48.🖇

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ALEC
Nach knapp einer halben Stunde war ich fertig geduscht und wieder angezogen. Wie versteinert stand ich vor dem großen Badezimmerspiegel und starrte dort hinein. Die Person die ich dort sah machte mir Angst. Meine Augen waren schon fast schwarz unterlaufen und ich hatte bestimmt die Hälfte meines Gewichts verloren. Das dort im Spiegel...das war nicht mehr ich. Ich riss meinen Blick vom Spiegel los und ging müde zurück in mein Schlafzimmer wo bereits alle auf mich warteten und mich besorgt ansahen.

Ich lief einfach an ihnen vorbei und direkt nach unten auf die Terrasse, wo ich mich auf der Sitzecke nieder ließ. Ich hatte keine Lust mich darüber zu unterhalten wie schlecht es mit doch ging...ich fühlte mich ja nicht so schlecht, ich war nur einfach leer. Wie Hypnotisiert sah ich einfach nur auf den Garten hinaus und genoss für einen Moment die Ruhe. Nach ein paar Stunden kam Magnus zu mir nach draußen und setzte sich zu mir. „Es tut mir leid, dass ich in der Nacht nicht für dich da war. Es hätte mir auffallen müssen, dass es dir nicht gut geht." entschuldigte er sich leise und legte seinen Kopf deprimiert auf meiner Schulter ab.

Ich schüttelte nur leicht den Kopf und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Magnus sollte sich nicht schlecht fühlen! Er hatte nichts falsch gemacht! Er war müde gewesen und er brauchte schließlich auch seinen Schlaf, an seinem Handeln war überhaupt nichts falsches dran gewesen. Wir blieben noch eine Weile so sitzen, bis mein Vater zu uns kam. An seinem Gesichtsausdruck konnte ich schon erkennen, dass er schlechte Neuigkeiten hatte. Er setzte sich auf einen der Stühle gegenüber von und und Magnus richtete sich alarmiert auf. „Was ist los?" hakte er misstrauisch nach und nahm meine Hand. „Ich habe einen Anruf von meinen Kollegen bekommen, aus L.A." begann er und sofort wusste ich worum es ging. Es konnte nur das sein.

„Er ist wieder frei, oder?" sagte ich plötzlich, ich war selbst etwas überrascht, dass ich etwas sagen konnte, doch ich hatte keine Zeit mich zu freuen. Der Blick meines Vaters verriet mir, dass ich richtig lag. „Er hat einen unserer Männer getötet und ist beim Transport geflohen. Wir haben keine Ahnung wo er ist." gab mein Vater geschlagen zu. Die Tränen in seinen Augen sprachen für sich, er schien wirklich besorgt zu sein. Auch Magnus sah fassungslos aus und klammerte sich an meiner Hand fest. „I-Ich werde Simon anrufen. Wir brauchen jede Hilfe die wir kriegen können." stammelte Magnus abwesend vor sich hin und lief nach drinnen.

„Woher wusstest du was ich sagen wollte?" fragte mein Vater erschöpft und sah mich traurig an. „Ich kenne dich..." antwortete ich heiser und meine Stimme brach weg. „Schon gut. Lass dir Zeit, das mit dem Sprechen kann dauern." versicherte mein Vater mir und ging dann ebenfalls rein. Die beiden machten sich große Sorgen um mich, sie machten sich mehr Sorgen, als ich selbst.

Langsam stand ich auf und lief Richtung Pool, ein paar Meter entfernt davon blieb ich stehen und sah auf das Wasser hinunter.

Ich wusste nicht wie lange ich so auf das Wasser gestarrt hatte, bis ich jemanden in der Spiegelung hinter mir stehen sah. Müde drehte ich mich herum und sah direkt in Mr. Brown's grinsendes Gesicht. Ausdruckslos sah ich meinen ehemaligen Lehrer an und er sah mich an. Das Grinsen aus seinem Gesicht verschwand nach ein paar Minuten und jetzt sah er mich eher nachdenklich an. „Sie werden ihre Liste nicht von mir bekommen." sagte ich zu meiner Überraschung ziemlich ruhig. „Und warum nicht?" entgegnete mein Lehrer nur und sah mich nachdenklich an. „Keiner von uns wird an sie heran kommen und das ist auch gut so." sagte ich nur und sah ich entschlossen an. „Du hast keine Angst mehr vor mir..." stellte Mr. Brown überrascht fest und kam noch näher. Er hatte recht. Es war mir einfach nur noch egal. „Tja, ich glaube ich muss mich entschuldigen. Ich komme nicht hauptsächlich wegen der Liste. Ich komme auch wegen dir. Keiner hat mir so gefallen wie du...keiner war so gut wie du Alec!" sagte er ruhig, als er Geräusche von drinnen hörte drückte er sanft gegen meine Brust und ich fiel nach hinten, direkt ins Wasser.

Ich sah noch wie er verschwand und kurz darauf jemand auf den Pool zugelaufen kam.

Ich ließ mich im Wasser einfach nur fallen und schloss für einen Moment meine Augen. Diese Ruhe.... es war so schön ruhig, wie eine Auszeit von dem ganzen Stress. Plötzlich wurde es um mich herum laut und jemand sprang zu mir ins Wasser. Ich wurde gepackt und an die Oberfläche gezogen. Hustend schnappte ich nach Luft und klammerte mich an Magnus fest, er war also derjenige der zu mir in den Pool gesprungen war. „Was machste du denn?!" platzte es fassungslos aus ihm heraus. Fragend sah ich ihn an. „Du standest am Pool und bist dann bewusstlos geworden!" sagte er und sah mich besorgt an. Also war Mr. Brown gar nicht hier gewesen?

Noch immer verwirrt ließ ich zu, dass Magnus mich hoch hob, sodass ich meinen Kopf über dem Wasser halten konnte. „Alles wird gut, ok? Wir bekommen das schon hin." versicherte er mir und ich schloss für ein paar Sekunden meine Augen. „Alec?!" hörte man Sarah entsetzt rufen und sie stürmte zusammen mit meinem Vater auf uns zu. Magnus half mir an den Beckenrand zu kommen und mein Vater zog mich raus. Sofort wickelte Sarah mich in ein Handtuch ein und gab auch Magnus eins, der sich ebenfalls aus dem Pool gehoben hatte.

„Was zur Hölle ist passiert?!" wollte mein Vater wissen und zog mich in seine Arme. „Ich bin wieder raus gegangen und da stand er am Pool. Er hat mit den Auge gerollt und ist einfach umgekippt." stammelte Magnus vor sich hin und trocknete sich seine Haare ab. Während mein Vater mit Magnus darüber diskutierte was passiert sein könnte sah Sarah mich nur an...und ich sah sie an.

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt