Call it hell

73.💋

Jack hingegen konnte gar nicht anders, als Marik immer weiter zu beobachten. Schon seit er im Krankenhaus mitbekommen hatte, dass Marik ein Baby bekam, konnte er an nichts anderes mehr denken. Ununterbrochen folgte er Marik, sogar als er gemeinsam mit seinem Partner in den Supermarkt lief, folgte er den Beiden. In den letzten Jahren hatte Alec ihm vollkommen ausgereicht, der junge Mann hatte ihm alles gegeben was er wollte...doch mittlerweile reichte ihm das alles nicht mehr aus. Er wollte eine Familie! Und da Alec ihm das alles nicht bieten konnte, hatte er angefangen sich umzusehen. Irgendwann hatte er dann bemerkt, dass auch Magnus in die Stadt gezogen war. Zuerst hatte er gedacht der junge Mann wäre ihm auf die Schliche gekommen...allerdings hatte er schnell bemerkt, dass die Untersuchungen bezüglich Alec beinahe zum Erliegen gekommen waren. So war er auch auf Marik aufmerksam geworden. Sofort hatte dieser junge Mann ihn fasziniert, aber neben seinem Aussehen und seiner Art war der genetische Defekt, den er zu haben schien, perfekt für Jack gewesen. Dieser junge Mann würde ihm all seine Wünsche und Träume erfüllen können. Er musste nur nah genug an ihn heran kommen, damit auch er verstand, dass Jack zu ihm gehörte und nicht dieser Lucian oder wie er sich nannte.

Nachdem er dann beobachtet hatte wie Marik wieder zum Wagen lief und seine Einkäufe dort verstaute, hatte er sich einfach nicht mehr zurückhalten können. Er hatte auf der anderen Seite der Straße gestanden und Marik direkt ansehen können. Als der Wind Marik's Shirt dann auch noch leicht an ihn geweht hatte, konnte Jack es kaum fassen. Unter dem recht weiten Shirt befand sich schon ein recht kleiner Bauch! Sofort hatte sein Herz einen Satz gemacht! Zwar war dieses Baby nicht direkt von ihm, aber das konnte ja noch nachgeholt werden. Jetzt gerade wollte er Marik einfach nur bei sich haben und dabei zusehen, wie ihr Baby wuchs. Als Marik ihn jedoch entdeckte sahen sie sich einen Moment lang an bis es laut krachte. Vor der Einfahrt des Parkplatzes waren anscheinend zwei Fahrzeuge kollidiert, woraufhin Marik erschrocken in Richtung des Geräusches sah. Eigentlich wäre Jack am liebsten zu Marik herüber gelaufen und hätte ihn dort weggebracht, doch er wusste genau, dass es jetzt noch nicht soweit war. Man würde ihn erwischen und verhaften, wenn er jetzt nicht wieder im Schatten verschwand.

