8.Kapitel

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Ich schlief tief und fest, als mich plötzlich etwas kaltes, nasses traf.

Erschrocken fuhr ich hoch und versuchte meine Augen so schnell wie möglich, an dass Licht zu gewöhnen.  Ich guckte zu meiner Tür, in der Sven stand, mit einem wiederlichen Grinsen im Gesicht.

Gleich danach sah ich auch den Gegenstand,  den er mir ins Gesicht geworfen hatte, einen Lappen.

Er schritt in mein Zimmer und meckerte:"Los, putz die Küche! Da könnten noch Rückstände von deiner Mutter und mir sein."

Wääh!  Ich hoffte inständig, dass er mir den Rückständen andere meinte, als ich dachte.

"Ich soll putzen?", rief ich empört.

Angewiedert schüttelte ich den Kopf:"Sicher nicht. Wo ist Mum?"

Sven wurde lauter:"Das sollte dir gerade egal sein!"

Was ist den mit dem los? So war ich ihn garnicht gewohnt. Klar, er war immer unfreundlich und grob, aber dass er sofort agressiv wurde, war noch nie.

"Du warst auch noch nie mit ihm alleine zuhause, Pray.", halte mir durch den Kopf.

Sven trat einen Schritt näher an mich heran und lärmte mir entgegen:"Mach sauber, aber wird's bald?!"

Ich erkundigte mich:"Und wenn ich es nicht tue?"

Ich erwarte schon einen vernünftigen Grund, wieso ICH jetzt putzen soll. Und wieso er so stocksauer war. Ich hatte als einzige einen Grund, sauer zu sein.

Plötzlich flog mein Kopf zur Seite und meine Wange begann zu brennen. Nein, das kann doch nicht sein....

ER hatte MICH wahrhaftig GESCHLAGEN!

Verschreckt fasse ich mir an die zwiebelnde Stelle.

Ich schaute zu ihm auf und sah wie er versuchte mich am Bein zu packen und vom Bett zu ziehen.

Blitzschnell rückte ich weiter in mein Bett, an die Wand.

"Würdest du jetzt bitte putzen?", säuselte er.

Mir würde es ja nichts ausmachen zu putzen, aber so geweckt zu werden und bedroht zu werden, veränderte dann schon meine Meinung.

Außerdem ist es ja kein normaler "Dreck".

Ich äußerte mich laut und klar mit einem "Nö!" Vielleicht nicht das schlauste in dieser Situation, aber ich lasse mir das auf gar keinen Fall gefallen.

Sven wurde rot vor Wut und griff nach meinen Musikboxen.

Er hob eine hoch und hechelte. Schwächling.

Ohne zu wissen, wad er vor hatte, zog ich schnell den Stecker.

Mit einem lautem Knall, prallte etwas gegen meine Wand. Ich realisierte, dass Sven mir meine Box an meinen Kopf geworfen hatte und mein Kopf gegem die Wand getrumpft ist, was dann den Knall erzeugt hatte. Ein stechender Schmerz breitete sich unter meinem rechtem Auge und an meinem Hinterkopf aus. Meine Gedanken wurden langsamer und begannen zu dröhnen. Nach Luft ringend, beobachtete ich panisch, wie Sven nach einem neuem Gegenstand suchte. Ich zog zitternd an meiner Bettdecke. Meine Hand schob ich unter mein Kissen.

Bitte, lass dort mein Handy liegen!

Ich taste mich rum, doch fand nichts. Verdammte Scheiße!

Als Sven hinter meiner geöffneten Tür stand, erkannte ich meine Chance.

Ich sprang auf und stolperte dabei, als ich versuchte zu sprinten. Trotzdem lief ich weiter und schlug meine Tür stark gegen Svens Rücken. Dieser begann zu brüllen und ich schlitterte die Treppe herunter. Ohne auf unsere Dekoration und Möbel zu achten, rannte ich mehrere Sachen um, riss die Haustür auf und rannte in irgendeine Richtung.

Die Häuser und Gärten flogen an mir vorbei. Mein Atmen beschleunigte sich mit jedem Schritt enorm und mein Herz drückte in meiner Brust. Meine nackten Füße, schliffen auf dem nassen Asphalt und fingen an zu scheueren. Ich drehte mich um und konnte durch den Morgigen Nebel unser Haus schon längst nicht mehr sehen.

Ich lief immer weiter ohne Ziel. Einfach in Sicherheit.

Ich schloss die Augen beim Rennen, weil ich wusste, dass zu dieser Zeit niemand auf der Straße Auto fuhr.

Urplötzlich drückte sich etwas in meinen Magen, dass ich gestoppt wurde und nicht weiterlaufen konnte. Ich öffnte meine Augen und blickte auf meinen Bauch. Dort hatte sich ein Arm herumgeschlungen.

Mit meinen Augen dem Arm folgend, blickte ich in braune Augen mit blauen Kreisen und Punkten.

No normal Badboy!  #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt