Sichtlich frustriert lief Lucian nach einer erfolglosen Durchsuchung der Lagerhalle gemeinsam mit Magnus wieder zurück zu ihrem Wagen, als sein Handy klingelte. Etwas überrascht steckte er seine Waffe weg und zog sein Handy aus seiner Hosentasche hervor. „Marik ruft an." stellte er dann fest, als Magnus ihn fragend ansah. Skeptisch hob er ab und wollte sich gerade melden, als er eine fremde Stimme aus dem Telefon heraus hörte. „Der Deal ist ganz einfach, der kleine Alec bleibt hier und du wirst mit mir mitkommen. Keiner muss sterben...naja...keine zusätzlichen Personen." hörten sie die Stimme über Lautsprecher hören, ehe Magnus sie sofort stumm schaltete. „Das ist Jack! Diese Ratte ist in deiner Wohnung!" schnaubte er aufgebracht und rannte auch schon dicht gefolgt von Lucian zu ihrem Wagen. „Ich gebe den Anderen durch, dass sie sofort dort hin kommen sollen." sagte Magnus hastig, ehe er sich schon mit dem Wagen vom Grundstück der Lagerhalle bretterte. In Lucian's Wohnung war die Stimmung jedoch zum zerreißen angespannt. Marik hatte seine Waffe auf Jack gerichtet, der einen nun leise vor sich hin weinenden Alec schützend vor sich hielt. „Sei nicht so stur, du weißt, dass unser Baby hier nicht gut aufgehoben ist. Du gehörst zu mir!" redete Jack auf Marik ein und schob Alec ein Stück nach vorne, um näher an Marik heran zu kommen. „Das ist mein Baby, Arschloch. Abgesehen davon gehöre ich nur mir selbst und kann selbst entscheiden was gut für mich ist." schnaubte Marik nur und sah einen Moment lang zu Alec herüber, der hektisch atmete und parallel unauffällig versuchte sich den kleinen Regenschirm von dem Tisch neben sich zu schnappen. „Du bist doch nicht in der Lage auf ein Kind aufzupassen..." stichelte Marik daraufhin weiter, um Jack etwas von Alec's Vorhaben abzulenken. „Aber natürlich bin ich in der Lage auf unser Baby aufzupassen!" beschwerte Jack sich aufgebracht und bemerkte nicht wie Alec den Regenschirm nun in seinen Händen hielt.
Unauffällig schob Marik sich weiter hinter die Kücheninsel und merkte wie Jack sich etwas weiter mit ihm bewegte. „Das Betragen ist ein Spiegel, in welchem jeder sein Bild zeigt." sagte Jack nur und funkelte Marik begeistert an. Da er die Akte von damals mal, neugierig wie er war, gelesen hatte wusste er genau, dass Jack gewalttätig wurde und wahrscheinlich um sich schoss, wenn man sein merkwürdiges Spiel nicht mitspielte. „Goethe." antwortete Marik daraufhin nur und lenkte Jack weiter ab. „Du bist dran." murmelte Jack dann zufrieden und nun schien Marik mit diesem Ratespielchen an der Reihe zu sein. Einen Moment lang dachte er nach und schmunzelte dann leicht. „Manchmal erschaffen menschliche Orte unmenschliche Monster." entgegnete er dann nur was Jack einen Moment lang irritierte. Anscheinend konnte er dieses Zitat nicht direkt zuordnen. Den kurzen Moment der Verwirrung nutzte Alec aus, da Jack seine Waffe nun auf Marik gerichtet hatte und rammte ihm den Griff des Regenschirms in den Magen. Vor Schmerz schrie Jack auf, während Alec sich aus seinem Griff wand und sich in eines der ersten Zimmer im Flur rettete und die Türe hinter sich verschanzte. „Du miese Ratte!" schrie Jack wütend und wollte gerade Alec hinterher laufen, als Marik dicht neben Jacks Kopf in die Wand schoss. „Du schuldest mir noch eine Antwort!" lenkte Marik ihn ab und tatsächlich sah Jack ihn nun wieder an. „Was interessiert es dich, ob Alec sich im Badezimmer versteckt? Du bist doch nicht wegen ihm hier und abgesehen davon bin ich gespannt auf deine Antwort." zog Marik seinen Gegenüber wieder in seinen Bann.
Während Jack sich Marik vorsichtig näherte kamen Magnus und Lucian als erstes vor dem Wohnhaus an. „Alec ist wahrscheinlich vorne im Badezimmer, wir können uns über die Feuertreppe Zugang verschaffen und uns an Jack ran schleichen." schlug Lucian vor und erntete dafür ein zustimmendes Nicken von Magnus, ehe Lucian schweren Herzens auflegte, um nicht doch noch durch den Ton seines Telefons auf sich aufmerksam zu machen. Diese eigentlich schlaue Geste sorgte jedoch dafür, dass Marik's Telefon nun ein leises Tuten von sich gab. Einen Moment lang sah er erschrocken zu dem Hocker herüber, was Jack vollkommen ausnutzte und sich einfach auf ihn stürzte. Mit einem erschrockenen Aufschrei wurde Marik brutal zu Boden gerissen wobei seine Waffe wenig später quer über den Boden der Wohnung schlitterte. Wütend schlug Jack ihn mit seiner Waffe und erwischte den jungen Mann unter sich ziemlich fest an der Wange, woraufhin Marik sichtlich benommen einen Moment lang nachgab. Dieses Mal fing er sich jedoch wieder deutlich schneller, als auf dem Parkplatz, sodass er einen weitere Schlag von Jack noch rechtzeitig abblocken konnte und anfing sich zu wehren. Als Marik die Möglichkeit dazu bekam nach Jack zu treten, nutzte er das aus, woraufhin sein Angreifer polternd gegen einen der Küchenschränke fiel und diesen sogar beschädigte. Hastig rappelte Marik sich dann auf und wollte in Richtung seiner Waffe laufen, als Jack ihn jedoch einholte wurde er gegen Lucian's Fotowand geschleudert wobei ein lautes Knirschen und Splittern ertönte als die Bilder alle samt zu Boden fielen. Schmerzerfüllt ächzte Marik aus und zog eine relativ große Scherbe aus seinem Unterarm, ehe er sie Jack, der nun wieder dicht bei ihm war in den Arm rammte.
Die erhoffte Ablenkung und Möglichkeit zur Flucht blieb jedoch größtenteils aus. Als Marik ihn von sich stieß und versuchte zu fliehen riss Jack ihn nur zur Seite, sodass er brutal gegen den Kühlschrank geschleudert wurde. Als Marik zu Boden ging, riss er dabei einige Pfannen und Töpfe mit sich, die noch bis vor wenigen Sekunden ordentlich auf dem Kühlschrank gelagert worden waren. Als Jack sich dann jedoch mit einem Ausdruck gleißender Wut und einem der Küchenmesser in der Hand auf Marik stürzen wollte gefror Marik beinahe das Blut in den Adern. Sobald Jack jedoch nah genug an ihm dran war nutzte Marik seine letzte Chance und packte sich eine der Pfannen und schlug Jack so fest er konnte damit direkt an den Kopf. Als Jack neben ihm vollkommen regungslos zu Boden ging und auch das Messer klirrend über den Boden schlitterte, ließ Marik die Pfanne wieder los und merkte wie ihm Tränen aus den Augen kullerten und er anfing am gesamten Körper zu zittern. Die Panik und Todesangst, die er in der eben noch so angespannten Situation verdrängt hatte, erwischte ihn nun eiskalt und sorgte dafür, dass er einfach anfing zu weinen während Jack ihn aus starren und leblosen Augen direkt ansah.
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Call it hell
FanfictionKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?