61.Kapitel

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Ich wollte gerade wieder reden, als er mich aufrecht hinstellte und um mich strich. Mit seinem Raubtier artigen Gang, bewegte er sich von mir. Er drehte sich nicht noch mal um. Warscheinlich weiß er, dass ich ihm hinterher sehe, wie eine geplatze Seifenblase.
Was macht er nur mit mir?
Mein  Herz schlägt auf Hochtouren und mein Körper überhitzt jedes Mal, wenn er mich berührt.
Ich spüre wie eine Gänsehaut sich langsam durch die Zellen meines Armes arbeitet und auf meiner Haut ausbreitet.
Schnell wischte ich mit beiden Händen über meine Arme um meine Haut unter Kontrolle zu kriegen.

Schulschluss. Und Dylan nirgends zu sehen. Gut, vielleicht war es ein Scherz. Ja, das macht es logisch. Pray, du bist so dumm!
Enttäuscht laufe ich raus, auf dem Weg zu Trippers Auto. Falls er da ist. In letzter Zeit, muss er gleich nach der Schule zu seinem Teilzeitjob. Er kriegt zwar Geld von seinen Eltern, will aber auch selber was dazu verdienen.
Auf der Suche nach seinem Auto, bemerke ich nicht wie mir jemand folgt. Derjenige packte mich am Arm und drückte meinen Rücken gegen seine trainierte Brust, dass ich meinen Kopf auch dort ablegen muss. Sofort weis ich wer es ist, ohne hoch zu gucken. Seinen Augen würd ich eh nicht standhalten.
Mit einem Finger steckte er eine Haarsträhne von mir hinter mein Ohr. Wusstest ihr das man dort Gänsehaut bekommen kann? Ich auch nicht. Doch es fühlte sich genau so an.
"Wo willst du hin? Wenn ich sage ich will dich bei mir, dann meine ich das auch so."
Sein Atem drang an die Haut an meinem Hals. Ich wollte meinen Kopf zur Seite knicken um dieses Kribbeln verschwinden zu lassen, doch unterdrückte es krampfhaft.
"Also wo willst du hin?", nun fragte er ernst.
Ängstlich löste ich mich aus seinem Griff und er ließ es zu. Dann drehte ich mich um die eigene Achse und guckte schließlich unauffällig auf seinen Porsche.
Er begann frech zu grinsen:'Dachte ich mir.", und ging auf das Auto zu, darauf beachtet dass ich ihm folge.
Habe ich mal wieder so auffällig geguckt?
Eifrig öffnete ich mir selber die Tür damit Dylan es nicht machen kann. Wieso habe ich das gemacht?
Doch er war genau so schnell wie ich.
Als ich die Tür einen Zentimeter geöffnete hatte, stoppte seine Hand meine:"Nicht so schnell.", raute er.
Will er doch nicht, dass ich mitkomme? Vielleicht war es wirklich nur ein Scherz! Und ich dumme denke er nimmt mich einfach mit! Dann finde ich das auch noch so selbstverständlich, dass ich mitfahrr. In Gedanken Facepalme ich mich.
Ich entferne mich rückwärts von dem Auto und spüre Dylans Hand an meinem Rücken. Mit der anderen öffnete er nun ganz die Autotür:"Jetzt, Baby."
Die Art wie er Baby aussprach, ließ mich erschaudern.
Er legte seine Hand näher an meine Taille und führte mich. Er ließ mich erst richtig los, als ich saß.
Baby...
So hat mich noch niemand genannt. Und hören tut man es auch nur bei solchen Menschen wie Leesha. Und so hat sie Dylan genannt, er nicht sie.
Bei ihm hört sic das so natürlich an, aber verbunden mit mir, ergibt es keinen Sinn.

In der Fahrt redete er aber wieder nicht. Vielleicht hat er Angst, dass er sich sonst zu wenig konzentrieren kann und sein Auto zu schrott fährt.

Erleichert laufe ich nun die Treppe hoch, weil es anscheind doch kein Scherz war. Er folgte mir gemäßig und setzte sich in seinem Zimmer, auf sein schwarzes Bett.

Ich schlenderte durch sein Zimmer und blieb an einer Kommode stehen. Dort drauf stand ein Bild, wo er auf einem Skateboard eine Rampe runter sprang. "Du kannst fahren?", fragte ich interessiert. Er kniff die Augen als bestätigung schnell zu und setzte sich anders auf sein Bett, wobei er die Hände auf seinen Knien ablegte:"Wenn du willst, bring ich es dir bei."
Begeistert drehte ich mich zu ihm um. Er stand auf und legte seinen Arm um meine Taille, nur die Zeit, in der wir aus dem Zimmer gangen.

Ich saß auf der Treppe und warete auf ihn. Nach einer Ewigkeit kam er mit 2 Skateboards in der Hand. Er legte sie auf den Boden ab und kniete sich vor mir hin. Seine Hände griffen nach meinen Schnürsenkeln die schon wieder auf waren, obwohl ich sie gerade zugemacht hatte. Angespannt schaute er mich eine Millisekunde an. Mit einem Ruck zog er meine Schürsenkel fest, dass ich einen starken Druck an meinem Fuß spürte:"Nicht cool wenn die Schnürsenkel sich mit den Rollen verhacken." Meine Wade spannte sich kurz an. Er musterte meine Schuhe und machte eine Schleife.
Er stellte sich langsam hin und ließ dabei seine Muskeln spielen.
Die Tür öffnete er mit einer Hand und blieb in ihr stehen. Mein Zeichen. Ich muss wohl an ihm vorbei...So hab ich das zumindest in den ganzen Filmen gesehen.
Da die Straßen in den reichern Virteln viel besser sind, eigenen sie sich auch gut zum Skateboarden.
Ich nahm ihm ein Skateboard aus der Hand und setzte es auf den Boden:"Ich kann das, lass mich nur machen."
Mit einem Schwung drückte ich mich mit meihem einem Fuß vom Boden ab, mit dem anderen hielt ich die Balance auf dem Board.
Die Rollen klackten auf dem Asphalt und ich wurde immer schneller, da ich einen Berg runter fuhr. Ich guckte nach hinten und sah wie Dylan sich ein anderes Board schnappte und mir hinterher hechtete:"Warte! Pass auf!". In seinem Gesicht spiegelte sich eine leichte Panik ab. Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich sah dass unten wo der Berg aufhört, eine Kurve gebaut worden ist. Verdammt.
Plötzlich verkantete sich ein Kieselstein mit meinen Rollen und mein Skateboard bremste. Ich flog im freiem Fall ein wenig weiter den Berg hintunter und landete dann auf dem von der Sonne gewärmten Beton. Eine Sekunde lang sah ich Dylan, der von seinem Skateboard mitten in der Fahrt, gesprungen ist und auf mich zu rannte. Ich rollte irsinnig schnell den Rest des Berges runter, bis ich am Rand der Straße angekommen war und ins Gras prallte.
Keine Sekunde später spürte ich Dylans Hand auf meiner Schulter:"Scheiße, Babe alles ok?"
Er zog mich leicht hoch, dass ich nicht mehr im Gras lag sondern saß. Meine Lunge zog sich zusammen und dehnte sich unregelmäßig.
Jetzt schaute ich auf meine Haut. Meine Knie waren aufgeschürft und bluteten um die Wette, genau wie meine Ellenbogen. Meinen Handrücken zierte ein langer Kratzer. Ich will garnicht wissen wie mein Gesicht aussieht.
Verdattert gucke ich nach rechts und links. Bin ich tod? Ich fliege!!! Der Boden wurde immer tiefer unter mir. Jetzt kapierte ich, dass ich nicht gestorben bin.
Dylan hob mich vorsichtig hoch. Jetzt war mein Schreckens Moment vorbei und ich spürte den Schmerz in all meinen Gliedern. Ganz langsam ging er den ersten Schritt.  Mich durchzog ein stechender Schmerz, weswegen ich zusammen zuckte.
Er sah auf meine Wunden und sein Kiefer spannte sich an. Er schien zu überlegen, wie er mich zurück bringen kann, ohne mir noch mehr Schmerzen zu zufügen.

No normal Badboy!  #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt