeistert. "Entspann dich, er ist total normal." versicherte sie mir, doch je näher wir den super reichen kamen, desto unwohl er fühlte ich mich. Meine Mutter fuhr schließlich in die Einfahrt einer riesigen Villa. Es gab sogar ein Sicherheitstor mit Wachmann. Wow! Als wir das Tor passiert hatten wartete schon ein etwas älterer Mann in der Eingangstüre auf und, links und rechts von ihm standen grimmig aussehende Wachleute. Ich musste erstmal schlucken. "Womit verdient er gleich sein Geld?" fragte ich meine Mutter nervös. "Er ist Staatsanwalt." versicherte meine Mutter mir, ich wusste nicht, ob mich das jetzt beruhigen sollte oder nicht. Wir stiegen aus und er kam freundlich lächelnd auf uns zu.

"Hallo, Sarah. Wie war die Fahrt?" begrüßte er meine Mutter freundlich. "Gut, wir haben schnell her gefunden." entgegnete sie zufrieden. "Und du musst Jace sein. Ich bin Robert." stellte er sich mir dann vor. "Hi" sagte ich und schüttelte höflich seine Hand. "Ich zeige euch am besten erstmal, wo ihr eure Sachen abstellen könnt." schlug er vor und wir schnappten uns unsere Taschen. Drinnen angekommen staunte ich nicht schlecht, alles an diesem Haus war top modern und riesengroß. Robert führte und durch die große, helle Eingangshalle zu einer Treppe, die in die oberen Etagen führte. Oben angekommen blieb er vor einem großen Zimmer stehen. "Das ist dein Zimmer, du kannst damit machen, was du willst. Das Zimmer von meinem Sohn liegt direkt nebenan, natürlich hat jeder sein eigenes Bad. Dein Balkon liegt direkt neben dem meines Sohnes." erklärte Robert mir freundlich, er schien ganz in Ordnung zu sein. "Ich werde mal eben meinen Sohn holen, dann können wir uns besser kennenlernen." sagte er kurz und verschwand wieder auf dem Flur. "Wow, mom!" flüsterte ich beeindruckt. Sie zuckte nur grinsend mit den Schultern, ehe man ein leises Klopfen im Flur hörte.

Kurz darauf wurde eine Türe geöffnet und man konnte leise Stimmen hören. Eine davon kam mir ziemlich bekannt vor. Knapp zwei Minuten später kam Robert wieder in den Raum und zog seinen Sohn an der Hand mit in den Raum. "Das ist mein Sohn Alec." stellte er ihn vor. Dieser sah meine Mutter neugierig an und schüttelte dann ihre Hand. "Ich bin Sarah." stellte sie sich kurz vor und lächelte ihn freundlich an. "Hi, Alec." sagte ich dann grinsend. Dieser sah mich nur müde an und lehnte sich gegen seinen Vater. Robert schlang sofort seine Arme um seinen Sohn und strich beruhigend über dessen Handrücken.

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt