MAGNUS
Plötzlich ging alles ganz schnell, Jack flüsterte Alec etwas ins Ohr und richtete dann die Waffe auf uns. Er schoss, woraufhin alle hinter den Autos in Deckung gingen. Scherben prasselten auf uns nieder, als eine Kugel die Scheibe unseres Wagens durchschlug. Sarah schrie erschrocken auf und Robert zog sie schützend in seine Arme. Als der Kugelhagel vorbei war warteten wir noch einige Minuten ab, ehe wir uns wieder hoch trauten. Jack war wie vom Erdboden verschwunden und Alec lag bewusstlos auf dem Asphalt. "Alec!" schrie ich panisch und stürmte hinter dem Wagen hervor, jetzt fingen auch die anderen sich wieder und die Polizei fing an nach Jack zu suchen.Bei meinem Freund angekommen schmiss ich mich zu ihm auf den Boden und rüttelte leicht an ihm. "Bitte wach auf! Komm schon! Tu mir das nicht an." flehte ich ihn an und merkte wie mir ein paar Tränen die Wangen hinunter liefen. Kurz darauf kamen auch schon die Sanitäter angelaufen und schoben mich leicht zur Seite, damit sie Alec helfen konnten. Sarah legte einen Arm um mich und versuchte mich etwas zu beruhigen, während sich die anderen um Alec kümmerten. Jack hingegen schien wieder entkommen zu sein, diese Hölle würde wohl niemals enden! Hatte Alec nicht schon genug durch gemacht? Warum musste er immer weiter leiden?!
SIMON
Ich war die ganze Zeit über bei Jace geblieben, während die anderen draußen unterwegs gewesen waren um Alec zu finden. Als der erlösende Anruf kam lag ich gerade bei Jace im Krankenbett und sah dabei zu wie er noch von den Beruhigungsmitteln benebelt vor sich hin schlief. Sobald mein Handy vibrierte ging ich ran. Magnus berichtete mir noch immer leicht unter Schock stehend was passiert war und ich atmete erleichtert auf, dass sie Alec wieder hatten. Was mich dann allerdings beunruhigte war die Tatsache, dass Jack noch immer frei draußen herum lief. Niemand hielt ihn auf! Magnus erklärte mir noch schnell, dass sie zu uns ins Krankenhaus kamen und legte danach wieder auf."Was ist los?" murmelte Jace plötzlich müde vor sich hin, langsam drehte er sich in meinen Arme herum und sah mich erschöpft an. "Sie haben Alec gefunden, sie kommen mit ihm ins Krankenhaus." sagte ich leise und strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht. Ein schwaches Lächeln erschien auf dem Gesicht des blonden Jungen, der in meinen Armen lag und auch ich musste schmunzeln. "Du musst noch über Nacht hier bleiben, denke ich. Bei Alec wird es vermutlich nicht anders sein." fügte ich noch hinzu und Jace nickte leicht.
"Bleibst du hier?" wollte er dann leise wissen und man konnte ihm ansehen, dass er mich nicht gehen lassen wollte. "Wenn du das möchtest, dann bleibe ich." versicherte ich ihm und er entspannte sich wieder etwas. Kurz darauf schlief er wieder ein und kuschelte sich noch dichter an mich.Es dauerte knapp zwei Stunden, bis Magnus und die Anderen ebenfalls hier eintrafen, zu unserem Glück konnte Alec in unser Zimmer verlegt werden, sodass wir alle beieinander bleiben konnten. Als dann das Bett hinein geschoben wurde lag der relativ kleine schwarzhaarige Junge schlapp da und vermutlich hätte ich gedacht er wäre tot...wenn er nicht atmen würde.
Magnus sah kurz zu mir uns ich lächelte ihn aufmunternd an, auch Sarah und Robert kamen wenig später zu uns. "Wie geht's Jace?" fragte Sarah sichtlich erschüttert nach und ich strich dem blonden Jungen in meinen Armen noch einmal beruhigend über die Seite. "Besser als noch zuhause, aber das kann auch an den Medikamenten liegen. Er hat mich gebeten zu bleiben, ist das ok?" fasste ich kurz zusammen und Sarah nickte. "Wenn er das so möchte ist das für mich in Ordnung. Er braucht Sicherheit und wenn du ihm die geben kannst ist alles gut." entgegnete sie leise und ich sah sie dankend an. Auch Magnus hatte sich zu Alec in das Bett gelegt und hielt seinen zierlichen Freund schützend in den Armen, er musste vor Angst um ihn beinahe durchgedreht sein. "Wir lassen euch dann jetzt erstmal in Ruhe und kommen morgen Früh mit frischen Sachen wieder. Ich denke jeder von uns braucht jetzt erstmal etwas Ruhe. Falls etwas sein sollte, die Polizei und der Sicherheitsdienst vom Krankenhaus sind draußen auf dem Flur. Es kann eigentlich nichts passieren." versicherte Robert uns und strich seinem Sohn sanft über das Bein.
Man konnte ihm ansehen, wie sehr er mit seinem Sohn litt. Es nahm ihn vermutlich mit, dass Alec das alles vor ihm versteckt hatte und dazu noch die Ungewissheit über Jack...nein! Tauschen wollte ich mit ihm sicherlich nicht. Wäre ich an seiner Stelle, dann hätte ich mich vermutlich mit Selbstvorwürfen in den Wahnsinn getrieben. "Bis morgen." verabschiedeten sich die beiden dann und verließen Hand in Hand das Zimmer.
"Wie geht's dir?" fragte ich Magnus leise, der mit glasigen Augen bei seinem Freund lag. "Das ist meine Schuld....ich hätte ihn nicht alleine lassen dürfen!" murmelte er niedergeschlagen und vergrub sein Gesicht in Alec's Schulter. "Das war nicht deine Schuld! Woher hättest du denn wissen sollen, dass er einfach so auf das Grundstück marschiert und sowas grausames tut? Gib dir nicht die Schuld dafür! Du hast ihm schließlich nicht nicht die Türe auf gehalten." ermahnte ich ihn und Magnus lächelte schwach. Er würde sich trotzdem die Schuld geben...so war er eben.
MAGNUS
Ich verbrachte noch einige Stunden bei Alec auf dem Bett und sah dabei zu, wie er schlief...ich hätte nicht gehen dürfen! Er hatte uns ja beinahe angefleht ihn nicht alleine zu lassen und doch hatten wir genau das auch getan. Ich hatte mich noch nie in meinem gesamten Leben so schlecht gefühlt!Als ich nach einiger Zeit wieder zu Alec sah runzelte er leicht die Stirn und brummte leise. Danach fing er an zu blinzeln, ehe er die Augen ganz offen halten konnte. "Hey..." murmelte ich erleichtert und merkte wie mir ein paar Tränen aus den Augen kullerten. "Hey..." murmelte Alec kaum hörbar und versuchte mich an zu lächeln, es misslang ihm jedoch. "Wie fühlst du dich?" hakte ich noch immer weinend nach und legte eine Hand an Alec's Wange. "So als hätte mich jemand überfahren..." sagte Alec schwach und bewegte mit viel Kraft seine Hand zu meinem Gesicht, vorsichtig wischte er meine Tränen weg, selbst als noch welche nach kamen machte er weiter. "Warum weinst du?" fragte er müde und sah mich aus seinem wunderschönen blauen Kulleraugen aus an. Man konnte gar nicht anders, als sie darin zu verlieren. "Ich...Ich hätte dich nicht alleine lasse dürfen." gab ich sichtlich von mir selbst enttäuscht zu, während Alec mich vorsichtig auf die Matratze drückte "Du hast nichts falsch gemacht, Magnus. Woher hättest du wissen sollen, dass er kommt? Außerdem musstest du doch auf den Stick aufpassen." sagte Alec ruhig und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab, sanft strich er mit seinem Daumen über meine Seite was mich etwas beruhigte. "Ich hätte nie gedacht, dass du mir den Stick anvertraust." gab ich zu und sah zu meinem Freund hinunter, der beinahe wieder dabei war ein zu schlafen. "Du passt auf mich auf..." murmelte Alec nur noch verschlafen und kurz darauf fielen ihm auch schon wieder die Augen zu. "Stimmt. Ich werde immer auf dich aufpassen." sagte ich noch leise und deckte Alec wieder ordentlich zu, damit ihm nicht zu kalt wurde.
Was mich zutiefst beeindruckte war Alec's unglaubliche Stärke, trotz der ganzen schlimmen Ereignisse hatte er das Funkeln in seinen Augen nicht verloren...es gab zwar Momente wo es schwächer war, aber es war da! Immer! Und so lange das so war, würde ich die Hoffnung niemals Aufgeben ihm wieder ein relativ normales Leben bieten zu können!
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Call it hell
FanfictionKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?