Knapp eine Stunde später stand Marik hinter dem Spiegel des Verhörraumes und hielt sich eine kühle Wasserflasche an die Wange. Eigentlich hatte Lucian ihn direkt mit zu seiner Wohnung nehmen wollen, aber er hatte unbedingt das Verhör sehen wollen. Deshalb hatten sie nur einen kurzen Stopp an Marik's Wohnung gemacht und seine vier Kisten in Lucian's Wagen geladen. Tatsächlich befand sich so gut wie nichts in Marik's Wohnung, was Lucian schockiert hatte feststellen müssen. Deshalb hatten sie quasi seinen ganzen Besitz, der aus vier Kartons bestand, einfach nur in Lucian's Kofferraum geladen. Danach waren sie weiter zum Büro gefahren. Müde sah Marik dabei zu, wie Magnus und Simon ihren Fang unter Druck setzten, als Lucian zu ihm kam und er vorsichtig seine Arme um ihn legte. „Bist du sicher, dass du nicht doch ins Bett willst? Du siehst ziemlich fertig aus." murmelte er und fuhr vorsichtig zu Marik's Bauch, während dieser sich müde gegen seinen Freund lehnte. „Nein, ich habe ihn erwischt. Ich will jetzt endlich wissen was hier los ist und wie ich diesen Jack wieder los werden kann." murmelte er und schloss einen Moment lang seine Augen. „Ok. Das kann ich verstehen. Möchtest du dich dann vielleicht hinsetzen? Ich könnte uns die Stühle nach vorne ziehen." bot Lucian dann an, woraufhin Marik tatsächlich leise seufzte und nickte. „Ok." murmelte Lucian daraufhin und löste sich wieder von seinem Freund. Wenig später standen auch schon zwei Hocker vor der Scheibe und die beiden setzten sich hin.
Auch Lucian konzentrierte sich dann wieder auf das Verhör, wo der Befragte sich so langsam aber sicher in seinen eigenen Lügen verstrickte. Als er jedoch ein Ploppen und danach ein Kauen hörte, drehte er sich mit seinem skeptischen Blick wieder zu Marik herüber. Etwas ertappt sah der junge Mann ihn an und kaute dann nach einer kurzen Pause wieder weiter. „Gürkchen?" murmelte er dann und hielt Lucian das Glas etwas weiter hin, was den Älteren zum Lachen brachte. „Probieren schadet nicht..." seufzte Lucian daraufhin und schnappte sich tatsächlich eine der Gurken, als er diese jedoch probierte verzog er nur wenig begeistert das Gesicht. „Und das kannst du so essen?" fragte er und sah seinen Freund skeptisch an, der nur mit den Schultern zuckte und das nächste Gürkchen aß. „Könnte ein bisschen mehr Dill drin sein...aber ansonsten." murmelte Marik nur vor sich hin, was Lucian amüsiert zum Lachen brachte. „Wenn es nur das ist..." scherzte er und sah dann wieder in das Verhörzimmer hinein, wo der Mann gerade etwas aufschrieb. Kurz darauf verließen Magnus und Simon das Verhörzimmer und kamen herüber zu ihren Kollegen. „Er sagte, dass Jack eine Lagerhalle gemietet hat im Industriegebiet und ein Haus, etwas am Stadtrand. Wir haben die Adressen!" verkündete Magnus begeistert, ehe er einen Moment lang skeptisch zu Marik herüber sah. „Noch nie jemanden mit Gürkchen gesehen?" schnaubte er daraufhin nur und sah Magnus unzufrieden an. „Ok... wie machen wir das jetzt? Teilen wir uns auf?" fragte Simon, um wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kehren. „Ich bringe Marik nicht auch noch zu ihm!" schnaubte Lucian nur und sah Magnus und Simon unzufrieden an. „Schon gut, ich fahre zu seiner Wohnung und Clary fährt mit euch, dann ist keiner alleine." schlug Marik vor und schloss das Gurkenglas. „Abgesehen von dir!" beschwerte Lucian sich. „Stell doch Phil und Allen vor deine Wohnung, ich brauche nur deinen Wagen...nen Schlüssel hab ich ja." schlug Marik vor und erntete dafür einen skeptischen Blick von Magnus. „Moment! Du hast einen Schlüssel zu seiner Wohnung, aber ein Paar seid ihr erst vor knapp einem Tag geworden?!" fragte er sichtlich irritiert nach und sah zwischen den Beiden hin und her. „Schnauze, Bane. Kümmer dich um deinen eigenen Kram!" entgegnete Marik nur und sah wieder zu Lucian, der sich noch nicht sicher zu sein schien, ob er Marik wirklich allein lassen wollte. „Mir und dem Anhang passiert schon nichts!" beschwerte Marik sich und deutete auf seine Waffe, woraufhin Lucian unzufrieden seufzte. „Nenn unser Baby nicht Anhang." sagte er stattdessen nur amüsiert, woraufhin Marik leicht schmunzelte. „Wer sagt, dass ich von unserem Baby gesprochen habe?" scherzte Marik daraufhin was alle im Raum zu lachen brachte.
