23.Kapitel

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Gottchen, der gefühlslose Dylan hat das doch bestimmt nicht wirklich gerade gesagt, oder? Er kann tatsächlich süß sein...
Pray, er scherzt doch nur!
Und wenn nicht?
"Und wenn nicht", äffte meine innere Stimme mich nach.

Ich drehte mich nicht um, weil wusste wie rot ich gerade bin. Also starrte ich gebannt auf einen Spind vor mir, auf dem ein "Thanks God, its Friday", Aufkleber klebte. Wie unpassend.
Was juckt dich das den?
Ich drehte mich letztendlich doch um, und wie erhofft war er endlich weg.

Geräuschvoll atmete ich aus doch erschrickte gleich wieder, als mich eine eiskalte Flüssigkeit traf und meinen Kopf runter floß. Ich schaute hoch und blickte in Tripper's leere Flasche. Dieser lachte sich einen ab. Leicht angesäuert rief ich:"Wieso hast du das getan?"
"Mir war langweilig."

Mensch toll, wenn dir nochmal langweilig ist, schütt mir doch das nächste Mal Säure über den Kopf. Macht mir ja nichts, solange du nicht gelangweilt bist.
Auf ihn sauer sein konnte ich nicht, weil man es einfach nicht auf ihn sein konnte.

Als ich mich abgetrocknet hatte, mit den Papierhandtüchern im Mädchenklo, ging ich zu dem wartenden Tripper und grinste ihn frech an.
"Für das Grinsen sollte man dir gleich noch eine Flasche rüber schütten."
Ich schnappte nach Luft.

Die Stunde darauf verlief einigermaßen gut. Ich meine niemand schüttete mir eine Flasche über den Kopf.
In der darauffolgenden Pause fragte ich Tripper endlich:"Hast du eigentlich ein Tattoo?"
Ich weiß die Antwort zwar, aber ich will sie von ihm hören. Nicht das es was schlimmes ist ein Tatto zu haben, aber bei Tripper kam mir das so seltsam vor.
Er schaute mich erstaunt an:"Nein, aber ich habe vor mir eins stechen zu lassen."
Wieso lügt er mich an? Was war das sonst auf seinem Rücken? Ein Klebetatto? Wer's glaubt wird seelig.

"Und was für eins?", bohrte ich nach.
Er zuckte mit den Schultern. Wieso sagt er mir nicht das er eins hat? Ist doch nichts dabei...
Aber dadurch das er lügt, macht er eine viel großere Sache draus.

Ich lief gedankenlos über den Parkplatz. Verzweifelt suchte ich nach Trippers Auto, aber es stand nirgends.
Tripper selbst hatte auch nicht, wie sonst, am Ausgang gewartet.
Mein Schuh stieß gegen eine kleine Kante im Stein und mit der Geschicklichkeit eines Walrosses legte ich mich hin. Bitte, wie oft noch?
Wird ja zur Alltagsroutine.
Meine Knie stießen auf den Boden und ich stützte mich schnell mit meinen Händen ab.
Das Wasser sammelte sich in meinen Augen.
Eine allzu bekannte, männliche Stimme fragte:"Bist du gefallen?"
Idiot.
"Nein, ich umarme den Boden und weil es so ein emotionaler Moment ist, habe ich Tränen in den Augen."
Er ging nicht auf meine ironische Antwort ein und sagte schnippisch:"Achso, ich dachte du willst meine Füße küssen."
Genervt schüttelte ich den Kopf. Ich wartete darauf, dass er mir aufhalf, doch er rührte sich nicht.
"Wieso sollte ich?"
Woher weiß er, dass ich gerade darüber nachgedacht habe?
"Ich weiß nicht was du meinst.", log ich.
Er lachte, legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich hoch. Als ich wieder richtig stand, drückte er mich gegen seine Brust, so doll, dass meine Arme mit mir selber zerquetscht wurden.
"Du kannst mich wieder loslassen.", riet ich ihm.
Pray, das willst du doch nicht wirklich... DOCH will ich, so heiß er auch ist. Und sein Duft...Er soll los lassen!!!
Doch er erwiederte gespielt empört:"Shh, du ruinierst den Moment!"

Wo verdammt war Tripper wenn man ihn brauchte?
Verärgert wollte ich mich lösen, dich er lockerte seinen Griff nicht und berührte schon mit seiner Nase meinen Hals:"Du riechst so gut.", hauchte er. Mir lief ein Schauer über den Rücken. PRAY, das ist alles nur Show, du Dumme!
Dann riss ich mich endlich weg und suchte nach meinem Handy, mit deutlich Abstand zu Dylan.
"Was machst du da?", fragte er.
"Mir ein Taxi rufen. Alle Busse sind weg."
Mitlerweile wusste ich Tripper's Adresse.

"Ich weiß, wer dich fahren wird."
"Wer? Tripper?", ich lachte.
"Besser. Ich."

No normal Badboy!  #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt