ALEC
Ich rannte immer schneller, doch ich hatte keine Chance gegen den SUV. Der Wagen erfasste mich mit voller Wucht und ich schlug mit einem lauten Knall auf der Frontscheibe auf, die in tausende von Teilen zersplitterte. Danach wurde alles schwarz und ich merkte nur noch, wie mich jemand vom Wagen herunter zog und durchsuchte. Danach fuhr der Wagen mit quietschenden Reifen davon.MAGNUS
Nachdem ich die ganze Geschichte gehört hatte war ich einfach nur sprachlos. Das so viel hinter Alec's schweigen steckte hätte ich nie und nimmer vermutet. Gerade, als ich etwas sagen wollte klingelte mein Telefon. Ich entschuldigte mich kurz und ging in die Küche. „Hi, Jess! Was gibt's?" fragte ich überrascht. „Alec wurde angefahren und auf offener Straße einfach liegen gelassen! Er liegt in meinem Krankenhaus! Komm sofort her!" erklärte sie und legte auf. „Wir müssen los! Alec wurde überfahren!" rief ich ins Wohnzimmer, während ich mir meine Schlüssel schnappte. Die anderen sprangen auf und gemeinsam rannten wir zu meinem Wagen vor dem Club.Ich fuhr mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit fuhr ich sofort zum Krankenhaus und knapp 10 Minuten später standen wir im Gewusel der Notaufnahme und Jess kam auf mich zu gelaufen. „Ihm geht es soweit gut, er hat nur eine Platzwunde am Kopf und ein verstauchtes Handgelenk...allerdings spricht er nicht. Das kann am Schock liegen, aber der Arzt meinte auch, dass es auch für immer so bleiben kann." erklärte Jess aufgeregt und schleifte mich in Richtung eines Zimmers, die anderen folgten uns hastig. Als wir das Zimmer betraten saß Alec mit dem Gesicht zur Türe auf de Bett. Er sah fürchterlich aus, seine Augen waren dunkel unterlaufen und ein großes Platzwunde auf seiner Stirn war mit Klebestreifen versorgt worden. Seine Hand zierte eine schwarze Schiene und sein Fuß schien ebenfalls verstaucht zu sein. „Alec..." murmelte ich und stürmte auf ihn zu, sobald er mich sah flossen Tränen seine Wangen hinunter und ich zog ihn fest in meine Arme. Sofort brach er in Tränen aus und klammerte sich an mit fest. „War das Mr. Brown?" fragte Alec's Vater sanft, als er zu Alec und mir ans Bett trat. Ich löste mich wieder von Alec und setzte mich neben ihn auf das Bett.
Alec wollte etwas sagen, doch es ging nicht...frustriert schlug er mit seiner Hand auf die Matratze und fing wieder an zu weinen. Vorsichtig nahm ich seine Hand und strich beruhigend über seinen Handrücken. Nachdem Alec sich wieder etwas beruhigt hatte nickte er leicht. „Lydia hat etwas von einer Liste erzählt.." begann ich und Alec sah zu Boden. „Alec, du musst uns verraten wo sie ist...nur so können wir den Kerl für immer wegsperren. Danach kann dir nichts mehr passieren." fuhr Robert fort. Alec schüttelte nur den Kopf. „Alec! Du musst es uns sagen!" flehte Robert seinen Sohn an und schüttelte ihn. „Hör auf!" rief Sarah dazwischen und zwischen den beiden brach eine große Debate aus, auch Lydia versuchte auf die beiden einzureden.
Es wurde ziemlich laut im Zimmer und ich versuchte ebenfalls die Situation etwas zu beruhigen. Als ich mich jedoch nach einer Weile wieder zu Alec drehen wollte war er verschwunden. Sofort brach Panik in mir aus und ich begann damit mich hektisch umzusehen. Zuerst sah ich im Bad nach, doch ohne Erfolg. Als ich jedoch auf dem Gang nachsah, konnte ich Alec sofort sehen. Er versuchte mit Hilfe des Geländers davon zu humpeln. Ich lief ihn schnell hinterher und packte ihn von hinten, damit er nicht weiter davon laufen konnte. „Na, wo wollten wir denn hin?" murmelte ich und drehte ihn zu mir. Alec sah mich nicht an, sondern starrte betreten zu Boden.