Tatsächlich machten sie es so, wie besprochen. Marik war mit Allen und Phil zu Lucian's Wohnung gefahren während die Anderen sich auf den Weg zu den Adressen machten. An Lucian's Wohnung angekommen, hatten Allen und Phil sogar noch die Kisten bis in die Wohnung getragen, ehe sie sich direkt vor der Wohnungstüre auf zwei bereitgestellte Stühle gesetzt hatten. Seitdem war Marik etwas verloren und vollkommen allein durch Lucian's Wohnung gegeistert. Er hatte das alles noch nie genau betrachtet, da sie die meisten Zeit eigentlich eher miteinander verbracht hatten. Erst jetzt kam er dazu sich das alles etwas genauer anzusehen. Etwas verloren endete Marik's unruhiger Gang durch die Wohnung dann in der Küche, wo er sich auf einen der Hocker vor der Kücheninsel setzte. Seufzend sah er auf den eigentlich recht heimisch eingerichteten Wohnzimmerbereich hinaus und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Platte der Kücheninsel. Seine eigene Wohnung war dagegen leer gewesen...zugegeben, abgesehen von einer dicken Matratze und ein paar Decken hatte er in seinem Wohnraum nichts gehabt...aber das alles war ihm auch erst so richtig bewusst geworden, als Lucian ihn schockiert angesehen hatte. Ansonsten wäre ihm das nicht wirklich als schlimm oder ungewöhnlich vorgekommen. Irgendwie hatte er es immer aufgeschoben sich vernünftige Möbel zuzulegen oder gar etwas Deko zu kaufen. Stattdessen hatte er exakt einen Teller mit Besteck und einem Glas besessen. Irgendwo in einer der Kisten befand sich sogar noch der Topf, den Clary ihm zum Einzug geschenkt hatte. So viel also zu seiner Ausstattung. Lucian hingegen hatte sich dem Eindruck der Wohnung nach zu urteilen deutlich mehr Mühe gegeben!
Erst das Klingeln seines Telefons riss Marik wieder aus seinen Gedanken, ohne noch weiter darüber nachzudenken sah er auf den Sperrbildschirm. Er hatte eine Nachricht von einer nicht eingespeicherten Nummer bekommen...um genau zu sein ein Bild. Etwas verunsichert öffnete er den Chat und sah sich das Bild etwas genauer an. Es zeigte einen jungen Mann, der gefesselt und geknebelt in etwas dunkleren Van lag und ziemlich verheult aussah.
Du tust was ich sage, sonst bekommt Magnus seinen Freund hier nur in Einzelteilen zurück.
Laß Marik woraufhin er schwer schluckte und eher unbewusst mit seiner Hand zu seinem Bauch fuhr. „Wenn du ruhig bleibst, dann tauschen wir nur." hörte Marik dann eine fremde Stimme aus dem kleinen Flur, in Richtung des Schlafzimmers. Sichtlich erschrocken erhob er sich von seinem Stuhl und zog seine Waffe, ehe er unauffällig Lucian anrief und sein Telefon auf den Hocker legte. Langsam bemerkte er wie eine Person, die aussah wie Jack, aus dem Gang hervor kam, den gefesselten Alec schob er vor sich her, während er dem jungen Mann eine Waffe an den Kopf hielt.
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Call it hell
FanfictionKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?