ALEC
Nach einer Weile sah ich wieder zu Magnus und Lydia herüber, anscheinend diskutierten die beiden immer noch über diese Frau. Magnus hatte ja recht, warum sollte sie ihren Freund küssen dürfen, aber ich nicht Magnus? Trotzdem fühlte ich mich einfach nur schlecht. Ich starrte eine Weile lang einfach nur auf irgendein Auto das auf dem Parkplatz parkte und blendete alles um mich herum aus, es war so, als hätte ich für einen Moment einfach nur auf Pause gedrückt. Magnus und Lydia hörte ich nur noch dumpf und ich konnte für einen Moment durchatmen. Selbst als Magnus vor mir stand und etwas sagte war es so, als würde ich einfach durch ihn hindurch sehen.Plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen und sofort war ich wieder da. Es war ein leichter, aber trotzdem liebevoller Kuss. Sobald er merkte, dass ich wieder anwesend war lächelte er gegen meine Lippen und küsste mich erneut. Gerade, als er sich von mir lösen wollte verschränkte ich meine Arme in seinem Nacken und zog ihn dichter zu mir. Ohne zu überlegen verband ich unsere Lippen wieder miteinander und verwickelte ihn in einen Kuss. Erst nach ein paar Minuten merkte ich, dass Tränen meine Wangen hinunter liefen. Auch er schien es bemerkt zu haben und zog mich fest in seine Arme, ich ließ mich einfach von ihm hochheben und auf der Mauer absetzen. Vorsichtig schob er sich zwischen meine Beine und schlang seine Arme um meine Mitte. Meine Tränen wollten einfach nicht aufhören und mittlerweile schluchzte ich leise vor mich hin. „Du bist perfekt so wie du bist! Mach dir keinen Sorgen darüber was andere denken, die kennen dich nicht. Die Menschen die dich kennen, dich wirklich kennen wissen wie toll du bist." murmelte er und strich mir beruhigend über den Rücken.
Ich klammerte mich noch fester an ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. Ich brauchte seine Nähe gerade einfach...was sollte ich nur ohne Magnus machen? Wie hatte ich das alles ohne ihn nur ertragen können?! Sofort merkte ich wie noch mehr Tränen meine Wangen hinunter liefen und Magnus mir beruhigend über den Rücken strich. „Ich bin hier. Und ich verspreche dir, dass ich nicht weggehen werde. Niemals! Egal was passiert!" sagte Magnus. Das war ein großes Versprechen und ich wusste nicht, ob er das halten konnte...aber es beruhigte mich jetzt gerade einfach und half mir dabei meine Atmung wieder etwas unter Kontrolle zu bekommen. Als wir uns wieder lösten wischte ich mir immer wieder neu aufkommende Tränen weg, bis Lydia zu uns trat. „Ich mache euch einen Vorschlag. Magnus! Du fährst bei Alec und Robert mit und ich bei Sarah, das dürfte euch guttun. Dafür muss Alec aber bis zu unsere nächsten Stopp...vermutlich an einem Hotel für die Nacht sein Sandwich aufgegessen haben. Und wenn ich sage aufgegessen, dann meine ich damit komplett und ohne auskotzen." sagte Lydia und drückte mir die Tüte mit meinem Essen in die Hand. Ich brauchte Magnus und wäre am liebsten die ganze Zeit über bei ihm, aber ich konnte das nicht essen!
Schon bei dem Anblick wurde mir schlecht. „Deal?" hakte Lydia dann nach und Magnus nickte. Wie sollte ich das bitte schaffen?! Immer mehr Tränen rannen meine Wangen hinunter und ich musste mich erstmal auf meine Atmung konzentrieren. Ich hatte das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen. "Ganz ruhig, ok. Das bekommen wir schon hin!" versuchte Magnus mich zu beruhigen, doch es funktionierte nicht. Im Gegenteil, ich wurde noch panischer und verlor vollkommen die Kontrolle über meine Atmung. "Alec! Sieh mich an!" hörte ich Magnus bestimmend sagen und er hob meinen Kopf an, damit ich ihm direkt in die Augen sehen konnte. "Es ist alles ok. Tief ein und aus atmen." fügte er mit einer mich beruhigenden Stimme hinzu und er zog mich an sich. Ich schloss meine Augen für einen Moment und versuchte so ruhig es eben ging zu atmen und es half. Mein Herzschlag und meine Atmung hatte ich wieder einigermaßen unter Kontrolle.
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Call it hell
FanfictionKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?