31.🖇

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ALEC
Als Magnus mir so nahe kam wurde ich immer nervöser, ich versuchte es zwar es so gut wie möglich aus zu blenden aber es klappte nicht. Je näher er mir kam desto mehr verlor ich die Kontrolle über meinen Körper, das Zittern wurde immer schlimmer. Als sich unsere Köpfe fast berührten verfielt ich vollkommen in meine Panikattacke und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Es fühlte sich so an, als würde ich ertrinken. Immer wieder schnappte ich nach Luft und sofort beschleunigte sich mein Puls. „Hey! Alles gut! Tief durchatmen." versuchte er mich zu beruhigen, doch irgendwie hatte ich komplette die Kontrolle verloren!

Das nächste was ich spürte waren seine Arme, die sich um meine Mitte schlangen und mich auf seinen Schoß zogen. Was war denn jetzt los? Wollte er mir weh tun?! Panisch versuchte ich mich aus seinem Griff zu lösen, doch er gab einfach nicht nach. Magnus ließ sich zu meiner Überraschung nach hinten fallen und zog mich unweigerlich mit sich, sodass ich auf ihm landete. Es war mir so unangenehm, dass ich Panik hatte, obwohl er mir eigentlich keine Sekunde lang einen Anlass dazu gegeben hatte Angst zu haben. Trotzdem reagierte mein Körper mit Panik.

Erst als ich etwas angenehmes an meiner Hand spürte entspannte sich mein Körper wieder ein wenig. Magnus hatte damit begonnen sanft Küsse auf meiner Hand zu verteilen und mit seiner anderen Hand fuhr er behutsam über meinen Rücken. Auf und ab. „Ich glaube ich weiß, warum du so unglaubliche Angst hast wenn dir jemand zu nahe kommt und ich verstehe das. Du musst es mir nicht erklären oder darüber sprechen, ich werde dich niemals zu etwas zwingen! Das verspreche ich dir, aber ich werde dir helfen das wieder hin zu bekommen! Das wird für uns vielleicht anstrengend und ziemlich nervenaufreibend, aber ich gebe nicht auf. Ich bin dann zufrieden, wenn du wieder lachen kannst und du ohne Panik Kontakt zu anderen haben kannst! Das verspreche ich dir!" sagte er leise und zog mich etwas weiter zu sich, ich vertraute Magnus auf eine Art die ich selbst noch nicht kannte...es war so, als würde ich ihn schon ewig kennen.

Nach einigen Minuten ging es mir tatsächlich besser und ich konnte mich etwas entspannen, erschöpft ließ ich meinen Kopf auf Magnus Schulter sinken und schloss müde meine Augen. „Gute Nacht mein Engel." brummte Magnus leise und wenig später war ich auf ihm liegend tief und fest eingeschlafen.

MAGNUS
Nach meinen Worten entspannte Alec sich tatsächlich etwas und nach einiger Zeit war er sogar auf mir eingeschlafen. Es war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung! Während wir so da lagen versuchte ich mich so wenig wie möglich zu bewegen, ich wollte Alec ja schließlich nicht aufwecken. Anscheinend vertraute Alec mir jetzt etwas mehr, es war also ein guter Anfang! Wir blieben noch ein paar Stunden so liegen, bis Alec damit begann unruhig auf mir herum zu rutschen. „Alec?" fragte ich und versuchte ihn vorsichtig wach zu rütteln, doch er reagierte nicht. Was sollte ich jetzt tun? Er schien auf jeden Fall nichts Schönes zu träumen, das stand ab dem Moment fest ab dem er anfing zu weinen. Sofort zog ich ihn dichter an mich und verteilte Küsse auf seiner Wange, bis er tatsächlich aufwachte. Mit einem sanften Lächeln sah ich in diese unglaublich leuchtenden blauen Augen und sofort verlor ich mich in ihnen. Alec wirkte total erschöpft und ausgelaugt, was hatte er nur geträumt?

„Geht's wieder?" fragte ich vorsichtig und Alec nickte leicht. „Willst du darüber reden?" fragte ich dann, doch Alec schüttelte den Kopf, anscheinend war ihm das ganze unglaublich peinlich, denn er sah mich die ganze Zeit über nicht an. „Was hälst du davon, du gehst erstmal Duschen und ziehst dich dann um...danach schauen wir uns einen Film an, dann geht es dir bestimmt besser." schlug ich vor und Alec sah mich erst skeptisch an, bis er tatsächlich zustimmte. Vorsichtig richtete er sich auf und rutschte von mir herunter, danach setzte auch ich mich auf. Ich stand zuerst auf und reichte Alec dann meine Hände, er nahm sie zitternd entgegen und ich zog ihn auf die Beine.

Stark schwankend stand er dann auf seinen Beinen, allerdings nicht lange. Kurz nachdem er aufgestanden war verdrehte er die Augen und brach zusammen. „Alec!" rief ich und fing ihn auf, ehe er auf dem Boden aufschlug. Kurzerhand hob ich ihn hoch und trug ihn in mein Schlafzimmer, dort legte ich ihn auf dem Bett ab und schob sofort ein paar Decken unter seine Beine. Nachdem ich seine Beine hoch gelegt hatte deckte ich ihn noch zu und besorgte etwas Wasser und einen Eimer. Danach setzte ich mich zu Alec und hielt ihm eine Hand an die Stirn. Sein Kreislauf war vermutlich vollkommen am enden, sehr wahrscheinlich hatte er schon seit Tagen nichts gegessen oder getrunken! Daran mussten wir sofort arbeiten, sein Körper konnte das unmöglich noch länger durchhalten.

Vorsichtig strich ich Alec ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah ihn verträumt an. Am besten fragte ich ihn erstmal was er am liebsten aß, das wäre bestimmt ein guter Ansatz. Ich musste die schlechten Erinnerungen an das Essen einfach nur durch schönere ersetzen, das würde ihm auf jeden Fall weiter helfen. Sobald sein Körper sich erholt hatte konnten wir uns im die psychischen Auswirkungen kümmern. Ein leises Brummen von Alec ließ mich sofort aufschrecken. Er kam wieder zu sich!

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt