29.🖇

591 45 4
                                    

MAGNUS
„N-Nicht rütteln." murmelte Alec noch benommen, ehe er seinen Magen wieder auf mein Shirt entleerte. „Schuldigung." sagte er, wobei seine Stimme nur noch ein Hauch war. „Du bleibst bei mir! In deinem Zustand lasse ich dich nicht raus, dir könnte Gott weiß was passieren!" sagte ich zu dem benommenen Jungen in meinen Armen, der mich vermutlich überhaupt nicht mehr richtig verstand. Ich wies meine Leute an Lydia und die Sachen der Beiden nach ihrer Schicht nach oben in mein Gästezimmer zu bringen und hielt Alec dann etwas fester in meinen Armen, als ich uns langsam Richtung Fahrstuhl bewegte.

Ich benutzte wieder meinen Schlüssel und schob Alec schon nach kurzer Zeit in die Kabine hinein. Ohne Alec los zu lassen drückte ich den Knopf zu meinem Loft und wenig später waren wir auch schon vor meiner Haustüre. Ich schloss so schnell es ging auf und schob den taumelnden Alec hinein. „Mir is schlecht." gab Alec gequält von sich und sofort reagierte ich, ich packte ihn und trug ihn auf schnellstem Weg in mein großes Badezimmer. Dort angekommen brachte ich ihn direkt zur Toilette, wenige Sekunden später übergab er sich auch schon. Ich ließ ihn kurz alleine und holte eine Decke und ein paar Kissen, die ich danach vor der Toilette deponierte. Alec's Magen hatte sich noch immer nicht beruhigt, weshalb ich noch in meine Küche ging und ihm eine Flasche Wasser und ein Glas holte. Als ich wieder ins Bad kam hing Alec vollkommen erschöpft über der Toilette. Ich kniete mich zu ihm und half ihm dabei seinen Mund aus zu spülen. „Alles wird gut." versicherte ich ihm und legte ihn mit dem Kopf auf einem der Kissen auf dem Boden ab. „Ich bin gleich wieder da." sagte ich kurz und lief so schnell ich konnte in mein Zimmer, ich zog mir schnell einen grauen Pulli und eine dazu passende Jogginghose und schnappte mir dann auch frische Sachen für Alec. Schnell lief ich zurück ins Bad und sah dort einen schlafenden Alec auf dem Boden liegen.

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, er sah so niedlich aus, wenn er schlief. Danach machte ich mich daran ihm etwas frisches anzuziehen. Ich zog ihm sein Hemd und das Shirt aus und streifte ihm danach meinen Pullover über, worin er beinahe versank. Süß! Als ich dann jedoch seine Hose entfernt hatte kamen üble Blutergüsse zum Vorschein, direkt an seinen Oberschenkeln! Was war dem Jungen nur schlimmes passiert?! Jetzt musste ich ihm erst recht helfen! Ohne weiter zu zögern zog ich ihm meine Jogginghose an und noch ein paar warme Socken, danach legte ich mich neben ihm und zog die Decke über uns. Sofort kuschelte Alec sich an mich, er legte einen Arm quer über meinen Bauch und legte seinen Kopf auf meiner Brust ab. Zufrieden legte ich einen Arm um ihn und versuchte sich ruhig wie möglich zu liegen. Ich wollte ihn nicht wecken.

Diese Ruhe hielt allerdings nicht lange an, schnell wurde Alec unruhig und wimmerte im Schlaf. Wovon er wohl träumte? Je länger ich ihm beim schlafen zusah, desto unruhiger wurde er bis er irgendwann schreiend aufschreckte und sofort bleich wurde. Innerhalb von Sekunden hing er wieder über der Toilette und übergab sich krampfhaft. Ich setzte mich ebenfalls auf und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Geht's wieder?" fragte ich leise, doch anstatt einer Antwort übergab Alec sich wieder. Das konnte ja noch eine anstrengende Nacht werden, für uns beide.

SARAH
Als Robert spät am Abend wieder nach Hause kam saß ich bereits auf brennenden Kohlen. Ich hatte so unglaubliche Angst um Alec, er hatte mich schließlich beschützt. Ich saß hier zusammen mit Jace im Wohnzimmer und als Robert kam sahen wir beide sofort auf. Er sah erschöpft aus. „Wie sieht's aus?" schniefte ich und sah ihn mit Tränen gefüllten Augen an. „Cat und ich haben herausgefunden, dass Alec das Video bei ihr abgegeben hat. Wir waren dann bei Lydia's Mutter...sie hat uns erzählt, dass ihre Tochter einen Anruf bekam von Alec und dann hat sie mit gepackter Tasche schlagartig das Haus verlassen. Wir haben auch den Lieferwagen gefunden mit dem Alec entführt wurde, er war leer. Der Kerl hat sich vermutlich an Alec vergangen, aber wir haben noch keine DNA Resultate bekommen, anscheinend konnte Alec fliehen.
Er hat sich Lydia vermutlich gebeten ihm das Wichtigste zu besorgen und hat sich dann mit ihr am Bahnhof getroffen. Er flieht und wir haben seine Spur dann am Bahnhof verloren. Wir können auch keines der beiden Handysignale erfassen. Meine Leute fordern von allen Bahnhöfen auf der Streckt die Überwachungsvideos an, aber das kann dauern!" erklärte er verzweifelt und ließ sich auf einen der Sessel fallen.

Das brachte mich zum Nachdenken. „Normalerweise suchen sich Menschen wie Mr. Brown dann aber schnell neue Opfer, wenn das alte nicht mehr ausreicht! Alec muss irgendwas haben, was er unbedingt haben will." sagte ich laut und Robert wurde hellhörig. „Wir haben die Vermutung, dass er das mit mehreren Jugendlichen gemacht hat, aber bei der Durchsuchung von Mr. Brown's Computer haben wir nichts gefunden was darauf hin deutet..."murmelte er. „Vielleicht ist das das fehlende Puzzleteil? Gehen wir mal davon aus, dass Alec die Liste hätte...dann würde das Sinn machen, dass er sich versteckt!" warf Jace dann ein. Für Robert und mich machte das ebenfalls Sinn. „Ich werde morgen zusammen mit Cat weiter ermitteln, aber heute Abend kommen wir nicht weiter." schnaufte er und stand auf. „Lasst uns erstmal schlafen gehen, es bringt uns nichts, wenn wir morgen vollkommen am Ende sind." sagte Robert dann und half mir auf. Auch mein Sohn folgte uns nach oben und verschwand wenig später in seinem Schlafzimmer.

Call it hellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt