Ich bin frei.
Wir sind frei!Ich hätte nie gedacht, dass wir Sam entwischen. Das Sam für das alles eine Strafe bekommt.
Wenn meiner Meinung nach das Gefängnis längst nicht genug ist.
Ich musste den Polizisten alles erzählen von Anfang an. Es war ziemlich schwierig für mich, doch jetzt habe ich endlich damit abgeschlossen. Ein für alle mal.
"Und dann hat Mr. Rouder die Polizei gerufen durch eine Telefonzelle?", fragte der Polizeibeamte.
Dylan drückte meine Hand, doch es befreite mich.
"Genau."Dann endlich wurden wir von allem entlassen, nach etlichen Stunden Untersuchungen und Verhörungen.
Dylan hat keine weiteren, schlimmen Verletzungen, trotzem hatte ich das Bedürfnis ihn zu stützen und zu bemuttern.
Er lag auf dem Sofa und beschwerte sich darüber, dass ich so besorgt bin. Er meinte, dass ich eigentlich eine Auszeit bräuchte. Wir beide waren weder geschockt oder dachten über den Vorfall nach. Wahrscheinlich weil wir es einfach nicht wollten.
"Du bist so süß, Pray.", murmelte Dylan, als ich ihm eine Suppe brachte.
Ich begann zu grinsen und wollte mich umdrehen, doch er redete weiter:"Weißt du wie toll dein Lächeln ist? Du machst damit den dunkelsten See von Grund auf hell.", nun nahm er meine Hand:"Ich hatte wirklich Angst, dass ich dieses Lächeln nie wieder sehe."Seine starke Hand drückte meine fester und er zog mich mit aufs Sofa. Ich legte meinen Rücken der Sofalehne entgegen und schmiegte mich an Dylan's Brust. Er löffelte mit einer Hand aus seiner Schale und hielt mir schließlich den Löffel auch hin. Kurz prüfte ich, ob er mich nicht veräppeln will und aß die Suppe.
Nach dieser schrecklichen Zeit, ist das so eine Erleichterung einfach auf dem Sofa zu liegen, Suppe zu essen und sich an seinen Lieblingsmenschen kuscheln.
Und an nichts denken.
Ohne Zweifel habe ich gerade den Platz des glücklichsten Menschen auf Erden ergattert.Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete, ging die Sonne gerade auf.
Ich spürte eine Leere neben mir und rappelte mich auf. Dylan war schon aufgestanden.
Das ganze Haus wurde von Sonne durch strahlt, dass man den Staub in der Luft schweben sah.Ich fand Dylan in seinem Büro mit jemandem telefonierend. Sein Gesicht war angespannt und änderte sich nicht, als er mich sah. Er hob nur die Hand, dass ich kurz warten solle.
Ich nickte und setzte mich auf einen Stuhl.
Ich war wirklich noch nie in diesem Raum. Überall standen Akten herum und Ordner. Wozu braucht Dylan ein Büro?
Endlich legte er auf und holte tief Luft:"Okay." Ich zog eine Augenbraue hoch:"Wer war das? Und wieso siehst du so gestresst aus."
Dylan presste seine Lippen aufeinander:"Mein Vater."
"Und?", fragte ich ungeduldig.
"Naja, du weißt ja, dass sie mir immer Geld überwiesen haben...und dann haben sie bemerkt, dass ich auf einmal so viel Geld ausgegeben habe für das Wochenende, und jetzt sind sie nicht mehr bereit das alles zu Zahlen."
Jeder muss irgendwann auf seinen eigenen Füßen stehen, da ist doch kein Problem, oder?
"Dann suchen wir uns beide einen Job.", riet ich.
Er schüttelte verzweifelt den Kopf:"Das ist es ja. Das haben meine Eltern schon übernommen. Ich soll in einer Firma arbeiten und die Verträge unterschreiben."
"Ich verstehe wirklich nicht, was daran schlimm ist.", ich warf meine Händ in die Luft.
"Ich muss zu den Kunden fliegen, um die Verträge zu unterschreiben. Immer und immer wieder um die Welt."
Mein Herz sank. Genau so wie mein Kopf:"Oh.", flüsterte ich.
"Und ich habe keine andere Wahl.", das traf.
Ich wollte die Sachr positiv machen und fragte ihn:"Egal. Wie viel Zeit hast du noch, bis du anfangen kannst?", meinte Stimme wurde wieder heller. Dann können wir wenigstens bis dahin uns eine schöne Zeit machen.
Doch Dylan schien nicht so begeistert:"Zwei Tage."
"Zwei Tage?!", japste ich. Plötzlich kam mir wieder alles so dämlich und grauenvoll vor.
Das Leben ist wohl doch nicht perfekt. Es scheint nur manchmal ein paar Minuten so.
Ich fragte mich, wann ich eigentlich mal Dylans Eltern persönlich kennen lernen würde. Ich habe ihn schon mal darauf angesprochen, doch er meinte, sie wohnen zu weit weg. Und sie hätten keine Zeit für Besuch.Er war da. Der Abschied.
Ich stand am Flughafen und krallte meine Fingernägel in Dylans Hand. Er drückte den Henkel seines Koffers immer wieder runter und verschaffte sich einen Überblick. Er schaute auf die Uhr und schloss die Augen.
Dann drehte er sich zu mir:"Ich muss los."
Mein Atmen zog sich bis zu meiner Wirbelsäule und tat weh.
Ich war nicht fähig zu weinen, ich stand nur starr da und versuchte in seinen Augen zu verschwinden.
Bitte.
Noch ein letztes Mal.
Ein einziges Mal, bitte!
Immer mehr Leute flossen an mir vorbei ins Check-In. Ich nahm Dylan's zweite Hand.
Leicht schüttelte ich den Kopf.
Er darf nicht.
Er küsste mich leidenschaftlich. Bleib.
Seine Lippen waren zimtig, doch nicht so durchdringlich und begierig wie sonst immer.
Als würde er mich nur küssen, weil es zum Abschied gehört. Der Kuss macht es uns schwerer, Auf Wiedersehen, zu sagen. Ich selber würde auch viel lieber seine Körperwärme spüren und in seine Augen schauen.
Sanft strich er mir über die Wange:"Weißt du noch als ich dir erzählt habe, dass man über jeden Menschen hinweg kommt und ihn vergisst?"
Meine Gedanken flogen zu Maddie und Jane.
"Hm.", meine Stimme wäre eh nicht fähig gewesen, etwas zu sagen.
"Dich würde ich in tausend Jahren nicht vergessen." Meine Hand wurde kalt. Er hat sie losgelassen.
Mit einem tiefem Blick in meine Augen, ging er und verschwand mit seinem Koffer in der Menge.Und ich fragte Dylan in Gedanken:
Hast du gehört wie mein Herz gestoppt ist?
Wie es immer noch nicht schlägt?