Er ließ mir meinen "Freiraum" auf seinem Schoß und ich rutschte hin und her um mich zu beruhigen.
Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen...Scheiße, viel zu schnell!
Meine Bewegungen wurden schneller.
Dylan hielt mich abprupt an der Hüfe fest:"Kannst du das mal lassen?"
Es klang leicht wie eine Drohung doch zugleich auch sanft.
Verwirrt stand ich auf. Mein Blick fiel zu seiner Hose und ich entdeckte eine Beule dort.
Das Blut schoss mir in die Gesichtsmuskeln.
Ich habe....Ups.
Ich riss meinen Blick von dem Stoff und drehte mich im Zimmer. Dylan zog an meinem Arm und ich lies mich schlapp ziehen. Er lehnte sich auf dem Bett ab mit einem Arm und ich lies mich neben ihm nieder. Ich schaue ihm in die Augen, wieder mit einer vollkommenen Vorsichtigkeit.
Mein Kopf lag auf dem Kopfkissen, doch es war nicht anstrengend leicht zu Dylan hoch gucken zu müssen.
Wir lagen also nebeneinander und schauten uns in die Augen.
Seine Lippen zuckten und er blinzelte in einer regelmäßigen Zeit.
Alles an ihm schien in ein Schweigen gewickelt zu sein. Ich dagegen befeuchtete meine Lippen, merkte dass sie trocken sind, wischte mir über die Wange, bewegte mich ab und zu stärker, da ich viel Luft auf einmal nahm.
Ich musterte ihn mit jeder Einzelheit.
Seine Haare waren verwuschelt, sahen aber trotzdem perfekt aus. Er hatte sie nicht mal gestylt, doch sie sahen so aus, wie die Haare von den Jungs, die versuchen diesen Gerade-Aufgestanden Look zu machen und dafür Stunden vor dem Spiegel stehen. Bloß das Dylan wahrscheinlich wirklich so nach dem Aufstehen aussieht.
Seine Nase war gerade, doch irgendwie war sie auch stupsig.
Seine Augen strahlten, obwohl kein Licht im Zimmer an war, außer die kleine Nachtischlampe.
Sie glitzerten und glühten in den Wellen des Meeres, aus dem engstem Regenwald, durch die Sandkörner der Savanne.
Dies alles nur in einem Auge. Und aufeinmal.Meine Füße liefen über heißen Sand und feuchtes Holz knackte unter ihnen. Der Regen lief mein Gesicht runter und fiel auf den Boden. Ich spürte wie das Holz sich entfernte und er Sand kühl wurde. Jetzt lief ich durchs Wasser und wurde von einer gigantischen Welle umgespült.
Unter Wasser machte ich ein, zwei Rollen und kam hoch, Luft schnappend.
Ich rollte mich auf den nassen Sand am Strand und hustete. Ich blieb liegen und taste mit meiner Hand nach etwas. Oder nach jemanden.Ich merkte wie ich plötzlich etwas in der Hand hatte und wurde aus Dylans Augen geschubst.
Ich schaute ihn an. Dann meine Hand.
Diese lag in der Mitte des Bettes, zwischen uns.
Doch sie war nicht alleine.
In ihr erkennte ich andere Finger. Stärkere, bräunere, größere Finger einer weichen Hand.
Ich betrachtete unsere Hände, wie sie dort umschlungen lagen und ruhten. Wie ich Kind die Tiere im Zoo anguckt und noch nie zuvor gesehen hatte.Ich fing an zu zittern.
Dylan versteckte, dass er unsicher war, was mein zittern bedeutet.
Ich wusste was es bedeutet. Aufgeregtheit und Nervösität.
Er dachte vielleicht, dass ich Angst vor ihm habe.
Also fing ich leicht an zu lächeln, um ihm zu sagen, dass ich einverstanden bin.
Nun...
Was bedeutet das alles? Das mein Herz klopf wie der schnellste Schlagzeuger der Welt, mein Kopf sich gegen den Uhrzeigersinn dreht und ich hier liege und nichts tu?Langsam ganz langsam kamen wir uns näher. Als hätte jemand auf einen Knopf gedrückt, taten wir es beide.
Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut.
Und ich merkte, wie er damit kämpfte langsam zu atmen.
Also war er doch nicht ruhig. Doch er kam ziemlich gut mit dem Druck auf der Lunge klar.
Er streifte mit seiner Nase meine.
Ich blickte von seinen Augen und seinen Lippen hin und her.
Soll ich auf seine Lippen gucken?
Sie sind so warm, rot, voll und gepflegt...
Oder soll ich in seine Augen gucken?
Sie sind so faszinierend, schön und außergewöhnlich...
In Zeitlupe berührten sich erst unsere Unterlippen und dann der Rest. Ein Feuerstoß aus Eissplittern durchfuhr meinen Körper.
Nun wusste ich die Antwort.
Ich sollte weder auf seine Lippen noch auf seine Augen gucken.
Ich will ihn spüren.
Seine erhitzten Lippen schmeckten nach Zimt.
Es schien als ob die Zeit angehalten wäre und nur unsere Lippen die Fähigkeit hatten, sich zu bewegen.
Das Gefühl in der Luft zu schweben, verschwand urplötzlich als er sich ruhig von mir löste und wir die Augen öffneten.
Nun sagte mir das Funkeln in seinen etwas: Endlich bist du da.
Das dachte ich auch und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Meine Augen schloss ich.
Nein, ich denke jetzt nicht drüber nach.
Dafür habe ich noch genug Zeit.
Alles was zählt ist der Augenblick.
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