53.🖇

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ALEC
Mit starken Kopfschmerzen wachte ich wieder auf und sah mich erstmal um. Ich lag in einem ziemlich kleinen Raum auf einem Bett. Meine Handgelenke waren zusammengebunden und mein Mund war mit Klebeband zugeklebt worden. „Du bist also wieder wach." sagte Jack zufrieden und lief um mich herum, als er in mein Sichtfeld trat. „Ich dachte schon du wachst nicht mehr auf." stellte er besorgt fest und legte sich zu mir. Panisch versuchte ich von ihm weg zu rutschen, doch er packte mich und zog mich dichter an sich heran. Er lehnte ich über mich und riss das Klebeband ab. Vor Schmerz schrie ich kurz auf. „Entschuldige, ich wollte dir nicht weh tun" entschuldigte er sich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Apathisch starrte ich ihn an. Zufrieden beugte er sich weiter zu mir herunter und presste seine Lippen verlangend auf meine. Mit meinen gefesselten Händen versuchte ich ihn von mir zu drücken, doch er gab nicht nach. Wütend löste er sich schließlich von mir und funkelte mich stocksauer an. Sekunden später verpasste er mir eine und ich schmeckte Blut. „Hör auf damit!" schrie er und zog mich an den Beinen Richtung Bettkante. Mit einem Ruck zog er mich vom Bett herunter und ich knallte auf den harten Holzboden.

Als er wieder auf mich los gehen wollte, schloss ich panisch meine Augen. „Stopp!" schrie ich und erwartete schon seine Schläge...doch es passierte nichts. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah Jack, wie er über mir lehnte und mich mit glasigen Augen ansah. Erleichtert atmete ich aus und musste mich erstmal etwas beruhigen. „Ich liebe dich. Ich würde dir doch niemals weh tun." sagte Jack und fing damit an Küsse auf meinem Hals und meiner Wange zu verteilen. „Mein süßer kleiner Engel. Ich würde dir niemals weh tun...ich will doch nur glücklich machen." murmelte er und schob vorsichtig eine seiner kräftigen Hände unter mein Shirt. Er wanderte mit seinen Händen langsam zu meinem Hintern und drückte kräftig zu, was ihm ein erregtes Keuchen entlockte. Angeekelt verzog ich das Gesicht und versuchte meine Tränen so gut es ging zu ignorieren. „Ich werde dir mal etwas zum Essen holen. Lauf ja nicht weg." murmelte Jack in mein Ohr und ließ dann von mir ab. Grinsend verschwand er aus dem Zimmer und schloss die Türe hinter sich ab.

Ich musste sofort hier raus! Ich ertrug das ganze Chaos nicht mehr, das musste aufhören! Sofort! Mit aller Kraft zog ich mich auf die Beine und sah mich erstmal um. Es war ein normal eingerichtetes Schlafzimmer, hier und da lagen sogar Kleidungsstücke herum. Plötzlich fiel mir eine Jacke auf, die über einer Stuhllehne hing. Auf der einen Seite schien sie schwerer zu sein. Sofort lief ich darauf zu und kramte in der Tasche. Was ich fand überraschte mich. Ein Handy?! Er ließ mich allein mit einem Handy?! Egal! Sofort wählte ich Magnus Nummer. Das war das erste was mir einfiel.

MAGNUS
Wie auf heißen Kohlen saß ich zusammen mit Robert und Sarah in dem Büro des Polizeichefs und wir hörten uns an was er alles vor hatte. Alec war weg! Wer weiß, was der Irre alles mit ihm anstellte?! Warum dauerte das alles so lange. Als dann plötzlich mein Telefon klingelte sah ich kurz verwirrt auf das Display. Unbekannt. Unauffällig stand ich auf und stellte mich ein wenig abseits von den anderen hin. „Hallo?" fragte ich als ich abnahm. „Hilf mir! Bitte!" weinte eine Stimme in den Hörer und ich wusste sofort wer es war. „Alec!" platzte es entsetzt aus mir heraus und sofort lag die Aufmerksamkeit der anderen auf mir. Sofort wurde veranlasst die Nummer zu orten. „Wo bist du?" fragte ich dann und es blieb erstmal still. „I-Ich weiß nicht...ich will nach Hause." weinte er und war total fertig. „Das verstehe ich, wir tun alles um dich zu finden. Ich verspreche dir, dass wir dich wieder nach Hause holen!" versicherte ich ihm und der Polizeichef bedeutete mir, dass wir Alec gefunden hatten. „Wie bist du an ein Handy gekommen?" fragte ich dann nachdenklich. „Er hat seine Jacke bei mir gelassen und..." fing er an, doch plötzlich hörte man ein lautes poltern und Alec schrie, sofort rannten wir los und stiegen in den Wagen. Begleitet von ein paar Polizeiwagen rasten wir los.

„Alec?! Rede mit mir!" rief ich in den Hörer, doch am anderen Ende war nicht mehr Alec. „Alec ist nicht da!" sagte eine kühle Stimme und kurz darauf war das Gespräch beendet. Es dauerte nicht mehr lange, da kamen wir auch schon an der ermittelten Adresse an. Es war ein kleines Haus am Stadtrand, ziemlich unauffällig, abgesehen von dem Polizeiaufgebot was davor stand. Als wir uns durch die ganzen Polizisten gedrängelt hatten und wieder neben dem Polizeichef standen konnten wir sehen was los war.

Jack Brown stand in seiner Einfahrt, er hielt den total panischen Alec schützend vor sich und hatte eine Waffe an seinen Kopf gehalten. „Ich will meine Liste!" schrie er wie wahnsinnig geworden und presste die Waffe noch fester gegen Alec's Kopf, der sofort panisch schrie. Nervös fing ich an an meinem Schlüsselbund herum zu spielen, bis ich erschrocken meine Augen auf riss. Sofort sah ich Alec an, der genau wusste, was mir gerade aufgefallen war. Ein leichtes lächeln war nur für Sekunden auf seinem Gesicht zu sehen, ehe es wieder den Tränen wich. „Ich habe die Liste." murmelte ich leise und Robert und Sarah sahen mich verwundert an. „Das ist nicht mein USB-Stick. Meiner hat einen tiefen Kratzer." sagte ich mit Nachdruck und die beiden verstanden. „Er darf die Liste auf keinen Fall bekommen!" sagte Robert.

„Alec scheint sie ja mit seinem Leben zu verteidigen...wir können ihm die nicht einfach geben." stimmte Sarah zu und auch ich nickte. Ich konnte noch immer nicht fassen, dass Alec mir die Liste anvertraut hatte! DIE LISTE nach der wir so verzweifelt gesucht hatten. Sie war vor aller Augen gewesen, trotzdem für jeden unsichtbar!

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt