ALEC
Ich hatte zwar nicht gewollt, dass irgendwer von meiner Panikattacke etwas mitbekam, aber Lydia hatte Magnus anscheinend trotzdem Bescheid gegeben. Ich war ihr nicht mal böse deswegen! Er hatte mir schließlich geholfen und dafür gesorgt, dass ich wieder einigermaßen Luft bekam. Magnus blieb noch bei mir und strich immer wieder über meine Handrücken. Mittlerweile hing ich nur noch erschöpft im Sitz und meine Hände zitterten ununterbrochen. "Ist dir kalt?" fragte Magnus besorgt, doch ich schüttelte meinen Kopf. "Hat er schon was gegessen?" fragte Magnus dann an Lydia gerichtet und sie schüttelte den Kopf. Sie hielt Magnus die Tüte mit dem Sandwich hin, die sie mir besorgt hatte. "Alec, ich weiß, dass du das jetzt nicht gerne hörst...aber du musst was essen, sonst brichst du noch zusammen." sagte er verzweifelt. Ich wollte etwas sagen, doch es kam nur ein heiseres Krächzen aus meinem Hals. Frustriert darüber, dass ich nicht reden konnte schlug ich vor mir gegen den Sitz und fing an zu weinen. "Nein, nein,nein." jammerte Lydia verzweifelt, während mir immer wieder Tränen die Wangen hinunter liefen.Magnus zog mich ohne zu zögern wieder in seine Arme. "Ist schon ok! Das wird auch wieder, ich weiß ich kann nichts sagen oder tun was das jetzt gerade besser macht...aber wir sind alle hier um dir zu helfen und ich verspreche dir, dass wir das wieder hinbekommen. Es ist vollkommen in Ordnung, dass du frustriert oder wütend bist! Das ist ok!" sagte Magnus leise und tatsächlich beruhigte mich das etwas, mittlerweile rannen nur noch wenige Tränen meine Wangen hinunter, ich war einfach zu fertig um irgendetwas zu tun.
MAGNUS
Ich litt richtig mit Alec mit und konnte absolut verstehen, dass er frustriert war. Ich hätte vermutlich nicht anders reagiert. Zu meinem Glück konnte ich Alec schnell beruhigen, nach einiger Zeit war er sogar vor Erschöpfung in meinen Armen eingeschlafen. "Versuch ihn während der Fahrt dazu zu bringen etwas zu essen, ich mache mir wirklich sorgen, dass er sonst zusammenbricht." sagte ich zu Lydia, die mittlerweile wieder Alec's Hand hielt. "Kann ich dich was fragen?" wollte Lydia vorsichtig wissen, während ich Alec zudeckte. Ich nickte und sah sie dann an. "Seid ihr zusammen?" fragte sie mich dann überraschend direkt. Tja, ich hatte keine Ahnung! Ich wollte Alec schließlich zu nichts drängen was er noch nicht wollte. "Ich weiß nicht...ich will ihn einfach zu nichts drängen." entgegnete ich und sah dann wieder zu Alec. "Alec weiß auf diese Frage auch keine Antwort. So wie ihr euch verhaltet seid ihr ein Paar, aber wenn man euch fragt weiß es keiner. Ihr solltet das klären, sonst denkt Alec irgendwann noch du wolltest ihn nicht. Er hatte noch nie eine Beziehung und das alles ist Neuland für ihn!" sagte Lydia dann und sah mich dann freundlich an. "Ich werde mit ihm darüber reden und versuchen ihn damit nicht zu überfallen, ich will nur nichts machen wobei er sich unwohl fühlt." gab ich offen zu und sah Lydia besorgt an. "Ihr bekommt das schon hin!" versicherte sie mir und sah mich zuversichtlich an.Kurz darauf kam auch schon Robert zu uns. "So, Wir können jetzt weiter. Den nächsten Halt machen wir in anderthalb Stunden." sagte er und sah dann zu seinem schlafenden Sohn. "Alles in Ordnung?" wollte er dann wissen, doch ich nickte nur. Ich gab Alec noch einen Kuss auf die Wange und schloss dann wieder vorsichtig die Wagentüre. Danach ging ich wieder zu Sarah und setzte mich auf den Beifahrersitz. "Warum will er denn nicht bei uns mit fahren, ich habe doch extra mit Robert getauscht." brummte sie verzweifelt. "Ich glaube wir haben ihn einfach zu sehr unter Druck gesetzt." gab ich zu und starrte gedankenverloren auf den Wagen vor uns. "Du meinst wohl eher ich habe ihn zu sehr unter Druck gesetzt. Vielleicht hätte ich ihn nicht so drängen sollen, aber ich wollte ihm doch nur helfen. Ich sehe doch, wie er sich selbst fertig macht!" entgegnete die sichtlich besorgt. „Ich sehe das doch auch, aber vielleicht braucht er einfach etwas Ruhe und möchte einige Dinge erstmal sacken lassen. Soweit ich das verstanden habe hat er sich noch nicht von dem Tod seiner Mutter und seiner Schwester erholt und das war letztes Jahr. Ich denke wir sollten erstmal da ansetzten und uns dann langsam herantasten." schlug ich vor und Sarah schien mir zuzustimmen. „Wir gehen das alles einfach langsam an, dann schaffen wir das schon." murmelte Sarah und konzentrierte sich dann wieder darauf den Wagen vor uns nicht zu verlieren.
Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und schrieb Lydia eine Nachricht. Ich wollte wissen wie es Alec ging. Wenig später antwortete sie auch schon, anscheinend schlief er noch. Ich hoffte das blieb auch bis zur nächsten Pause so, ich machte mir einfach sorgen wenn ich nicht bei ihm war.

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Call it hell
FanfictionKann man in einem Leben voller Dunkelheit überhaupt noch das Licht sehen? Kann eine Person dafür sorgen, dass man wieder lacht, wieder weint, wieder lebt?