„Ich verstehe, dass das alles etwas viel für dich ist. Aber das wird schon! Dein Dad wird den Kerl festnehmen und ich werde auf dich aufpassen, ich lasse dich nicht allein." versprach ich ihm und drückte ihn vorsichtig gegen die Wand. Als Alec wieder zu mir hoch sah hatten sich wieder Tränen in seinen Augen gebildet. „Nicht weinen...alles wird gut. Es sieht zwar gerade nicht so toll aus, aber das ist nichts was wir nicht wieder hin bekommen." versicherte ich ihm und hob sein Kinn ein Stück an, damit er mir in die Augen sah. Ohne weiter zu zögern legte ich vorsichtig meine Lippen auf seine, Alec war zuerst etwas überrascht, erwiderte den Kuss jedoch wenige Sekunden später. Vorsichtig schlang er seine Arme um meinen Hals und zog mich dichter zu sich. Anscheinend brauchte er meine Nähe gerade. Immer und immer wieder prallten unsere Lippen sanft aufeinander, bis sich jemand neben uns leise räusperte. Kurz darauf lösten wir uns voneinander und sahen zur Seite, dort stand Robert. „Wir sollten vielleicht erstmal eine Nacht über alles schlafen." sagte er und sah mich prüfend an erst, als Alec ihm einen Schlag gegen die Schulter verpasste hörte er auch mich mit seinen Blicken zu durchlöchern. Danach war sein Blick freundlich.
„Ihr könnt bei mir unterkommen, ich habe genug Platz." sagte ich dann und Robert nickte zustimmend. „Ich werde meiner Köchin sagen, dass sie uns etwas zu essen besorgen soll." fügte ich noch hinzu und zog mein Handy hervor, während Robert mit seinem Sohn an den Empfang ging, um die letzten Papiere zu unterschreiben. Als ich fertig war stieß ich zu ihnen. „Ich hole die anderen und wir treffen uns dann am besten am Auto." meinte Robert schließlich und ich half Alec in den Fahrstuhl. „Dein Dad hasst mich, oder?" fragte ich Alec schließlich nach einer Weile, doch er schüttelte mit dem Kopf. „Da bin ich mir aber nicht so sicher..." murmelte ich und wenig später stieß Alec mir mit seinem Ellenbogen in die Seite. „Schon gut! Ich vertraue da einfach mal auf dein Urteil." entgegnete ich grinsend, als sich die Fahrstuhltüren wieder öffneten. Ich half Alec hinaus und gemeinsam traten wir wenige Minuten später aus dem Krankenhaus.
Plötzlich nahm Alec meine Hand und hielt mich etwas zurück, ich folgte seinem ängstlichen Blick. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein ziemlich bedrohlich aussehender Mann, der uns finster anstarrte. „Ist das Mr.Brown?" fragte ich leise in Alec's Richtung und bekam ein vorsichtiges Nicken als Antwort. Alec schien panische Angst vor ihm zu haben, schützend legte ich einen Arm um ihn und half ihm so schnelle es ging Richtung Auto. Ich half Alec auf den Beifahrersitz und sah aus dem Augenwinkel, wie der Kerl zügig auf uns zu lief. „Du nimmst meine Schlüssel und sobald die Türe zu ist schließt du den Wagen ab!" sagte ich zu Alec und schloss kurz darauf die Türe. Alec zögerte erst abzuschließen, doch ich sah ihn mahnend an, woraufhin er tatsächlich abschloss. Kurz darauf wurde ich auch schon unsanft gegen meinen Wagen gedrückt.
„Ich will meine Liste." spuckte mir der Mann entgegen und rüttelte kräftig an mir. „Da kann ich ihnen leider nicht weiter helfen." entgegnete ich und stieß ihn von mir weg. Der Mann geriet ins straucheln und landete auf dem Boden. „Ich bin übrigens Alec's Freund! Also lassen sie ihn besser in Ruhe, oder wir beide bekommen ein gewaltiges Problem." knurrte ich ihn mehr als nur wütend an, kurz darauf kam auch Robert auf uns zu gestürmt.
Da ich kurz nicht aufgepasst hatte, schlug Mr.Brown mir überraschend ins Gesicht, weshalb ich zurück taumelte. Ich holte ebenfalls aus und brachte meinen Gegenüber gekonnt zu Boden. Wild fuchtelnd lag der Typ unter mir und fluchte leise. „Darf ich fragen wo du das gelernt hast?" fragte Robert überrascht und zog ein paar Handschellen hervor. Wenig später saß Alec's Lehrer gefesselt neben meinem Wagen. „Ich war beim Militär." antwortete ich dann auf Roberts Frage. „Na dann kannst du ja bestens auf meinen Sohn aufpassen." entgegnete Robert leise und lächelte mich leicht an. Anscheinend hatte Alec recht gehabt, sein Vater hasste mich vielleicht doch nicht!
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Call it hell
FanfictionKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?