Marik hingegen sah nach dem Knall wieder zurück an die Stelle wo er meinte diesen Jack gesehen zu haben, als er seinen Blick jedoch wieder über die Straße gleiten ließ war dort niemand mehr zu sehen. „Alles in Ordnung?" fragte Magnus, der zu Marik herüber gelaufen war während Lucian und Simon in Richtung des Unfalls liefen. „Marik?" fragte er dann besorgt, als dieser ihm nicht sofort antwortete und zwischen Magnus und der anderen Straßenseite hin und her sah. „Nichts...es ist alles gut. Ich glaube ich habe mir da nur was eingebildet..." murmelte Marik daraufhin nur, doch Magnus schüttelte nur leicht den Kopf. „Marik. Du bildest dir nichts ein, ok? Egal was du meinst nicht oder vielleicht doch gesehen zu haben, glaub mir! Du hast es ganz sicher gesehen! So funktioniert Jack, er hat auch Alec dazu gebracht komplett an der Realität zu zweifeln und das mit seinen verdammten Psychospielen." sagte Magnus aufgebracht und sah Marik dabei mit festem Blick an. „Was hast du gesehen?" fragte er dann erneut nach, woraufhin Marik endlich mit der Sprache rausrückte. „Ich...Ich bin mir nicht sicher. Nachdem ich die Sachen im Wagen verstaut habe stand da drüben ein Mann, er hatte eine Kapuze auf und es könnte Jack gewesen sein. Aber wie gesagt, ich kann's nicht mit Sicherheit sagen, er hat mich einfach nur angestarrt." seufzte Marik und deutete vage auf die andere Straßenseite. „Ok. Ich schaue mich drüben um und du setzt dich in den Wagen und wartest dort. Du schließt ab!" ermahnte Magnus ihn und sah dabei zu, wie Marik leicht nickte und dann tatsächlich in den Wagen stieg und abschloss. Erst danach lief er mit einem ihrer Kollegen auf die andere Seite der Straße herüber, um sich umzusehen. Tatsächlich war hier weit und breit niemand mehr zu sehen. „Verdammt!" fluchte Magnus leise vor sich hin, ehe sein Kollege ihn auf eine Kamera aufmerksam machte. „Ruf Clary an, sie soll das Material anfordern und schauen ob Jack darauf zu erkennen ist. Der Kerl wird auch immer dreister!" bat er seinen Kollegen dann und drehte sich wieder in Richtung des Parkplatzes. Als er jedoch wieder zum Wagen sah, musste er mit Schrecken feststellen, dass Marik dort nicht mehr saß.

Dabei blieb es jedoch nicht, denn kurz darauf hörte er klar und deutlich ein paar Schüsse, ehe ein Van mit quietschenden Reifen über die Blumenbeete hinweg auf die Straße fuhr. Ohne noch weiter darüber nachzudenken stürmte Magnus daraufhin in Richtung Parkplatz und sah wenig später auch schon Marik zwischen den Reihen stehen. Er hatte eine Waffe auf einen Mann gerichtet, der unter ihm lag und schien ihm vorher ins Knie geschossen zu haben. „Du solltest doch im Wagen bleiben!" schrie Magnus ihm entgegen, ehe er bei seinem Kollegen ankam und ebenfalls seine Waffe zog. „Festnehmen, jetzt! Und stell diese verdammte Pille da sicher!" keuchte Marik ziemlich außer Atem und mit stark zitternden Händen, ehe Magnus auch schon tat was er sagte. Kurz darauf saß der Fremde auch schon in Handschellen und unbewaffnet vor ihnen. „Was ist hier los?" wollte Magnus dann wissen und sah etwas verwirrt zu Marik. „Jack war da...Ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen, als er auf ein Mal neben der Scheibe stand. Also hab ich ihm die Türe ins Gesicht geschlagen und bin hinter ihm her. Das Arschloch hier hat dann versucht mich in den Lieferwagen rein zu ziehen, da hab ich mich gewehrt und ihm ins Knie getreten, als er abhauen wollte. Dann wollte er diese blöde Pille schlucken..." keuchte Marik und ließ sich dann erstmal auf den Boden sinken. Er sah ziemlich fertig aus. „Und du dachtest dir es wäre in deinem Zustand eine gute Idee den Beiden hinterher zu laufen?! Die hätten dich fast gehabt!" schnaubte Magnus aufgebracht, als Lucian und Simon ebenfalls angelaufen kamen. „Du bist doch vollkommen wahnsinnig!" platzte es dann ebenfalls aus Simon heraus, doch Marik schnaubte nur. „Ihr wolltet doch eine Spur zu eurem Freund! Da habt ihr sie!" schnaubte Marik, als Lucian sich zu ihm hockte. „Ich stimme ihm nur ungern zu, aber jetzt haben wir jemanden den wir befragen können...auch wenn ich dich gerade vollkommen für wahnsinnig halte, dass du einfach allein hinter jemandem her rennst!" mischte Lucian sich ein, wobei er zuletzt eher Marik mahnend ansah, der beinahe entführt worden war.