LYDIA
Alec ging es immer schlechter, er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Alec von vor dem Mord an seiner Familie hatte viel gelacht und vernünftig gegessen. Ab dem Moment an dem seine Familie starb war ein Teil von Alec mit gestorben. Die Panikattacken und die Schlaflosigkeit waren erst die Spitze des Eisberges gewesen. Und dann kam auch noch so ein dummer Lehrer und nahm Alec den winzigen Rest an Lebenswillen, den er noch hatte. Es machte mich so unendlich traurig meinen besten Freund so verstört und in sich gekehrt zu sehen...es brach mir das Herz! Er hatte so viel leiden müssen, warum hatte er nicht auch einmal etwas Glück verdient...jeder hatte das doch! Nach einiger Zeit, die Alec aus dem Fenster gestarrt hatte packte er die Dose in seine Tasche, er hatte also nicht vor noch etwas zu essen...irgendwann würde er deswegen noch zusammenbrechen."Ich werd meine Freundin mal anrufen, sie kann uns bestimmt Arbeit besorgen. Wir brauchen schließlich etwas Geld." sagte ich dann und kramte mein Handy hervor. Ich schaltete es an und wählte schnell ihre Nummer, als sie ran ging war sie froh etwas von mir zu hören...
ROBERT
Cat und ich hatten uns sofort auf den Weg zu Lydia nach Hause gemacht wo wir aber leider nur ihre aufgelöste Mutter vorfanden. Sie erzählte uns, dass Lydia einen Anruf bekommen hatte, vermutlich von Alec. Daraufhin sei sie in ihr Zimmer gerannt und hätte ihre Tasche gepackt. Alec war doch entführt worden, wie konnte er Lydia anrufen?! Noch verwirrter als zuvor gingen Cat und ich wieder."Irgendetwas stimmt hier gewaltig nicht!" brummte ich frustriert, als wir wieder in den Wagen stiegen. Gerade, als Cat antworten wollte klingelte ihr Handy. Sie ging ran und ihr Gesicht wurde bleich. "Bist du dir absolut sicher?" fragte sie geschockt und legte kurz darauf wieder auf. Mitleidig sah sie mich an. "Sag schon!" wollte ich dann besorgt wissen und sah sie abwartend an. "Der Lieferwagen wurde gefunden...es sind Spuren von Alec und Mr.Brown gefunden worden. Etwas Blut von Alec und von Mr. Brown noch andere Flüssigkeiten...eine Zeugin hat gesehen wie ein Junge geflohen ist." erklärte sie. Sofort startete ich den Motor und fuhr los. "Dann los! Wir haben jetzt eine größere Chance Alec zu finden! Ich will, dass jede Überwachungskamera ausgewertet wird! Der Kerl wird meinem Sohn nie wieder etwas antun!" schnaubte ich wütend. Ich hatte nicht gedacht, dass Mr. Brown zu solchen Methoden griff um meinen Sohn zum reden zu bringen, aber dafür würde er sehr sehr lange im Knast landen. Niemand tat meinem Sohn weh und kam einfach so davon!
ALEC
Wir fuhren bereits seit mehreren Stunden, Lydia hatte mit ihrer Freundin telefoniert und tatsächlich hatte sie einen Job für uns. Was Lydia mir aber dann erklärte gefiel mir garnicht! "Wir bekommen 200 pro Nacht! Der Typ soll echt in Ordnung sein, wir müssen ja nur tanzen und dafür sorgen, dass die Leute auch auf die Tanzfläche gehen. Außerdem dürfen wir das was die Gäste uns zustecken behalten!" erklärte sie optimistisch, ich war absolut dagegen. "Ich will mich nicht von irgendwelchen Fremden anfassen lassen! Ich denke, dass das keinen gute Idee ist." sagte ich erschöpft doch ich wusste genau, dass wir das Geld brauchten. Mein Erspartes hatte nur knapp für die Zugtickets gereicht. "Unauffälliger kommen wir leider nicht an Geld. Cafés und Supermärkte werden mittlerweile strenger kontrolliert, der Typ stellt keine Fragen!" entgegnete sie und ich musste zugeben, dass sie recht hatte. Wir brauchten das Geld, schnell und unauffällig! "Ok" murmelte ich und spielte nervös mit dem Saum meines Pullis. "Alec! Ich weiß, dass dir das schwer fällt vor allem nachdem was dir passiert ist. Du musst das nicht machen, wir können auch etwas länger in L.A bleiben und ich mache das allein. Das ist kein Problem, glaub mir." versicherte sie mir und sah mich liebevoll an. Nein! Das würde ich nicht zulassen, sie hatte schon so viel für mich getan. Das musste einfach gehen, egal was mein Körper sagte! "Nein, ich mache mit. Wenn wir gefunden werden, dann reicht das Geld nicht. Sicher ist sicher, außerdem schulde ich dir das!" antwortete ich entschlossen und sah sie direkt an. Vermutlich würde mir diese Entscheidung den Rest geben, aber das war mir egal. Ich war so kaputt, da machte das jetzt auch keinen Unterschied mehr. Hauptsache mich fasste keiner an, es war mir unangenehm aber ich ertrug es nicht, wenn andere mich anfassten seit der Sache mit dem Lieferwagen...es machte mir Angst und sofort wurde wieder alles so real, die Erinnerungen kamen immer wieder hoch."Nächster Halt L.A. Bahnhof." ertönte eine Durchsagen und sofort wurde mir wieder schlecht, jetzt gab es kein zurück mehr. "Hatte deine Freundin auch eine Idee wo wir unterkommen könne?" fragte ich dann, während ich meine Tasche schonmal bereit stellte. Lydia nickte und tat es mir gleich. "Sie hat uns ein Zimmer in einer Jugendherberge besorgt, ist echt günstig. Aber um Verpflegung müssen wir uns selbst kümmern." erklärte sie und sah mich optimistisch an. "Ok. Am besten nehmen wir immer das nötigste überall mit hin. Ich will nicht plötzlich erwischt werden und unvorbereitet sein." schlug ich dann vor und Lydia stimmte mir zu. Wir konnten uns keine Überraschungen leisten!
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Call it hell
FanfictionKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?