Mal wieder sah ich, nach dem Augen öffnen, Tripper vor mir. Er wartete geduldig wie ein Lamm mit Tee und Keksen auf einem Tablett:"Hier Oma, deine Kekse. Und in dem Tee sind schon deine Tabletten drin.", erklärte er wie ein kleines Kind. Ich spielte mit und tat so als ob ich meine imaginäre Brille hochschieben würde:"Ach Schätzchen, sei so gut und bring der alten Großmutter ihren Stock.", dabei sprach ich mit schmalen Lippen und lispelte.
Tripper biss sich auf die Lippe, um nicht laut loszulachen. Mit einem einem bayrischen Akzent mekerte ich dann empört:"Na,wirds bald Bube!"
Er konnte es nicht mehr zurück halten und lachte sich ein Loch in den Bauch. Ich selber lag schon vor lachen auf dem Boden und schlug mit meiner Faust immer vor lachen auf das Parkett. Der Tee war schon längst verschüttet und warscheinlich wälzten wir uns gerade in ihm. Egal.
Als wir uns beide eingekriegt hatten, bekam ich eine Nachricht von Penny:
Hey hasz du heute Zeit? Ich denke ich muss dir was erzählen.
Bevor ich zurück schreiben konnte, kam noch eine Message:
Oder vielleicht doch nicht. Sorry
Sie ist wirklich ein Sonderling. Für alle die nicht wissen, was das ist, das ist ein Mensch der einen eigenartigen Charakter hat und in seiner eigenen Welt lebt. Vielleicht ist das ja auch garnichts Schlechtes. Sie ist eben nur anders. Aber sie selbst. Und das ist doch gut, sie ist zwar nicht so wie der Rest, dafür aber einer dieser wenigen Menschen, die sie selbst sind.
Doch immernoch blieb mein Gedanke dabei, dass vielleicht die Mädchen, mit denen ich gesprochen hatte, es nicht weitererzählen oder einfach denken, dass Tripper mit mir Schluss gemacht hat und ich es nicht warhaben möchte. Dann denken alle ich war doch nur sein Betthäschen. Super. Echt super.
Vielleicht gibt es ja auch Leute, so wie mich, die ihre eigene Meinung haben, nicht wie diese ganzen Lakaiartigen Schüler.
Neuer Tag, neues Glück.
Hoffe ich mal das es stimmt.
Mein Tag könnte heute fast erträglich werden, denn ich habe die meisten Fächer mit Penny und ohne Dylan. Ja ein Dylan freier Tag. Woo hoo!
Mit Tripper redete ich wie immer ununterbrochen. Kurz kamen wir auf das Thema "Paar":"Ich glaub nicht, das und jemand glaubt,dass wir nicht zusammen waren.", meinte ich.
Er meinte nur:"Man hat schon Pferde kotzen sehen."
Oh man, können wir bitte aufhören immer miteinander, wenn wir reden, so viele Sprichwörter und Redewendungen zu benutzen?
In der Pause kam er wie eigentlich immer schnell zu mir. Bevor er sich wieder zu seinen Kumpels begab, strich er mir leicht über den Arm.
Der Tag war scheiße langweilig, weil Penny sich nur auf den Unterricht konzentrierte und nicht auf mich einging, aber er tat mir gut.
Ich brauchte einen ausgeruhten Körper, denn morgen habe ich den ganzen Tag mit Tripper. Das heißt Bauchkrämpfe vor lachen.
Hach, ich liebe ihn.
Also nein, nicht lieben sondern Freundschaftliches lieben.
Wie auch immer, nun muss ich mich aus meinem Bett quälen. Ich schlürfte durch den Flur und öffnte die Badezimmertür. Und schloss sie ganz schnell wieder.
Dort sah ich nämlich Tripper in der Dusche. Ich sah ihn zwar nur von hinten, aber nackt! Einglück verdeckte der Schaum alles nötige. Doch das war nicht das einzige was mich erschreckte.
Nein, es waren die ganzen Narben, Risse und Wunden an seinem Körper. Als ob er schon etliche Kämpfe hatte, welche die viel schlimmer waren als der mit Dylan. Und er hatte ein Tattoo auf seinem Rücken. Es war eine große lange Schlängellinie. Daneben war ein komischer Buchstabe oder eine Zahl.
Dieser Anblick, der ganzen genähten Wunden ließ mich erschaudern.
Ich machte mich am Waschbecken in der Küche fertig und zog mich an. Man muss eben improvisieren.
Tripper erzählte ich natürlich nicht, dass ich ihn gesehn hattr, doch es fiel mir schwer sechs Stunden lang nicht zu fragen, wieso er so viele Kampfspuren hatte. In der Pause gingen wir zusammen raus. Er blieb plötzlich stehen und begannn mich mit seiner Wasserflasche abzuspritzen. Schnell sprang ich zur Seite und lief vor ihm weg. Er rannte mir aber her, trotz seiner Rippen.
Ich rannte um eine Ecke, setzte mich hinter einen Mülleimer und wartete bis Tripper mich eingeholt hatte.
Jemand räusperte sich hinter mir. Ich drehte mich um und sah das Meer. Dylan's Augen musterten mich gespannt:"Was machst du da unten? Wenn du es mir gleich machen willst, musst du noch ein bisschen höher kommen."
Ich ignorierte seinen letzen Satz und erklärte:"Ich verstecke mich."
Er grinste:"Würde ich mich auch, mit deinem Aussehen."
Wütend schnaubte ich und drehte mich um. Hoffentlich verschwindet er wie immer sonst. Er packte mich jedoch an der Schulter und riss mich rum. Ich sprang sofort wieder zurück, dass er mich nicht ins Gesicht schauen konnte. Dabei zischte ich:"Lass mich, ich bin Sauer!"
Habe ich das echt gerade gesagt?
Ich spürte wie er sich ein wenig von mir entfernte um ein bisschen Diszamz zwischen uns zu bringen und sagte:"Komm her, ich mach dich wieder süß!"
